Die Sorgen vor einem Krieg mit Russland wachsen. Eine Karte offenbart nun, wo Wladimir Putin in die Nato einmarschieren könnte. Welche europäischen Staaten sind besonders gefährdet?
- Sorge vor russischem Angriff auf Nato wächst
- Wo könnte Wladimir Putin zuschlagen?
- Karte enthüllt mögliche Frontlinie von Weltkriegs-Szenario
Seit dem russische Truppen in die Ukraine einmarschierten, wachsen in der Nato die Sorgen vor einer Eskalation. Verteidigungsminister Boris Pistorius sagte, dass man bis 2029 für einen Krieg bereits sein müsse. Doch wo würde Russland angreifen? Eine Karte zeigt, wo die Frontlinie bei einem Weltkriegsszenario verlaufen könnten.
Lesen Sie auch:
- Ex-Kremlchef droht mit weiteren Gebietseroberungen
- Kremlchef mit blutverschmierten Händen - Nato-Chef warnt vor Krieg mit Russland
- "Wer malt so einen Mist?" Putin-Portraits sorgen für Gelächter
Angst vor russischem Angriff auf Europa: Wo könnte Wladimir Putin zuschlagen?
"Es gibt wenig Zweifel, dass Putin seine Interessen in Europa und insbesondere in Osteuropa weiterhin aggressiv verfolgen wird", sagte William Muck, Politikwissenschaftler am North Central College, gegenüber dem US-Nachrichtenmagazin "Newsweek"."Wenn es für Putin in den vergangenen 25 Jahren einen motivierenden Faktor gab, dann war es die Nato-Erweiterung. Er wird versuchen, jeden Riss auszunutzen, um den russischen Einfluss in der Region auszuweiten." Und weiter:"Wenn wir über mögliche künftige Krisenherde nachdenken, sind die baltischen Staaten ein wichtiger Testfall für die Stärke der Nato-Abschreckung. Estland, Lettland und Litauen haben große russische Bevölkerungsanteile - normalerweise ein wichtiger Motivationsfaktor für Putins Interventionismus."
Karte zeigt mögliche Frontlinie
An der Ostflanke der Nato herrscht Sorge über Putins imperiale Ambitionen. Der schwedische Minister für Zivilschutz, Carl-Oskar Bohlin, erklärte, dass "der Krieg nach Schweden kommen könnte". Wie eine Karte von "Newsweek" zeigt, könnte die nordöstliche Flanke der Nato, zu der auch die Grenze zu Finnland gehört, eine mögliche Front darstellen. Das skandinavische Land trat dem Bündnis 2023 bei und wirft dem Kreml vor, eine Migrantenkrise an seiner Grenze zu schüren. Moskau habe "mehrere Möglichkeiten", den Zusammenhalt des Bündnisses zu testen, einschließlich "begrenzter Landnahmen", erklärte Generalleutnant Jürgen-Joachim von Sandrart, der ehemalige Leiter des Multinationalen Korps Nordost der Nato, erklärte gegenüber "Newsweek".
Auch Estland, Lettland und Litauen könnten ins Visier von Putin geraten. Der estnische Auslandsgeheimdienst erklärte im Frühjahr, dass die Nato "im nächsten Jahrzehnt mit einer Massenarmee nach sowjetischem Vorbild konfrontiert werden könnte", wenn Moskau sein Militär reformiere. In Litauen wurden bereits Panzerabwehrpyramiden aus Beton aufgestellt. Die Lage der baltischen Staaten neben der russischen Exklave Kaliningrad ist von strategischer Bedeutung, da sie eine potenzielle Frontlinie in einem Konflikt zwischen Moskau und der Allianz darstellen. Laut Karte könnte die Suwalki-Lücke einer der erste Berührungspunkt bei einem Angriff Moskaus auf die Nato sein.
Politikexperte hält Angriff auf Nato-Staaten für unwahrscheinlich
"Während die an Russland angrenzenden Staaten zu Recht erhöhte Besorgnis geäußert haben, ist es wahrscheinlicher, dass Putin von der Nato abgeschreckt bleibt und sein militärisches Abenteurertum auf Nicht-Nato-Staaten mit großer russischer Bevölkerung konzentriert - man denke an Moldawien und die Ukraine", ist sich Muck sicher. Auch andere Teile Europas könnten verwundbar sein. So könnten kleinere Konflikte in Georgien und Serbien weiter eskalieren. "Wenn das Nato-Bündnis trotz der Bemühungen Russlands, Chaos und Spaltung zu fördern, geeint bleiben kann, werden die Chancen, dass Putin seinen Krieg über die Ukraine hinaus ausweitet, drastisch sinken", so Muck.
Folgen Sie News.de schon bei WhatsApp, Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.
bua/news.de
Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.