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Wladimir Putin: Kremlchef muss jetzt Schlachten an 3 Fronten führen

Es ist längst nicht mehr nur der Ukraine-Krieg, den Wladimir Putin aktuell führen muss. Der Kremlchef sieht sich derzeit gleich mit Schlachten an drei Fronten konfrontiert. Hat er sich damit zu viel zugemutet?

Wladimir Putin kämpft derzeit an drei Fronten. (Foto) Suche
Wladimir Putin kämpft derzeit an drei Fronten. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin | Vyacheslav Prokofyev

Wladimir Putin führt seit Februar 2022 offen Krieg gegen die Ukraine und hält derzeit rund ein Fünftel seines Nachbarlandes besetzt. Doch Wladimir Putin konzentriert sich momentan nicht nur auf den Kampf gegen Kiew. Der russische Präsident reagiert ebenfalls auf die Entwicklungen in Syrien und in Georgien. Denn auch darauf hat Putins Ukraine-Krieg Einfluss.

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Wladimir Putin kämpft neben dem Ukraine-Krieg auch an der Syrien-Front

Klar ist: Wladimir Putin hat massive Ressourcen in den Ukraine-Krieg gesteckt. Westlichen Schätzungen zufolge sind inzwischen über 120.000 russische Soldaten gefallen und mehr als eine halbe Million verwundet. Die russischen Kräfte in Syrien sind wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine nicht mehr so stark wie noch 2015.

  • Russland hat die syrische Regierung 2015 im Bürgerkrieg massiv militärisch unterstützt und trug mit seiner überlegenen Luftwaffe dazu bei, dass Präsident Baschar al-Assad seine wankende Machtstellung wieder festigen konnte.
  • Doch nach dem überraschend schnellen Vorrücken von Rebellen und der Verdrängung syrischer Regierungstruppen aus Aleppo sollten angeblich auch die Putin-Truppen den Rückzug angetreten haben.
  • Moskau wurde von der Offensive überrascht; deshalb wurde nach inoffiziellen Berichten russischer Militärblogger der kommandierende General in Syrien, Sergej Kissel, abgelöst.

Wladimir Putin fehlt die Kraft für Einsatz in Georgien

Es gibt neben der Ukraine und Syrien noch eine dritte "Front", die den Kremlchef aktuell beschäftigen dürfte. Seit der von Manipulationsvorwürfen belasteten Georgien-Wahl Ende Oktober gehen Tausende Menschen in der Hauptstadt Tiflis gegen die nationalkonservative Regierung auf die Straße. Sie fordern eine Fortsetzung des Europa-Kurses der kleinen Ex-Sowjetrepublik im Südkaukasus. Die Regierungspartei Georgischer Traum hat einen EU-Beitritt faktisch auf Eis gelegt.

  • Vermutet wird hinter dem Vorgehen der Einfluss Moskaus. Den offiziellen Ergebnissen zufolge hat die Regierungspartei Georgischer Traum bei der Wahl eine Mehrheit erlangt.
  • Die westlich orientierte Opposition bezeichnet diese als gefälscht.
  • Aus dem Kreml folgte bereits eine Drohung bezüglich georgischer Zustände "wie auf dem Maidan" (in der Ukraine 2014) - über ein mögliches Eingreifen Putins wurde bereits spekuliert.

Zuletzt wurden die Proteste nicht gewaltsam aufgelöst, allerdings zahlreiche Oppositionspolitiker festgenommen. Ein Durchgreifen Putins wie nach der (mutmaßlich manipulierten) Belarus-Wahl seines Vertrauten Alexander Lukaschenko im Jahr 2021 gab es in Georgien zumindest noch nicht. Vielleicht ist auch das ein Zeichen, wie sehr Putins Kräfte andernorts gebunden sind.

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/news.de/dpa

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