Mit deutlichen Worten entließ Bundeskanzler Olaf Scholz seinen Finanzminister Christian Lindner (FDP). Hat der SPD-Politiker für seine Knallhart-Rede etwa bei Donald Trump abgeschaut? Das glaubt eine Psychologin.
- Olaf Scholz ungewohnt gnadenlos bei Rausschmiss von Christian Lindner
- Psychologin: Bundeskanzler schaute sich Verhalten bei Rede von Donald Trump ab
- Scholz machte Lindner für Scheitern der Koalition verantwortlich
Während seiner Amtszeit als Bundeskanzler trat Olaf Scholz vorwiegend emotionslos auf. Kritiker warfen dem SPD-Politiker unter anderem vor, regelmäßig bei Konflikten innerhalb der Koalition zu schweigen und sich nicht durchsetzen zu können. Ungewohnt gnadenlos präsentierte sich Scholz hingegen am vergangenen Mittwoch, als er die Entlassung von FDP-Finanzminister Christian Lindner und damit das Aus der Ampel-Regierung bekanntgab. Ließ sich der Kanzler dabei etwa vom zukünftigen US-Präsidenten Donald Trump inspirieren?
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Olaf Scholz wurde "zum Trump" laut Psychologin
Das behauptet die Psychologin Dr. Alina Wilms in einem Interview mit "Focus online". Sie hat die Rede von Olaf Scholz genauer analysiert. Der Expertin zufolge wollte der Kanzler offenbar endlich zeigen, "dass er Klartext sprechen und Führung übernehmen kann". Seine Inszenierung wirkte auf Wilms "einstudiert selbstsicher und ungewohnt staatsmännisch". Weiterhin führt die Psychologin aus: "Es kann gut sein, dass Scholz gerade den ekstatischen Erfolg Trumps an den Bildschirmen beobachtet hatte, der damit punktete, jeden gnadenlos abzusägen, der nicht auf seinen Kurs einschwenkt, sowie mit aggressiver Rhetorik." Olaf Scholz sei durch "Modell-Lernen" bei seiner Rede kurzzeitig selbst "zum Trump" geworden, "indem er ungewohnt laut, klar und persönlich anklagte und gemäß der trumpschen Methode finale Tatsachen schuf." Die Entlassung von Christian Lindner könnte Olaf Scholz laut Wilms zwar erst einmal Erleichterung verschafft haben, doch dem Kanzler müsste auch klar sein, dass seine Ära "ohne Glanz und Gloria zu enden droht". Schließlich würde die SPD in einer möglichen Großen Koalition mit der Union nach der nächsten Bundestagswahl nur noch die Rolle des Junior-Partners innehaben. In aktuellen Umfragen liegen die Sozialdemokraten deutlich hinter CDU/CSU.
Olaf Scholz stellte in Rede Christian Lindner an den Pranger
Olaf Scholz hatte in seiner Rede klar Christian Lindner für das Koalitions-Aus verantwortlich gemacht. Er sprach über "ein umfassendes Angebot" an die FDP, "mit dem wir die Lücke im Bundeshaushalt schließen können, ohne unser Land ins Chaos zu stürzen". Scholz behauptete weiter: "Der Bundesfinanzminister zeigt keinerlei Bereitschaft, dieses Angebot zum Wohle unseres Landes in der Bundesregierung umzusetzen. Ein solches Verhalten will ich unserem Land nicht länger zumuten." Scholz sagte zudem, es würde keine Vertrauensbasis mehr geben. Christian Lindner holte zum Gegenangriff aus. Er sagte unter anderem, dass es sich um einen "kalkulierten Bruch dieser Koalition" durch den Kanzler handelte.
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gom/fka/news.de/dpa