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Wladimir Putin: Kremlchef gewährt Assad Asyl, doch lässt eigene Truppen im Stich

Syriens Machthaber Assad ist nach Russland geflohen, nachdem ihn die Rebellen gestürzt haben. Auch die russischen Truppen haben den Rückzug angetreten. Doch dabei wurden offenbar eigene Kameraden achtlos zurückgelassen.

Russland hat Assad Asyl gewährt, aber seine Truppen offenbar zurückgelassen. (Foto) Suche
Russland hat Assad Asyl gewährt, aber seine Truppen offenbar zurückgelassen. Bild: picture alliance / Mikhail Klimentyev/POOL SPUTNIK KREMLIN/dpa | Mikhail Klimentyev
  • Rebellen stürzen syrischen Machthaber Baschar al-Assad
  • Assad flieht nach Russland und erhält Asyl von Wladimir Putin
  • Putin-Truppen treten Rückzug aus Syrien an und überlassen ihre Kameraden ihrem Schicksal

Nach dem blitzartigen Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad steht das Land vor einer ungewissen Zukunft. Die Flucht Assads und seiner Familie nach Russland, wo dem Diktator Asyl gewährt wird, bietet die Chance für einen Neubeginn nach Jahrzehnten Diktatur und fast 14 Jahren Bürgerkrieg mit Hunderttausenden Toten und Millionen Vertriebenen.

Wladimir Putins Glaubwürdigkeit erschüttert durch Assad-Sturz

Doch was bedeutet der plötzliche Sturz von Baschar al-Assad für seinen engen Verbündeten Wladimir Putin? Nach Ansicht des US-Instituts für Kriegsstudien (ISW) erschüttert der Assad-Sturz die Glaubwürdigkeit des Kremlchefs bei seinen Verbündeten erheblich.

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Assad-Sturz stellt Wladimir Putin vor unerwartete Probleme

Wladimir Putin habe laut ISW in der Vergangenheit autoritäre Machthaber in verschiedenen Ländern vor Protesten gegen ihre Herrschaft geschützt, um sein Ziel einer multipolaren Weltordnung mithilfe ausländischer Partner zu befördern und die Vormachtstellung der USA zu untergraben. Doch "Russlands Unfähigkeit oder bewusster Verzicht darauf, Assads Regime trotz des schnellen Vorrückens der Oppositionskräfte im ganzen Land zu stärken, wird auch Russlands Glaubwürdigkeit als verlässlicher und effektiver Sicherheitspartner in der ganzen Welt beschädigen."

Russland soll eigene Soldaten in Syrien zurückgelassen haben

Wladimir Putins Truppen haben derweil ebenfalls den Rückzug aus Syrien angetreten, doch nicht ohne Verluste, wie es scheint. So berichten mehrere russische Militärblogger, dass eine Reihe russischer Soldaten in Operationsbasen rund um Syrien offenbar zurückgelassen wurde und nun abgeschnitten und von Rebellen umzingelt ist. Auf dem X-Account @Osinttechnicalwird vermutet, dass Russland "sie bei seinem chaotischen Rückzug im Stich gelassen" hat.

"Das war von Russlands Militär zu erwarten"

Einige User und Userinnen im Netz zeigten sich wenig verwundert. Ihrer Meinung nach passe dies zur Einstellung der russischen Truppen, die mutmaßlich keine Probleme damit haben, ihre eigenen Kameraden achtlos zurückzulassen:

  • "Das war von Russlands Militär zu erwarten, das seine eigenen verwundeten Soldaten im Feld hinrichtet."
  • "Unser Motto: 'Kein Soldat wird zurückgelassen'. Russisches Motto: 'Alle Soldaten bleiben zurück'."
  • "Niemand schert sich um die russischen Soldaten, schon gar nicht Russland selbst."
  • "Das ist typisch. Aber sie haben Assad nicht zurückgelassen! Jeder Russe, der sich zum Kampf in der Ukraine oder anderswo meldet, sollte wissen, dass sie sich einen Dreck um sein Leben scheren."

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/bua/news.de/dpa

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