Amerika wählt - und es ist eine Schicksalswahl, die die Weltpolitik noch mehr aus dem Gleichgewicht bringen könnte. Zum Auftakt in den historischen Wahltag stehen Menschen Schlange. Alle aktuelle Entwicklungen und Ergebnisse lesen Sie im News-Ticker.
- US-Wahl hat begonnen: Alle aktuellen News im Live-Ticker
- Schlangen an den ersten Wahllokalen
- Ergebnis möglicherweise erst nach Tagen
Es ist Wahltag in den USA. Wer liegt vorne, wer gewinnt, wer wird neuer Präsident beziehungsweise Präsidentin? Das sind die Fragen, die alle vier Jahre die Wahlnacht in den USA beherrschen. In einem spannenden Rennen tritt Vizepräsidentin Kamala Harris für die Demokraten gegen den ehemaligen Präsidenten Donald Trump an. Harris übernahm die Kandidatur, nachdem Präsident Joe Biden auf eine zweite Amtszeit verzichtet hatte. Aktuelle Umfragen zeigen ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Trump und Harris. Die Resultate in einigen "Swing States" wie Pennsylvania und Arizona sind dabei besonders entscheidend für das endgültige Ergebnis. Hier erfahren Sie alle wichtigen Entwicklungen rund um die US-Wahl.
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Die Kandidaten im Porträt:
Alle Meldungen, aktuelle Ergebnisse und Prognosen zur US-Wahl im News-Ticker:
+++ 05.11.2024: Schlangen an ersten Wahllokalen +++
Am Morgen (Ortszeit) machten die Wahllokale in größeren Städten und Kommunen im Osten des Landes auf. Um 7.00 Uhr (13.00 Uhr MEZ) öffneten sie zum Beispiel in Washington DC, bereits eine Stunde früher in New York. Auch in den meisten "Swing States", die besonders umkämpft sind und die Wahl entscheiden könnten, dürfen die Wähler bereits an die Wahlurnen - so in North Carolina, Georgia, Pennsylvania, Wisconsin, Michigan und auch in Arizona im Westen des Landes. An einigen Wahllokalen bildeten sich sofort längere Schlangen.
Weil sich die USA über mehrere Zeitzonen erstrecken, zieht sich die Öffnung der Wahllokale über mehrere Stunden. Im Westküstenstaat Kalifornien kann man von 7.00 Uhr Ortszeit (16.00 Uhr MEZ) an die Stimme abgeben. Hawaii und Alaska sind die Schlusslichter: Hier können die Wähler bis um 6.00 Uhr MEZ am Mittwoch abstimmen, auf den Aleuten - einer Inselgruppe im Nordpazifik - noch eine Stunde länger.
+++ 05.11.2024: Fast 83 Millionen stimmten vorzeitig ab +++
Viele Wähler haben allerdings auch schon gewählt. Fast 83 Millionen US-Bürger stimmten allein bis mittags vor dem Wahltag per Brief oder in vorab geöffneten Wahllokalen ab, wie das "Election Lab" der Universität Florida berichtete. Das entspricht mehr als der Hälfte der 2020 bei der Präsidentenwahl insgesamt abgegebenen Stimmen.
+++ 05.11.2024: Republikaner Trump: Wollen Ergebnis noch in der Wahlnacht +++
Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat erneut falsche Erwartungen an die Auszählung der Stimmen für die US-Wahl geschürt. "Wir wollen die Antwort heute Nacht", sagte der 78-Jährige mit Blick auf die Wahlnacht bei seiner Abschlusskundgebung in Grand Rapids im besonders hart umkämpften "Swing State" Michigan. Trump hatte bereits in den vergangenen Tagen mit unbelegten Wahlbetrugsvorwürfen Stimmung gemacht. Der Republikaner tritt gegen die Demokratin Kamala Harris an - es läuft auf ein knappes Rennen hinaus.
