Für FDP-Chef Lindner ist das Wirtschaftswachstum das wichtigste Thema. Das Übermaß an staatlicher Regulierung führe zu Stagnation in Deutschland. Außerdem sieht er ein Problem mit der Arbeitsmoral.
FDP-Chef Christian Lindner hat die überbordende Bürokratie, aber auch die mangelnde Leistungsbereitschaft in der Gesellschaft als Gefahren für Wachstum und Wohlstand bezeichnet. Die Bürokratisierung sei auch eine gesellschaftspolitische Frage, sagte Lindner auf einer Veranstaltung der Friedrich-Naumann-Stiftung in Hamburg: "Ein Staat der alles vorgibt und kontrolliert, der muss doch das Bild haben, dass Unternehmerinnen und Unternehmer, dass Sie, dass die Bürgerinnen und Bürger, anleitungsbedürftige Mündel sind, Menschen, die nicht in der Lage sind, verantwortungsbewusste Entscheidungen zu treffen." Lindner ergänzte: "Eine überbordende Bürokratie ist in Wahrheit ein Misstrauensvotum gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern."
Unter Bezug auf einen angeblichen Trend zu "Null-Bock-Tagen" in der Unternehmenskultur kritisierte der frühere Finanzminister den Mangel an Leistungsbereitschaft: "Mit Null-Bock-Mentalität werden wir unseren Wohlstand nicht sichern. Meine Lebenserfahrung sagt mir, es gibt Dinge, auf die hat man keine Lust. Dann macht man es eben ohne Lust, einfach mal aus Pflichtgefühl."
Um Glaubwürdigkeit und Vertrauen zu wahren, müsse die Politik die Probleme der Menschen lösen. Das sei nicht nur die wirtschaftliche Entwicklung, sondern auch die innere Sicherheit. "Wie stellen wir sicher, dass sich in Deutschland jeder, zu jeder Zeit, an jeder Stelle wieder sicher fühlen kann?", sagte Lindner. Die Einwanderung nach Deutschland müsse so geregelt sein, dass niemand die Weltoffenheit und Toleranz infrage stelle.
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