Welche Folgen Donald Trumps Wahlsieg für den Ukraine-Krieg hat, wird sich erst in den kommenden Monaten zeigen. Ein Russland-Experte macht Kiew aktuell wenig Hoffnung. Er spricht bereits von einem Sieg für Wladimir Putin.
- Experte bewertet Situation in Ukraine nach Donald Trumps Wahlsieg
- Verteidigungsexperte Dr. Rod Thornton sagt, Putin habe Krieg "irgendwie" gewonnen
- Europa müsse sich wohl dem anschließen, was Trump entscheidet
Nach dem Wahlsieg von Donald Trump herrscht für die Ukraine weiterhin Ungewissheit, auf welche Unterstützung sie in Zukunft noch aus den USA zählen kann. Schließlich hatte der Republikaner angekündigt, die eigenen Hilfen im Krieg gegen Russland zu kürzen. Möglicherweise setzt er auch auf eine Friedenslösung, welche die Abtretung ukrainischer Gebiete an Wladimir Putin vorsieht. Einem Experten zufolge spielt Trumps Erfolg dem Kremlchef auf jeden Fall in die Karten.
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Hat Wladimir Putin nach Donald Trumps Wahlsieg den Ukraine-Krieg gewonnen?
"Putin hat sozusagen gewonnen", sagt Dr. Rod Thornton,Senior Lecturer am King's College London gegenüber dem "Daily Star" nach der US-Wahl. Dem Russland-Experten zufolge hänge die Zukunft des Ukraine-Kriegs vor allem von Trumps Entscheidungen als US-Präsident ab. Für die Ukraine könnte es einen schlechten Deal geben. "Trumps Rhetorik vor der Wahl zielt offensichtlich darauf ab, den Frieden zu erzwingen. Das geht am besten, wenn er der Ukraine sagt, sie solle die Dinge so akzeptieren, wie sie sind. Wenn die Amerikaner den Ukrainern sagen, sie sollen die Krim vergessen, und wenn die Frontlinien so bleiben, wie sie jetzt sind, dann hat Putin wohl irgendwie gewonnen", so Rod Thornton.
Hintergrund: Donald Trump hatte in den vergangenen Monaten behauptet, er könne den Ukraine-Krieg innerhalb von nur 24 Stunden beenden. Konkret wurde er jedoch nicht, sprach lediglich davon sowohl mit Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj als auch mit Kremlchef Wladimir Putin sprechen zu wollen. Berichten zufolge sollen Trump und Putin bereits kurz nach der US-Wahl miteinander telefoniert haben. Moskau bestreitet das. Außerdem hat BBC ein Interview veröffentlicht, in dem Trump-Berater Bryan Lanza die Rückeroberung der 2014 von Russland annektierten Halbinsel Krim - ein zentrales Kriegsziel der Ukraine - als unrealistisch bezeichnete. Wie "Euronews" berichtet, distanzierte sich das Team des designierten US-Präsidenten aber von diesen Äußerungen.
Nato und Europa wohl auf Unterstützung durch Donald Trump im Ukraine-Krieg angewiesen
Ohne die Vereinigten Staaten von Amerika könne auch Europa nur noch wenig für die Ukraine tun, prophezeit Dr. Rod Thornton weiter: "Der Westen, die Nato und die europäischen Länder können die Ukraine nicht weiter unterstützen, vor allem nicht in wirtschaftlicher Hinsicht, denn sie haben einfach nicht das Geld." Es bleibe wohl nichts anderes übrig als sich dem anzuschließen, was Amerika unter Donald Trump entscheiden werde. Für den Fall, dass der Krieg noch auf eine Weile weitergeht, rechnet Dr. Rod Thornton mit einer Patt-Situation. Russland werde dabei von Iran, China und Nordkorea unterstützt.
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gom/news.de
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