Erneut verbreitet der umstrittene Telegram-Kanal "General SVR" einen fragwürdigen Insider-Bericht. Demnach soll Baschar al-Assad vergiftet worden sein. Wurde ein Attentat auf den ehemaligen syrischen Machthaber verübt?
- Bericht über angebliches Attentat auf Baschar al-Assad in Russland
- Wurde der ehemalige syrische Machthaber vergiftet?
- Telegram-Kanal "General SVR" liefert keine Beweise für Bericht
Vor knapp vier Wochen eroberten islamistische Rebellen die syrische Hauptstadt Damaskus. Machthaber Baschar al-Assad flüchtete ins Exil nach Moskau. Bislang galt Russland als Verbündeter des syrischen Präsidenten, doch der Kreml distanzierte sich wenig später von ihm. Nun soll es angeblich ein Attentat auf Assad gegeben haben.
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Attentat auf Baschar al-Assad? "General SVR" berichtet über Vergiftung
Wie der umstrittene Telegram-Kanal "General SVR" schreibt, bestehe "zur Annahme, dass auf den ehemaligen syrischen Präsidenten Baschar al-Assad ein Attentat verübt wurde". Demnach soll Assad am Sonntagnachmittag über Unwohlsein und Atemprobleme geklagt haben. Er soll seine Wachen gebeten haben, medizinische Hilf zu rufen. Daraufhin soll er "heftig zu husten und zu würgen" begonnen haben. "Assad wurde Wasser gegeben, was den Hustenanfall linderte, aber seine Atmung normalisierte sich nicht, und er hatte Kopf- und Bauchschmerzen. Als die Sanitäter eintrafen, hatte sich der Zustand des ehemaligen syrischen Präsidenten bereits verschlechtert", heißt es in der Telegram-Nachricht. Die Sanitäter sollen die Anweisung bekommen haben, Assad nach Möglichkeit nicht in einer medizinischer Einrichtung unterzubringen, sondern zuhause zu behandeln. "Nach Angaben der behandelnden Ärzte ist der Zustand von Baschar al-Assad seit Montagabend stabil und er fühlt sich normal", schreibt "General SVR". Bei Laboruntersuchungen wurden angeblich Spuren von giftigen Substanzen gefunden. Die Umstände seien unklar. Es laufen angeblich Ermittlungen.
Zum Hintergrund: "General SVR" gilt als wenig glaubwürdig. Die Meldungen auf dem Telegram-Kanal sind meist äußerst abstrus und wirken eher wie Verschwörungsmythen als Insider-Berichte. Wer dahinter steckt, ist unklar. Der Kanal existiert seit 2020 und soll angeblich von ehemaligen und aktuellen Mitgliedern des russischen Auslandsgeheimdienst (SVR) und anderen staatlichen Stellen geleitet werden, schreibt "Business Insider". Im Oktober 2023 erklärte "General SVR" den russischen Präsidenten Wladimir Putin für tot und behauptete, dass Nikolai Patruschew, Sekretär des Sicherheitsrates der Russischen Föderation, nun das neue Staatsoberhaupt sei. Um den Tod des Kremlchefs zu vertuschen, werde in Putin-Doppelgänger eingesetzt. Derartige Berichte sind immer kritisch zu betrachten. Unabhängig lassen sie sich nämlich kaum beurteilen. Außerdem sollte man bedenken, dass sowohl Russland als auch die Ukraine im Krieg mit Propaganda-Mitteln arbeiten, um die Moral der Truppen hochzuhalten und die gegnerische Seite zu demütigen.
Keine Beweise für Mordversuch
Zwar gibt es keine Beweise für den angeblichen Gift-Anschlag auf Assad, dennoch sorgt die Meldung bereits für Spekulationen im Netz, ob der Kreml versucht habe, den syrischen Machthaber aus dem Weg zu räumen oder zu bestrafen. "Hat Putin versucht, Assad loszuwerden? Das würde einen Sinn ergeben. Assad ist eine Belastung und bringt keine Vorteile mit sich. Er hat Syrien verloren und Putin unzählige Kopfschmerzen bereitet", schreibt James Landis, Expert für globale Sicherheit, auf der Social-Media-Plattform X.
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