Es gilt als unwahrscheinlich, dass das Ergebnis der Wahl innerhalb weniger Stunden nach Schließung der Wahllokale feststehen wird. Besonders die Briefwahlstimmen verzögern den Auszählungsprozess in einigen Staaten. Nach der Präsidentschaftswahl 2020 erklärte sich Trump noch in der Wahlnacht zum Sieger - und forderte einen Stopp der Stimmauszählung, als er vorübergehend vor seinem damaligen Herausforderer Joe Biden lag. Seine Wahlniederlage erkennt er bis heute nicht an. In den USA wird befürchtet, dass Trump diese Strategie nun wiederholen könnte.
+++ 05.11.2024: Trumps Kinder werben für Vater in Michigan - Ivanka und Melania fehlen +++
Einige von Donald Trumps Kindern haben bei dessen Wahl-Abschlusskundgebung für den republikanischen Präsidentschaftskandidaten geworben. Trumps Söhne Eric und Don Jr. sowie Tochter Tiffany kamen in Grand Rapids im Bundesstaat Michigan auf die Bühne und wurden bejubelt. Ebenfalls dabei waren Trumps Schwiegertochter Lara Trump und Schwiegersohn Michael Boulos. Trumps Ehefrau Melania, Sohn Barron und seine Tochter Ivanka fehlten.
"Und Ivanka sitzt zu Hause und schaut sich jede Sekunde hiervon an", sagte Trump über seine Tochter, die sich im Wahlkampf auffällig zurückgehalten hatte. Ivanka Trump arbeitete während Trumps Zeit im Weißen Haus als enge Beraterin ihres Vaters. Trumps Sohn Eric sagte über seinen 78 Jahre alten Vater: "Ich kann Ihnen sagen, dass wir als Sohn, als Familie, noch nie in unserem Leben so stolz auf einen Menschen gewesen sind."
Trump redete bei seinem finalen Wahlkampfauftritt fast zwei Stunden. Zum Abschluss rief er"Ich liebe euch" und tanzte - wie häufig - zu dem Disco-Klassiker "Y.M.C.A".
+++ 05.11.2024: Trump setzt in letzter Wahlkampfrede auf Beleidigungen +++
Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat seine demokratische Rivalin Kamala Harris bei seiner Abschlusskundgebung im Wahlkampf gleich zu Beginn mit Beleidigungen überzogen. "Sie ist eine linksradikale Verrückte", sagte Trump in Grand Rapids im besonders hart umkämpften "Swing State" Michigan. Bis vor kurzem habe niemand gewusst, wer die US-Vize überhaupt sei. "Aber dann wollten sie politisch korrekt sein. Also wählten sie Kamala und nannten sie Harris, und niemand wusste, wer Harris war." Deshalb würde man sie nur mit ihrem Vornamen ansprechen. Trump nannte Harris "eine Person mit sehr niedrigem IQ".
Trump redet regelmäßig abfällig über die 60 Jahre alte Demokratin. Diese beendete wenige Minuten, bevor Trump seine Rede in Michigan begann, ihre Abschlusskundgebung in Philadelphia im "Swing State" Pennsylvania. Die Abschlusskundgebungen sind die letzte Chance der Kandidaten, eine Botschaft an ihre Wähler zu richten, bevor heute über das Präsidentenamt und die künftigen Machtverhältnisse im US-Parlament entschieden wird.
+++ 05.11.2024: Erste Wahlergebnisse: Gleichstand im Dorf Dixville Notch +++
Die ersten Entscheidungen der US-Präsidentschaftswahl sind gefallen: In dem kleinen Örtchen Dixville Notch im Bundesstaat New Hampshire erzielten die Demokratin Kamala Harris und ihr republikanischer Gegenkandidat Donald Trump mit 3 zu 3 Stimmen ein Unentschieden, wie dort kurz nach Mitternacht (Ortszeit) auf einer handbeschriebenen Tafel verkündet wurde. Die Wahlbeteiligung betrug 100 Prozent.
Das Wahllokal in Dixville Notch öffnet seit 1960 am Wahltag bereits um Mitternacht. Da es in dem Skiort nahe der Grenze zu Kanada nur sechs registrierte Wähler gibt, sind Stimmabgabe und Auszählung schnell abgewickelt. Bereits um kurz nach Mitternacht stand das Ergebnis fest. US-Fernsehsender übertrugen Abstimmung und Auszählung live. Bei der Wahl 2020 hatte hier US-Präsident Joe Biden ohne Gegenstimme gegen Trump gewonnen.
