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Robert Habeck, Friedrich Merz und Co.: Pullover-Kritik und Frauenschutz - das waren die Politik-Aufreger der Woche

Nach Robert Habecks Küchentischgespräch sorgt sein Pullover für Schlagzeilen. Friedrich Merz will Frauen besser vor Gewalt schützen und Ricarda Lang verspottet die FDP in den Politik-Aufregern der Woche.

Robert Habeck und Friedrich Merz sorgten für die Politik-News der Woche. (Foto) Suche
Robert Habeck und Friedrich Merz sorgten für die Politik-News der Woche. Bild: picture alliance/dpa | Anna Ross, Daniel Bockwoldt
  • Robert Habeck werden wegen seines Pullovers seine Qualitäten als Bundeskanzler abgesprochen
  • Friedrich Merz fordert mehr Frauenschutz und wird im Netz heftig kritisiert
  • FDP veröffentlicht Papier nach Ampel-Bruch und Ricarda Lang spottet

Nach dem Bruch der Ampelregierung befinden sich die Politiker bereits im Wahlkampfmodus. Während Robert Habeck sein erstes Küchentischgespräch führte, setzte Friedrich Merz sich für Gewalt gegen Frauen ein. Beide sorgten damit für Schlagzeilen, wenn auch in einem Fall unfreiwillig. Sie waren nicht die einzigen, die im Netz für Aufreger sorgten.

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Robert Habeck am Küchentisch: Grünen-Kanzlerkandidat zeigt sich "nahbar"

Robert Habeck will am Küchentisch die Sorgen und Wünsche der Menschen besprechen. Nach seinem Aufruf erhielt er viele Einladungen. Einer folgte der Wirtschaftsminister. Seinen Besuch bei einer Erzieherin hielt er in einem Video fest. Dort hörte er zu und sprach mit ihr über die Probleme für Pädagog:innen in Kindergärten. Kurz nach der Veröffentlichung erhielt Habeck viele positive Reaktionen. Er mache "Politik auf Augenhöhe" und sei "nahbar", heißt es in einigen Kommentaren bei Instagram.

Das Video sehen Sie hier auf YouTube

Robert Habeck dank Pullover "disqualifiziert? Kommentar sorgt für Aufsehen

Dass er sich nahbar zeige, wurde ihm in einem Kommentar in "Welt" abgesprochen. Darin ging es aber nicht etwa um seine Aussagen, sondern um seinen Pullover. "Dieses Strick-Desaster disqualifiziert Habeck endgültig als jemand, der für Fortschritt steht", heißt es in einem Satz. Mit diesem Pulli könne Habeck also nicht die Zukunft mitgestalten. Das sorgt bei TikTok für Unverständnis. Meine die Autorin das ernst, fragt sich eine Creatorin. Viele ihrer Follower:innen hat der Artikel eines gezeigt, dass er einfach nur schlecht gemacht werden soll. "Dieser Artikel spricht für Habeck. denn wenn alles was du "falsch" machst deine Klamotten sind, dann bist du ein Spitzenpolitiker", schreibt ein Nutzer. "Heute habe ich gelesen das die Beliebtheit von Herrn Habeck und somit die Wählerstimmen gestiegen ist! Wenn man ihn inhaltlich nicht angreifen kann, sucht man halt andere Sachen um ihn schlecht zu machen", meint ein weiterer User.

@nur_vic Was war ich lesend? Quelle: die Welt „Der Pullover, der alles sagt – nein, kreischt“ #roberhabeck #diegrünen #linksgrünversifft #meninwomenfields #dielinke #links ♬ Originalton - Victoria

Friedrich Merz für mehr Schutz von Gewalt gegen Frauen

Jedes Jahr am 25. November ist der "Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen". An dem weltweiten Aktionstag wird dazu aufgerufen, die Diskriminierung und Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu bekämpfen und für Frauenrechte einzustehen. Einen Tag zuvor plädierte auch CDU-Chef Friedrich Merz für mehr Sicherheit von Frauen in einem Video:

  • "Gewalt gegen Frauen darf in Deutschland keinen Platz haben. Die aktuellen Zahlen sind alarmierend. Mit härteren Strafen, verpflichtenden Anti-Aggressionstrainings und Prävention müssen wir dafür sorgen, dass Frauen in unserem Land in Sicherheit leben können."

Netz spottet über Friedrich Merz als Frauen-Schützer

Er schießt dann wieder gegen die Ampel, die drei Jahre nichts getan habe. Die Union hingegen will etwas unternehmen und einen Aktionsplan umsetzen, Schutzräume schaffen, Frauenhäuser finanzieren, Täter "konsequenter zur Verantwortung" ziehen und ihnen wie in Spanien eine Fußfessel anlegen.

Das alles regt die Nutzer in den sozialen Medien auf. Viele werfen ihm vor, im Wahlkampf gezielt Stimmen von Frauen gewinnen zu wollen. Auch seine Vorschläge werden zerpflückt. Nutzer erinnern daran, dass viele Unions-Politiker:innen gegen die Pläne einer Änderung von Paragraph 218 sind und andere Pläne für Frauenrechte missbilligen:

  • "Ahja, Problem seit Jahrzehnten akut, aber in drei Jahren Ampel ist dann nach 16 Jahren CDU-Regierung nix passiert? Plus: Elektronische Fußfesseln addressieren Männer, die bereits Täter sind. Echte Prävention fängt bereits in Kitas und Schulen an – aber gegen gendersensible Bildung, die toxische Rollenmodelle verhindern soll, polemisiert die Union so gern."
  • "Wie unglaubwürdig ist das eigentlich nachdem Merz sich empört über den Vorstoß zur Entkriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen geäußert hat wtf"
  • "Peinlicher und durchschaubarer kann man nicht nach weiblichen Stimmen fischen..."

(Hinweis: Die Kommentare stammen von Instagram und wurden von der Redaktion im Original übernommen)

Hintergründe zu den Kommentaren

Die Union lehnt die Gesetzespläne von SPD und Grüne, Schwangerschaftsabbrüche bis zur zwölften Woche zu legalisieren, ab. Friedrich Merz bezeichnete den Vorstoß als "Großkonflikt" und sagte, dass er "entsetzt sei. Es gebe bereits zu wenige Plätze in Frauenhäusern. Laut der Istanbul Konvention, die Deutschland bereits vor zehn Jahren unterzeichnete, müssen es mehr Plätze geben. Er wird auch kritisiert, weil er die Ampel für angebliches Nichtstun angreift, obwohl derenGewalthilfegesetz aber vom Bundeskabinett beschlossen wurde. Die Bundesländer sollen dazu verpflichtet werden, ausreichend Plätze in Frauenhäusern sicherzustellen und für genügend Beratungsangebote zu sorgen. Im Gegenzug würde sich der Bund an der Finanzierung beteiligen. Eine Umsetzung scheint allerdings unwahrscheinlich, denn auf Stimmen von Union und FDP kann die Rest-Ampel im Bundestag voraussichtlich nicht zählen.

Ricarda Lang verspottet FDP

Aufregung löste auch ein von der FDP veröffentlichtes Vier-Phasen-Modell aus. Darin sollen die Liberalen angeblich Ausstiegspläne aus der Ampelkoalition skizziert haben. Geplant gewesen sei das aber nicht, sagte Bijan Djir-Sarai (FDP). Es wurden nur Szenen skizziert. Das Papier brachte der Partei aber viel Spott ein. Einen Kommentar konnte sich auch Ricarda Lang nicht verkneifen.

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/hos/news.de/dpa

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