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Wladimir Putin : Generalprobe für Atomschlag auf Europa? Kremlchef feuert neue Monster-Rakete ab

Am Donnerstagmorgen feuerte Russland eine neuartige Rakete auf die Ukraine. Wenig später erklärte Wladimir Putin, dass es sich dabei um das System Oreschnik handele. Experten glauben, dass der Angriff die Generalprobe für einen Atomschlag gewesen sein könnte.

Wladimir Putin testete am Donnerstag einen neuen Raketentyp bei einem Angriff auf die Ukraine. (Foto) Suche
Wladimir Putin testete am Donnerstag einen neuen Raketentyp bei einem Angriff auf die Ukraine. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Vyacheslav Prokofyev
  • Russland feuert Fake-Langstreckenrakete auf Dnipro
  • Wladimir Putin bestätigt Einsatz vonneu entwickelte russische Mittelstreckenrakete
  • Rakete wurde eigentlich für Angriffe auf europäische Hauptstädte gebaut

Russland feuerte am Donnerstagmorgen (21.11.2024) eine mysteriöse Monsterrakete auf die ukrainische Millionenstadt Dnipro. Experten sind sich sicher, dass der Kremlchef mit solch einer Rakete eigentlich eine europäische Hauptstadt verwüsten wollte.

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Wladimir Putin bestätigt Einsatz neuer Mittelstreckenrakete Oreschnik

Wenige Stunden später bestätigte Wladimir Putin in einer Videoansprache, dass bei dem Angriff eine neu entwickelte russische Mittelstreckenrakete eingesetzt wurde. Der Kremlchef nannte das neue System Oreschnik. Es arbeite mit Hyperschallgeschwindigkeit und könne nicht abgefangen werden, sagte er. Das ließ sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. In Dnipro schlugen sechs einzelne Sprengköpfe ein. Sie seien nicht nuklearer Art gewesen, sagte Putin. Der Kremlchef sprach von einem Test der Rakete unter Gefechtsbedingungen.

Nach dem Angriff auf Dnipro gab es zunächst Spekulationen, ob es sich um eine Interkontinentalrakete gehandelt haben könnte. Abgefeuert wurde die prinzipiell auch mit Atomsprengköpfen bestückbare Oreschnik vermutlich aus dem russischen Gebiet Astrachan am Kaspischen Meer - etwa 800 Kilometer vom Einschlagsort Dnipro entfernt. Einige Militärbeobachter nannten dies einen Warnschuss, aber auch eine mögliche Generalprobe für einen echten Atomschlag.

Experte sicher: Russland baute Rakete für Atomangriff auf europäische Hauptstädte

Wie die "Bild" schreibt, handelt es sich bei der Rakete um eine russische "Betrugswaffe". Demnach wurde eine Interkontinentalrakete verkürzt, um den "Mittelstrecken-Nuklearstreitkräfte (INF)-Vertrag" zu umgehen. Das Pentagon geht davon aus, dass die ballistische Mittelstreckenrakete auf dem Modell der russischen Interkontinentalrakete RS-26 basiert. Die Waffe wurde ab 2006 entwickelt, um europäische Hauptstädte innerhalb von wenigen Minuten atomar vernichten zu können. Die RS-26 sei ausschließlich für den Transport von Atomsprengköpfen ausgelegt, heißt es dort weiter. "Die RS-26 soll die westeuropäischen Hauptstädte mit Atomwaffen bedrohen", schrieb Jeffrey Lewis, Professor am James-Martin-Zentrum für Nonproliferation Studies, bereits 2014 im Fachmagazin "Foreign Policy". Laut dem Raketen-Experten wurde die RS-26 dafür gebaut, um "die Nato-Streitkräfte in Westeuropa zu bedrohen, um sie davon abzuhalten, den neueren Mitgliedern des Bündnisses, die näher an Russlands 'zärtlicher Umarmung' liegen, zu Hilfe zu kommen". 

In diesem Bildschirmausschnitt aus einem Video der Come Back Alive Foundation vom 21. November 2024 sind während eines russischen Angriffs auf Dnipro in der Ukraine Lichter am Himmel zu sehen. (Foto) Suche
In diesem Bildschirmausschnitt aus einem Video der Come Back Alive Foundation vom 21. November 2024 sind während eines russischen Angriffs auf Dnipro in der Ukraine Lichter am Himmel zu sehen. Bild: picture alliance/dpa/Ukrainian Emergency Service via AP | -

Das ist über das russische Raketensystem RS-26 bekannt

Für die RS-26 bauten russische Ingenieur eine der vier Raketenstufen der RS-24-Ralete aus. So wurde sie zu einer Mittelstreckenrakete, die wie eine Interkontinental-Waffe aussieht. Diese Fake-Langstreckenrakete kann Ziele unterhalb der verbotenen 5.500-Kilomtergrnze des INF-Vertrags ins Visier nehmen und gleichzeitig Städte wie Berlin, Paris oder London angreifen, ohne eine sofortige Nuklear-Reaktion der USA auszulösen. Da die umgebaute Rakete die Atmosphäre nicht verlässt, wird sie nämlich zunächst nicht als nukleare Mittelstreckenrakete erkannt.

Kurz vor dem Einsatz auf Dnipro wurde die US-Regierung von Russland informiert. Dazu seien die zwischen Washington und Moskau vorhandenen "Kanäle zur Verringerung nuklearer Risiken" genutzt worden, sagte die Vize-Sprecherin des US-Verteidigungsministeriums, Sabrina Singh.

Aus Geheimdienstkreisen will die "Bild" erfahren haben, dass Russland am Donnerstagmorgen nur eine von wenigen Test-Raketen der RS-26, die Übungs-Atomsprengköpfe ohne nukleare Ladung, genutzt habe. Die sechs Gefechtsköpfe lösten sich im Endanflug auf Dnipro ab, jedoch richteten sie lediglich Einschlagschäden an, da sie keinen Sprengstoff enthielten. Der Angriff diente daher offenbar lediglich der Einschüchterung der Ukraine und der westlichen Partner. "Russland nutzt die Ukraine als Testgelände für Mittelstrecken-Atom-Angriffe auf den Westen", erklärte ein Insider gegenüber der "Bild". Jedoch bedeute das nicht, dass Russland einen solchen Angriff in Erwägung ziehe.

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/news.de/dpa

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