Zig Milliarden hat Saudi-Arabien mit dem Verkauf von Öl und Gas verdient. Dass nun alle Staaten sich von den Fossilen abwenden sollen, schmeckt dem Land nicht. Baerbock meldet sich zu Wort.
Wenige Stunden vor dem geplanten Ende der Weltklimakonferenz in Baku hat Außenministerin Annalena Baerbock Öl-Staaten wie Saudi-Arabien eine Blockadehaltung in den Verhandlungen vorgeworfen. Beim Thema Minderung von Treibhausgasen und dem Ausstieg aus Öl und Gas seien manche mit dem Ziel angereist, die Beschlüsse dazu zurückzudrehen, sagte die Grünen-Politikerin in Aserbaidschan. So habe man immer wieder von Saudi-Arabien gehört, dass das, was schon beschlossen wurde, keine Selbstverständlichkeit sei und nicht einfach so wieder in den Abschlusstext kommen solle. Die Monarchie am Golf ist über den Verkauf von Öl und Gas zu großem Reichtum gekommen.
Baerbock sagte, Deutschland und die EU pochten dagegen darauf, dass sich alles das wiederfinde, was auf der Klimakonferenz in Dubai vergangenes Jahr "so stark und kraftvoll" beschlossen worden sei. Konkret sei das: die Verdreifachung des Ausbaus der erneuerbaren Energien und die Verdoppelung der Energieeffizienz bis 2030 - "und vor allen Dingen der Ausstiegspfad aus den fossilen Energien".
Botschaft an Papst: "Frauen niemals unterschätzen"
Weiter rügte Baerbock, dass sich manche Staaten gegen Formulierungen in den Beschlusstexten zu den Rechten und der besonderen Betroffenheit von Frauen in der Klimakrise sperren. So weisen etwa die UN darauf hin, dass schätzungsweise vier von fünf Menschen, die durch die Folgen des Klimawandels wie Dürren und andere Wetterextreme vertrieben werden, Frauen und Mädchen sind.
Nach Medienberichten nimmt in dieser Frage auch der Vatikan auf der COP29 eine Blockiererrolle ein. Auf die Frage, welche Botschaft sie dazu an den Papst habe, sagte Baerbock: "Man sollte sich seine Freunde immer sehr genau aussuchen, ansonsten steht man ziemlich alleine da. Und man sollte Frauen niemals unterschätzen. Deswegen ist es auch immer gut, viele Frauen an seiner Seite zu haben."
Baerbock sagte, Frauen und Kinder litten am meisten unter den Auswirkungen der Klimakrise, nämlich 14 Mal mehr als Männer. Aber Frauen leisteten auch den wichtigsten Beitrag dazu, dass vor Ort Nachhaltigkeit, Klimaschutz sowie menschliche und ökonomische Entwicklung funktionieren.
Die Konferenz soll planmäßig am Abend enden, dürfte aber in die Verlängerung gehen. Jetzt breche wie im Basketball die "Crunch time" an, sagte Baerbock. Sie kündigte an, dass sie - anders als am Morgen angekündigt - doch länger für die Verhandlungen auf der Klimakonferenz bleiben will. Zunächst war eine Abreise nach dem offiziellen Ende am Abend geplant.
Weitere aktuelle News im Ressort "Politik":
Ukraine-Krieg bald beendet?: Wladimir Putin plötzlich offen für Donald Trumps geheimen Friedensplan
Sonntagsfrage Bundestag vom 22.11.2024: Fliegt die FDP aus dem Bundestag? laut aktueller Wahlumfrage
Sonntagsfrage Bundestag vom 22.11.2024: CDU/CSU in aktueller Wahlumfrage vor AfD
Noch mehr Nachrichten über Annalena Baerbock lesen Sie hier.
Folgen Sie News.de schon bei Facebook, YouTube und WhatsApp? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.
+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
kns/roj/news.de
Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.