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Olaf Scholz: "Zeichen völliger Respektlosigkeit": Kanzler ignoriert Parteikollegin eiskalt

Kanzler Olaf Scholz hat die Vertrauensfrage im Bundestag verloren, damit ist der Weg für Neuwahlen im Februar 2025 frei. Der SPD-Politiker sorgte am Montag mit seinem Verhalten im Parlament für Wirbel - nicht nur sein erneuter Angriff auf die FDP stieß vielen Beobachtern sauer auf.

Olaf Scholz wurde für sein Verhalten bei der Vertrauensfrage im Bundestag kritisiert. (Foto) Suche
Olaf Scholz wurde für sein Verhalten bei der Vertrauensfrage im Bundestag kritisiert. Bild: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld
  • Olaf Scholz verliert Vertrauensfrage im Bundestag
  • Kritk an Kanzler nach Rede im Parlament
  • SPD-Politiker ignoriert Parteikollegin Saskia Esken und sorgt damit für Entsetzen

Der Weg zu Neuwahlen am 23. Februar 2025 ist frei. Kanzler Olaf Scholz (66) stellte am Montagnachmittag, 16. Dezember, nach dem Ampel-Aus die Vertrauensfrage im Bundestag. Wie erwartet, verlor der SPD-Politiker die Abstimmung. Zuvor gab es noch einmal einen Schlagabtausch im Parlament. Vor allem aus der Opposition gab es heftige Kritik am noch amtierenden Kanzler. Scholz hingegen griff die FDP wegen deren Verhalten vor dem Ende der gemeinsamen Koalition an. Zu einem Handshake mit Parteikollegin Saskia Esken schien der Kanzler ebenfalls im Anschluss nicht bereit. In den sozialen Medien wurde sein Verhalten scharf kritisiert.

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Olaf Scholz greift vor Vertrauensfrage im Bundestag Ex-Finanzminister Christian Lindner ab

"In eine Regierung einzutreten, dafür braucht es die nötige sittliche Reife", sagte Olaf Scholz unter anderem mit Blick auf die FDP. Dem ehemaligen Koalitionspartner warf er zudem vor, "gegen das Land und gegen die Menschen auch in diesem Land" zu arbeiten. Ex-FDP-Finanzminister Christian Lindner (45) reagierte im Plenum mit einem spöttischen Vergleich: "Der Prinz Karneval, der kann am Rosenmontag Kamelle verteilen, um populär zu werden. Aber die Bundesrepublik Deutschland darf so nicht regiert werden." Rückendeckung bekam Lindner von CDU-Chef und Union-Kanzlerkandidat Friedrich Merz. Die von Scholz an Lindner gerichteten Worte kritisierte der 69-Jährige als "respektlos" und eine "Unverschämtheit".

Dass Olaf Scholz in seiner Rede lediglich austeilte, aber das eigene Regieren nicht auch selbstkritisch reflektierte, kam bei einigen Nutzern der Social-Media-Plattform X (vormals Twitter) nicht gut an. Sie warfen dem Kanzler Hochmut vor. Kommentare dazu lauteten beispielsweise:

  • "Wie kann man so #Hochmütig bis zum Schluss sein und keine Fehler eingestehen und nichts aufarbeiten? Regierung gescheitert, CumEx, Russland Connection?#Kanzler #Scholz : Ja! #hochmut #ZPD #Vertrauensfrage #Arroganz #Niewiederspd #hochmutkommtvordemfall", lautet eine Meinung.
  • "Schlechte Führungspersönlichkeiten erkennt man daran, dass sie Fehlmanagement & das Scheitern den Untergebenen anlasten, sich selbst aber als Opfer der Umstände sehen. Olaf Scholz ist so ein Mensch. #Vertrauensfrage #Bundestag", so ein weiterer Nutzer.

Olaf Scholz ignoriert Parteikollegin Saskia Esken: Kanzler empört mit seinem Verhalten

Für Gesprächsstoff sorgte zudem ein Video aus dem Parlament, auf dem zu sehen ist, wie SPD-Chefin Saskia Esken (63) nach der Sitzung auf Olaf Scholz zuging und offenbar kurz mit ihm reden oder gratulieren wollte. Der Kanzler, der gerade eine Konversation mit dem SPD-Fraktionsvorsitzenden Rolf Mützenich (65) beendete, wendete sich jedoch ohne seiner Parteikollegin eines Blickes zu würdigen von ihr ab. Saskia Esken zog irritiert von dannen.

  • Linken-Politiker Dr. Niema Mossavat schrieb zu dem Clip auf X: "Was für ein arroganter Typ #Scholz ist. Er muss Saskia #Esken nicht mögen. Aber jemanden zu sehen und ihn bewusst (!) stehen zu lassen ist ein Zeichen völliger Respektlosigkeit. Und sagt viel über die unangenehme Persönlichkeit eines Menschen aus.
    #Vertrauensfrage".

Auch andere X-Nutzer zeigten sich entsetzt:

  • "Der Respekt-Kanzler tritt die PV #Esken in aller Öffentlichkeit im Bundestag in den Staub.
    Mehr Demütigung und Haß gegenüber einer Frau im Plenum geht nicht!", so noch ein Kommentar dazu.
  • "Olaf Scholz hat nicht nur bei der Entlassung von #Lindner gezeigt, dass er keinen Stil und keinen Charakter hat, er hat das heute auch ggüber seiner Genossin Saskia Esken demonstriert.
    #Vertrauensfrage", hieß es in einem weiteren Kommentar.

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