Annalena Baerbock: Außenministerin teilt Video auf umstrittener Plattform

• Annalena Baerbock jetzt auf TikTok
• Außenministerin veröffentlicht erste Videobotschaft auf neuem Kanal @aussenpolitik
• Social-Media-Plattform ist wegen möglichem Einfluss durch China umstritten

Donald Trumps Wahl zum US-Präsidenten, das vorzeitige Aus der Ampel-Koalition: Deutschland steht vor politisch unsicheren Zeiten. Die Bevölkerung will wissen, was in Zukunft passiert. Doch das Vertrauen in die Regierung schwindet immer mehr. Politische Entscheidungen müssen deshalb verständlich erklärt werden. Außenministerin Annalena Baerbock nutzt auch die sozialen Medien, um so viele Menschen wie möglich zu erreichen. Bei X (vormals Twitter) und Instagram gibt sie regelmäßig Einblicke in ihre Arbeit. Seit Freitag, 8. November 2024, setzt die Grünen-Politikerin auf einen weiteren Kanal, der nicht unumstritten ist.

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Annalena Baerbock auf TikTok: Außenministerin spricht über schwere Zeiten für Deutschland und die Welt

Annalena Baerbock meldete sich bei ihren Follower:innen in einer Videobotschaft, die sie sowohl in ihrer Instagram-Story als auch erstmals auf dem neuen TikTok-Kanal @aussenpolitik veröffentlichte. Die Außenministerin wirkt ein wenig müde, sagt: "In den letzten Tagen und auch Stunden haben mir einige von euch geschrieben, dass sie verunsichert sind, dass manche auch Angst haben. Ich kann das ehrlich gesagt verstehen. Das sind keine leichten Zeiten. Und meine Augenringe zeugen vielleicht auch davon. Nicht erst seit gestern steht unser Land, steht unser Europa, stehen Demokratien weltweit unter enormem Druck." Bei TikTok folgen nun Eindrücke aus Baerbocks täglicher Arbeit sowie kurze Ausschnitte von Nachrichten über den Ukraine-Krieg sowie dem Nahost-Konflikt. Zudem wird auf den Ausgang der US-Wahl und das Ampel-Aus eingegangen.

@aussenpolitik Es sind bewegte Zeiten. Let’s talk???? Ab jetzt ist das Auswärtige Amt auch hier auf TikTok ???? #Baerbock #Außenministerium #aussenpolitik ♬ Originalton - Baerbock und Team AA

Lob und Kritik an neuem Social-Media-Auftritt von Annalena Baerbock

Annalena Baerbock meldet sich nach dem Rückblick auf die vergangenen Tage und Wochen zurück, führt weiter aus: "Aber unser Land, unsere Demokratie ist stark. Weil sie von 83 Millionen Menschen, von euch da draußen getragen wird. Und zwar jeden Tag. Und auch wenn es natürlich immer mal wieder stürmisch werden wird, sie wird es bleiben. Weil wir zusammenstehen, weil wir uns austauschen, weil wir immer wieder miteinander sprechen. Und deshalb gibt es jetzt @aussenpolitik auf TikTok". Es handelt sich dabei um den offiziellen Kanal des Auswärtigen Amtes.

Rund eine Stunde nach Veröffentlichung des ersten Posts hatte @aussenpolitik bereits über 200 Follower:innen. Die ersten Reaktionen fielen überwiegend positiv aus. In den Kommentaren zu Annalena Baerbocks Videobotschaft heißt es unter anderem:

• "Politik muss erklärt werden, sehr gut, dass ihr auch hier seid."
• "Willkommen! Ich weiß es sehr zu schätzen, dass ihr diesen leider notwendigen, aber wichtigen Schritt gemacht habt! Viel Erfolg"
• "Für unsere Demokratie. Hut ab, dass ihr euch hier angemeldet habt. Es ist nicht leicht."

Doch es gibt auch einige negative Stimmen wie:

• "Möchte nicht wissen was da wieder an Steuergeldern verpulvert wurde..."
• "Was ist denn das hier für eine durchsichtige Werbeaktion für die 'beste Außenministerin aller Zeiten'?
• "Ne... wir sind verärgert. Wegen Ihnen. Rücktritt jetzt!"

Hintergrund: Die Social-Media-Plattform TikTok steht in der Kritik. Die Bundesbeauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit weist auf zahlreiche datenschutzrechtliche Probleme hin. Zudem gehört TikTok dem chinesischen Unternehmen, das enge Verbindungen zur regierenden Kommunistischen Partei in Peking hat. Deshalb wurde bereits mehrfach auf mögliche Spionage oder politische Einflussnahme über TikTok durch den chinesischen Staat hingewiesen. Die Vorwürfe werden von China zwar bestritten. Einige westliche Länder haben TikTok auf Diensthandys von Regierungsbeamten und Staatsbediensteten trotzdem verboten. Darunter sind laut ZDF unter anderem Großbritannien, Österreich, die Niederlande oder Kanada.

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gom/bua/news.de