Die AfD-Spitze will ihre Jugendorganisation umstrukturieren. Die Junge Alternative könnte durch eine neue Organisation ersetzt werden. Wieso, erklärt AfD-Chefin Weidel.
AfD-Chefin Alice Weidel hat die geplante Neuorganisation der Jungen Alternative (JA) mit Durchgriffsrechten und einer stärkeren Einbindung des Parteinachwuchses in die AfD begründet. Sie sagte bei einem Statement vor der Sitzung der Bundestagsfraktion in Berlin, man wolle, dass die Mitglieder der Jugendorganisation zeitgleich Mitglied der AfD sind, was momentan nicht der Fall sei. Aktuell sind nach AfD-Angaben ungefähr die Hälfte der mehr als 2.400 JA-Mitglieder auch Mitglied der AfD.
Satzungsänderung geplant
Die künftige Jugendorganisation werde deutlich anders aufgestellt sein, sagte Weidel. "Das ist deshalb so wichtig, damit die Mutterpartei, die Alternative für Deutschland, auch Durchgriffsmöglichkeiten hat auf die Jugendorganisation, die sie derzeit nicht innehat."
Der Bundesvorstand der AfD hatte sich am Montag dafür ausgesprochen, auf dem anstehenden Parteitag im Januar eine Änderung des Artikels der AfD-Satzung zu beantragen, in dem die JA als "offizielle Jugendorganisation der Alternative für Deutschland" geführt wird. Dafür ist eine Zweidrittelmehrheit notwendig.
Die JA ist bisher relativ unabhängig. Mitglieder müssen - bis auf die Vorstände - nicht gleichzeitig in der Mutterpartei sein. Der Verfassungsschutz hat die JA als gesichert rechtsextremistische Bestrebung eingestuft.
Partei will sich mit JA abstimmen
Weidel sagte, einen konkreten Anlass für den Vorstoß habe es nicht gegeben. Sie sprach von einem langen Vorlauf. Die AfD-Spitze will nach eigenen Angaben ihren Plan mit der JA abstimmen.
Die Linken-Abgeordnete Martina Renner warf dem Bundesinnenministerium vor, die JA bisher nicht nach Vereinsgesetz verboten zu haben. Genügend Gründe hätten vorgelegen, erklärte sie. Mit der Gründung einer neuen Organisation spanne die AfD nun ihren Schutzschirm über die Aktiven der JA.
JA-Chef und AfD-Vorstandsmitglied Hannes Gnauck sagte der "Jungen Freiheit": "Oberstes Ziel muss es sein, einen funktionierenden Jugendverband zu haben, der nicht Gefahr läuft, jederzeit über das Vereinsrecht verboten zu werden."
Weitere aktuelle News im Ressort "Politik":
Sorge vor Putin-Angriff: So bereitet sich Europa im Stillen auf den Dritten Weltkrieg vor
Vorhersage zum Ukraine-Krieg: Estland-Außenminister gibt bittere Prognose zum Kriegsende
Noch mehr Nachrichten über Alice Weidel lesen Sie hier.
Folgen Sie News.de schon bei Facebook, YouTube und WhatsApp? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.
+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
kns/roj/news.de
Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.