Dass so früh abgestimmt werden darf, ist einem Gesetz in New Hampshire zu verdanken. Es erlaubt Gemeinden mit weniger als 100 Einwohnern, sowohl bei den Vorwahlen als auch später bei der Präsidentenwahl schon um Mitternacht ihr Wahllokal zu öffnen. Historischer Hintergrund: Damit sollte Eisenbahnarbeitern ermöglicht werden, sich nach der Stimmabgabe schlafen zu legen und dann pünktlich zur Arbeit anzutreten.
Längst nicht immer spiegelten die Resultate aus den kleinen Orten, wer dann am Ende Präsident wurde. CNN-Kommentatoren werteten den Gleichstand als Zeichen dafür, wie eng das Rennen zwischen Harris und Trump ist.
+++ 05.11.2024: Kamala Harris erwähnt Trump mit keinem Wort - "The Don" lässt Anhänger warten +++
Der Wahlkampf geht zu Ende. Am Dienstagmorgen deutscher Zeit absolvieren Harris und Trump ihre letzten Wahlkampfauftritte. Die demokratische Kandidatin verzichtete dabei im entscheidenden Swing State Pennsylvania darauf, Trump namentlich zu erwähnen. Trump hingegen ließ die Menge warten: Bis kurz nach Mitternacht (Ortszeit) war er bei seiner geplanten Kundgebung in Michigan, die offiziell um 22.30 Uhr beginnen sollte, noch nicht erschienen.
Erst nach 00:30 Uhr Ortszeit trat Trump schließlich auf die Bühne und ließ sich ausgiebig feiern. "Erinnert ihr euch an 2016?", fragte er die jubelnde Menge in Grand Rapids, wo er bereits seine Wahlkampagnen 2016 und 2020 abgeschlossen hatte.
Kamala Harris hingegen erhielt in Philadelphia prominente Unterstützung von Lady Gaga. Die Sängerin erinnerte daran, dass Frauen lange Zeit keine Stimme hatten, aber dennoch Familien zusammenhielten und Männer unterstützten. Nun sei es an der Zeit, dass Frauen aktiv mitentscheiden. "Ich habe meine Stimme für jemanden abgegeben, die als Präsidentin für alle Amerikaner da sein wird", erklärte Gaga und richtete sich direkt an die Wähler in Pennsylvania: "Jetzt sind Sie dran. Das Land zählt auf Sie."
+++ 05.11.2024: JD Vance beschimpft Harris als "Müll" +++
Der republikanische Kandidat für das Amt des US-Vizepräsidenten, JD Vance, hat seinen Wahlkampf mit einer Beleidigung der Trump-Kontrahentin Kamala Harris beendet. "Wir werden den Müll in Washington D.C. rausbringen, und der Müll heißt Kamala Harris", sagte Vance bei einem Auftritt im Bundesstaat New Hampshire.
Seit dem Auftritt eines Comedians bei einem Wahlkampf-Event des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump im New Yorker Madison Square Garden hält sich "Müll"-Rhetorik hartnäckig im US-Wahlkampf. Der Komiker hatte die zu den USA gehörende Karibikinsel Puerto Rico als im Ozean schwimmende Insel aus Müll bezeichnet - und damit Empörung ausgelöst.
Kurz vor seinen Äußerungen über Harris kritisierte Vance auch eine Äußerung des scheidenden Präsidenten Joe Biden. Stein des Anstoßes: ein Wahlkampftelefonat Bidens mit der Latino-Community. Einem danach veröffentlichten Mitschnitt ist nicht eindeutig zu entnehmen, ob Biden Trumps Anhänger als "Müll" bezeichnete - oder die verbreiteten Ansichten über Latinos. Das Trump-Lager verbreitet seitdem erstere Lesart, das Weiße Haus die andere. Biden selbst beteuert, er habe sich undeutlich ausgedrückt und sei falsch verstanden worden. Vance bezeichnete die Äußerungen des Präsidenten nun als respektlos.
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sba/news.de/dpa