Mit harter Rhetorik gegen Journalisten fiel Donald Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung auf. Der Republikaner scherzte über einen weiteren möglichen Attentatsversuch auf ihn. Er sagte dabei, dass ihm Schüsse auf die anwesenden Reporter nichts ausmachen würden.
- Donald Trump redet bei Wahlkampfveranstaltung über mögliche Schüsse auf Journalisten
- Republikaner schockiert mit seinen Aussagen
- Rief Trump zur Gewalt gegen die Medien auf?
Im Juli schlug ein Attentatsversuch auf Donald Trump nur knapp fehl. Der Republikaner wurde bei einer Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat Pennsylvania angeschossen. Weil er sich im richtigen Moment bewegte, streifte die Kugel nur sein Ohr und Trump überlebte. Die Sicherheitsvorkehrungen sind nach diesem Vorfall für den 78-Jährigen noch einmal verschärft worden. Bei einer weiteren Kundgebung in Pennsylvania wurde eine Glaswand auf dem Podium aufgestellt, während Trump sprach. Auf diesen Schutz ging er bei seiner Rede ein und sorgte gleichzeitig mit einem üblen Angriff auf die Medien für Aufsehen.
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Donald Trump über mögliche Schüsse auf Journalisten: "Es macht mir nichts aus"
"Ich habe diese Glasscheibe hier", sagte Donald Trump bei der Veranstaltung und machte gleichzeitig auf Lücken zwischen den einzelnen Glasscheiben aufmerksam. Dabei wandte er sich den vor ihm stehenden Reportern zu, zeigte auf sie und sagte: "Was wir da drüben haben, sind die Fake News. Und um mich zu kriegen, müsste jemand durch die Fake News schießen. Und das macht mir nicht so viel aus. Es macht mir nichts aus." Im Publikum riefen diese Worte keine Empörung hervor. Trumps Anhänger jubelten weiter frenetisch.
Trump jokes that assassin would have to 'shoot through the fake news' to kill him pic.twitter.com/ZNhXl1BEqG
— New York Post (@nypost) November 3, 2024
Rief Donald Trump in Pennsylvania zur Gewalt gegen die Presse auf?
Hat Donald Trump mit diesen Aussagen lediglich einen geschmacklosen Scherz gemacht? Oder hat er sogar offen zu Schüssen auf Journalisten aufgerufen? Wie die "Bild" berichtet, bestreitet dies sein Wahlkampfsprecher Steven Cheung. Trump habe lediglich auf die Gefahr für die anwesende Presse aufmerksam machen wollen. Seiner Meinung nach hätten die Reporter "ebenfalls einen Schutzschild aus Glas haben sollen". Kritiker des Republikaners erkennen hingegen einen klaren Aufruf zur Gewalt. Auf der Plattform X (vormals Twitter) heißt es zu Trumps Auftritt beispielsweise:
- "Und jetzt ermutigt er seine Anhänger, Menschen zu erschießen? Was lässt ihn glauben, dass er qualifiziert ist, Präsident zu sein. Er ist Müll", so ein Kommentar.
- "Er stiftet ständig zu Gewalttaten an und pflanzt sie in den Köpfen seiner Anhänger ein", schreibt ein weiterer Nutzer.
- "Glauben Sie, dass eine solche Rhetorik aus dem Mund eines Präsidentschaftskandidaten akzeptabel ist? Wenn ein Demokrat es wagen würde, einen solchen Schwachsinn zu sagen und zu solcher Gewalt zu greifen, gäbe es bei den Rechten ein Empörungsgeschrei, das die Mauern von Jericho zum Einsturz bringen würde!!! Seht ihr nicht, dass dieser Mann geistig behindert ist?", so noch eine Meinung dazu.
- "Für mich klang das nicht nach einem Scherz. Wie viele Ihrer Reporter sind Sie bereit, zu opfern?", heißt es außerdem.
Anmerkung der Redaktion: Kommentare aus dem Englischen übersetzt.
Donald Trump schockiert mit Aussagen über Medien vor US-Wahl am 5. November 2024
Donald Trump beschwerte sich in der Vergangenheit schon häufiger über die Berichterstattung zu ihm, nannte etablierte Medien "Feinde des Volkes" und drohte unliebsamen Journalisten. Dass einige von Trumps Anhängern gewaltbereit sind, zeigte sich bereits beim Sturm auf das Kapitol in Washington, D.C. am 6. Januar 2021. Donald Trump wollte seine Niederlage gegen Joe Biden im Präsidentschaftswahlkampf damals nicht anerkennen. In Pennsylvania sprach er am Wochenende erneut über möglichen Betrug bei der kommenden Wahl am Dienstag, 5. November. Belege für seine Behauptungen brachte Trump nicht. Er will im kommenden Jahr wieder ins Weiße Haus einziehen. Es deutet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit seiner demokratischen Konkurrentin Kamala Harris an.
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gom/bua/news.de/dpa