Sollen europäische Staaten Bodentruppen in die Ukraine schicken, falls Donald Trump Kiew nicht mehr militärisch im Kampf gegen Wladimir Putin unterstützt? Diese Überlegung wird derzeit auch in Deutschland wieder intensiver diskutiert. Ein Militärexperte warnt jetzt eindringlich davor.
- Deutscher Politikwissenschaftler Carlo Masala brachte Entsendung von Nato-Bodentruppen in die Ukraine ins Gespräch
- Militärexperte Wolfang Richter warnt davor: "Brandgefährlich und unverantwortlich"
- Donald Trump nominierte Sondergesandten für mögliche Friedensverhandlungen zwischen Ukraine und Russland
Ob der designierte US-Präsident Donald Trump die Militärhilfe für die Ukraine wirklich komplett einstellen wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch ungewiss. Allerdings hatte der Republikaner im Wahlkampf angedeutet, die Unterstützung drastisch zurückfahren zu wollen. Was soll Europa in diesem Fall tun, um weiter effektiv gegen Putins Krieg vorzugehen? Der deutsche Politikwissenschaftler Carlo Masala forderte Anfang dieser Woche eine "Koalition der Willigen", die bereit ist, auch Bodentruppen in die Ukraine zu senden. Ein anderer Militärexperte warnt nun eindringlich vor dieser Maßnahmen.
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Ukraine-Krieg aktuell: Militärexperte hält Nato-Bodentruppen in Ukraine für "brandgefährlich und unverantwortlich"
Gegenüber dem "Focus online" nannte Experte Wolfgang Richter Gedankenspiele zu Nato-Bodentruppen "brandgefährlich und unverantwortlich". Dazu führte er weiter aus: "Ein Kampfeinsatz europäischer Landstreitkräfte gegen die russischen Streitkräfte würde den Ukraine-Krieg zu einem europäischen Krieg ausweiten." Dies sei dann auch ein Krieg zwischen Atommächten, der Europa geradewegs in einen Dritten Weltkrieg führen würde. "Solche leichtfertigen Erwägungen gefährden die Sicherheit Europas und Deutschlands und setzen in unverantwortlicher Weise die Lebensgrundlagen der deutschen Bevölkerung aufs Spiel", fügte Wolfgang Richter hinzu. Kein Bundeskanzler - egal von welcher Partei - könnte dem zustimmen.
Kann Donald Trump Wladimir Putin zu Verhandlungen zwingen?
Erstmals hatte der französische Präsident Emmanuel Macron im Frühjahr 2024 öffentlich über die Möglichkeit gesprochen, Nato-Bodentruppen in die Ukraine zu senden. Die Idee stieß damals in der deutschen Regierung auf Ablehnung. Nach dem Wahlsieg von Donald Trump und der sich zuspitzenden Lage an der Front nahm die Diskussion dazu wieder Fahrt auf. Aktuell ist die Lage für die Ukraine im Osten und Süden des Landes schlecht. Städte wie Kurachowe und Pokrowsk drohen bald in russische Hand zu fallen.
Nach Einschätzung des US-amerikanischen Instituts für Kriegsstudien (ISW) versucht Putins Armee vor Trumps Amtsantritt in gut sieben Wochen, möglichst große Geländegewinne zu erzielen. Dies würde den Kreml wohl auch in eine bessere Verhandlungsposition bei möglichen Friedensgesprächen bringen. Donald Trump hatte ebenfalls angekündigt, die Ukraine-Krieg innerhalb kürzester Zeit beenden zu können. Konkrete Pläne dazu lieferte er noch nicht. In anderen westlichen Staaten wird unter anderem befürchtet, dass die USA Russland einen Großteil der eroberten Gebiete einfach überlassen könnte. Trump hat derweil den früheren Sicherheitsberater Keith Kellogg zum Sondergesandten für die Ukraine und Russland nominiert. Dieser hat schon 2023 Ideen entwickelt, wie er beide Seiten zu Verhandlungen zwingen würde.
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gom/loc/news.de/dpa
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