Im Westen wird befürchtet, dass Wladimir Putin neben der Ukraine künftig noch weitere ehemalige Sowjetstaaten angreifen könnte. Aussagen des russischen Moderators Sergej Mardan verstärken diese Angst.
- Sergej Mardan spricht über russische "Niederlage" im Kalten Krieg
- Putin-Propagandist will Rache durch militärische Spezialoperation in der Ukraine
- Aussagen von russischem Moderator sorgen für Entsetzen
Würde sich Wladimir Putin mit einer vollständigen Eroberung der Ukraine zufrieden geben oder anschließend nach weiteren Gebieten greifen? Die Befürchtungen im Westen sind groß, dass der Kremlchef vor allem die Länder der ehemaligen Sowjetunion im Visier haben könnte. Seine Propagandisten machen sich offenbar schon Gedanken über eine teilweise Wiederherstellung der alten Weltordnung.
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Sergej Mardan gibt russische "Niederlage" im Kalten Krieg zu
Anton Geraschtschenko, ehemaliger Berater des ukrainischen Innenministers, teilte bei X (vormals Twitter) einen Ausschnitt von einem Interview mit dem russischen Moderator Sergej Mardan. Der Kreml-Propagandist hatte im TV schon über die komplette Zerstörung der Ukraine als Putins Kriegsziel gesprochen. In dem auf X verbreiteten Gespräch ging er zunächst auf den Hintergrund der "militärischen Spezialoperation" in der Ukraine ein. Mardan sagte dazu: "Es ist ein Wendepunkt, ein Bruch. Zunächst einmal ist es ein ideologischer Bruch. Und es ist natürlich das Konzept der Rache, das auf eine völlig offene Art und Weise verwirklicht wird. Ja, es ist Rache."
Russian propagandist Mardan:
— Anton Gerashchenko (@Gerashchenko_en) November 4, 2024
"We are a country that has been defeated in a great and long confrontation - Cold War. And we need to stop lying to ourselves and constantly look for excuses. We lost a third of our country. It is a defeat. But we will take back, if not everything we… pic.twitter.com/OPDbM3maVm
Putin-Propagandist spricht über "Rache" im Ukraine-Krieg - will der Kreml weitere Grenzen verschieben?
Für was genau sich Russland mit der Invasion in der Ukraine rächen will, führte Sergej Mardan anschließend näher aus. "Wir sind in der Tat ein Land, das in einer großen und langen Konfrontation besiegt worden ist. Ja, wir wurden im Kalten Krieg besiegt. Um voranzukommen, müssen wir aufhören, uns selbst zu belügen und ständig nach Ausreden zu suchen." Die Russen hätten nach dem Ende des Kalten Krieges ein Drittel des eigenen Landes verloren. Dies sei für Mardan klar als "Niederlage" zu benennen. Er ergänzte: "Das passiert in der Geschichte. Warum darunter leiden? Also haben wir es ertragen, haben es überwunden, sind nicht gestorben, ein bisschen geheilt. Und jetzt holen wir uns zurück, wenn nicht alles, was wir verloren haben, so doch das, was für uns von Wert ist." Was für Mardan alles darunter fällt, blieb unklar. Seine Worte könnten auch derart interpretiert werden, dass Wladimir Putin weitere Grenzen in Europa verschieben will. Das sehen auch andere X-Nutzer so. In den Kommentaren zu dem Interviewausschnitt heißt es beispielsweise:
- "Sie betrachten die ehemaligen Sowjetstaaten immer noch als die ihren."
- "Russlands geopolitischer Blickwinkel kennt nur eine Sichtweise: Welches Territorium kontrollieren wir und welches Territorium können wir darüber hinaus gewinnen. Sie denken nicht eine Sekunde lang daran, das Leben ihrer eigenen Bevölkerung auf ihrem eigenen Territorium zu verbessern."
- "Die Invasion in der Ukraine hat Millionen von Menschen das Leben gekostet. Zu welchem Zweck? Um das Ergebnis des Kalten Krieges umzukehren? Für den russischen Ruhm? Um Putins Ego zu bedienen? Es ist ein offenkundiges Übel. Diejenigen, die anderen Menschen das Leben, das Land und die Freiheit nehmen wollen, sind Teil dieses Übels."
Anmerkung der Redaktion: Kommentare aus dem Englischen übersetzt.
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