Weil die Nato-Staaten ihre Verpflichtungen nicht erfüllen, droht Donald Trump mit dem Austritt der USA aus der Nato. Außerdem will der designierte US-Präsident die Hilfen für die Ukraine drastisch kürzen.
- Donald Trump droht im TV mit Nato-Austritt
- Designierter US-Präsident rechnet mit Nato-Verbündeten ab
- Republikaner will Ukraine-Hilfen ab Januar kürzen
Beim ersten TV-Interview nach der US-Wahl zieht Donald Trump alle Register: Er droht der Nato mit dem Austritt der USA, sollten die anderen Verbündeten nicht mehr Geld für Verteidigung ausgeben. Zudem kündigte der designierte US-Präsident an, die Hilfen für die Ukraine deutlich zu reduzieren. Über Trumps jüngsten TV-Auftritt berichtet unter anderem das Onlineportal "Newsweek".
Donald Trump droht mit Nato-Austritt in brisantem TV-Interview
"Sie müssen ihre Rechnungen bezahlen", sagte Trump in einem am Sonntag (8. Dezember) veröffentlichten Interview mit NBC News. Er fügte hinzu, er würde einen Austritt der USA aus dem Militärbündnis "absolut" in Betracht ziehen, sollten die Nato-Verbündeten sein Land nicht "fair" behandeln. Trump warf seinen Nato-Partnern vor, zu wenig in die Verteidigung zu investieren. Zudem behauptete Trump, das Militärbündnis würde "die USA ausnutzen".
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Designierter US-Präsident rechnet mit Nato-Verbündeten ab
"Erstens, sie nutzen uns im Handel aus, das heißt, die europäischen Nationen - sie nehmen unsere Autos nicht, sie nehmen unsere Lebensmittel nicht, sie nehmen gar nichts. Das ist eine Schande", polterte Trump. "Und obendrein verteidigen wir sie, also ist es ein doppelter Schlag." Doch damit war der Republikaner noch lange nicht am Ende mit seiner Schimpftirade gegen die Nato. Weiter wetterte er: "Lassen Sie mich Ihnen das sagen. Ich habe Hunderte von Milliarden Dollar in die Nato gesteckt, nur weil ich eine harte Haltung eingenommen habe", sagte der designierte Präsident. "Ich habe den Ländern gesagt: 'Ich werde euch nicht schützen, wenn ihr nicht zahlt', und sie haben gezahlt. Das belief sich auf mehr als 600 Milliarden Dollar. Das ist eine große Sache, sonst würden sie nicht kämpfen, sie hätten kein Geld, um zu kämpfen."
Trump fordert höhere Verteidigungsausgaben der Nato-Mitglieder und eine "faire" Behandlung seines Landes
Trump steht der Nato seit Jahren sehr kritisch gegenüber. Dass er sich tatsächlich aus der Nato zurückziehen wird, halten Experten dennoch für unwahrscheinlich. Allerdings stellen sich Beamte in Europa auf harte Forderungen ein, wenn Donald Trump im Januar wieder ins Oval Office des Weißen Hauses einziehen wird. "Wenn sie ihre Rechnungen bezahlen und wenn ich denke, dass sie uns fair behandeln, würde ich auf jeden Fall in der Nato bleiben", betonte Trump im Gespräch mit NBC-Moderatorin Kristen Welker.
PRESIDENT TRUMP: "If they're paying their bills and if I think they're treating us fairly, the answer is absolutely — I'd stay with NATO." pic.twitter.com/5UYhWhvQpU
— Trump War Room (@TrumpWarRoom) December 8, 2024
Trump droht der Ukraine mit Geldentzug
In dem brisanten Interview stellte Trump auch die Unterstützungshilfen für die Ukraine infrage. Auf die Frage, ob seine Regierung Kürzungen bei der Hilfe für das Land vornehmen würde, antwortete er: "Möglicherweise. Ja, wahrscheinlich, sicherlich." Seit Beginn des Krieges im Februar 2022 sind die USA der wichtigste Unterstützer der Ukraine im Verteidigungskampf gegen Russland.
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