Schlechte Nachrichten für Hunderttausende Versicherte. Drei Krankenkassen haben bereits zum 1. November die Beiträge erhöht und sind nun teuer wie nie. Dabei sollte es erst 2025 richtig teuer werden.
- Beiträge für hunderttausende Versicherte bereits zum 1. November gestiegen
- Drei Krankenkassen durchbrechen Beitrags-Schallmauer und sind teuer wie nie
- Das sind jetzt die teuersten Krankenkassen Deutschlands
Schlechte Nachrichten für Hunderttausende Krankenversicherte. Obwohl die Krankenkassenbeiträge eigentlich erst zum Jahreswechsel steigen sollten, haben drei deutsche Krankenkassen bereits zum 1. November die Beiträge nach oben geknallt und die Beitrags-Schallmauer von 18 Prozent durchbrochen. Dies geht aus einer aktuellen Auflistung des GKV-Spitzenverbandes hervor.
Die drei teuersten Krankenkassen Deutschlands sind damit aktuell:
- KK Gildemeister Seidensticker (Beitragssatz: 18 Prozent, plus 1,41 Prozentpunkte)
- Bahn BKK (Beitragssatz: 18 Prozent, plus 1,2 Prozentpunkte)
- BKK Pfalz (Beitragssatz: 18,5 Prozent, plus 1,52 Prozentpunkte)
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Krankenkassen-Chef begründet Beitragsschock mit Finanzlücke durch Gesundheitspolitik
BKK-Pfalz-Chef Andreas Lenz begründete die Beitragserhöhung seiner Krankenkasse im Interview mit der "Bild"-Zeitung wie folgt: "Die in den letzten Monaten erlassenen Gesetze führen zu einem weiteren Ausgabenanstieg, vor allem bei den Kosten für Ärzte, Krankenhäuser und für Arzneimittel." Gleichzeitig habe die Krankenkasse laut Lenz aus dem staatlichen Gesundheitsfonds, der die Haupteinnahmequelle der Krankenkassen darstellt, weniger Mittel erhalten. Dadurch sei eine Finanzlücke entstanden, die durch die Beitragserhöhungen geschlossen wird.
So viel kostet ein Versicherter die Krankenkasse pro Jahr
Laut dem BKK-Pfalz-Chef kostet ein Versicherter die Krankenkasse aktuell 3.854 Euro im Jahr. 290 Euro (beziehungsweise 8,2 Prozent) mehr, also noch 2023. "Im Moment ist leider keine Änderung der gesundheitspolitischen Entwicklung erkennbar, da in zehn Monaten die Bundestagswahl ansteht und sich die Parteien in der nächsten Zeit wohl hauptsächlich mit Wahlprogrammen und dem Wahlkampf beschäftigen werden", so Andreas Lenz.
Ein Sprecher der Bahn BKK verteidigte die Beitragserhöhung gegenüber der "Bild" ähnlich und nannte als Gründe die "allgemeinen Preissteigerungen bei den Leistungsausgaben sowie die vielen und kostentreibenden gesetzlichen Änderungen".
Kassen-Experte mit düsterer Prognose: Etliche Kassen werden 2025 die 18-Prozent-Marke knacken
Kassen-Experte Thomas Lemke zeigte sich im "Bild"-Gespräch wenig verwundert. "Es ist keine Überraschung, dass jetzt die ersten Krankenkassen die 18-Prozent-Marke erreicht haben. Viele Kassen sind finanziell angeschlagen, die Rekord-Erhöhung um 0,8 Prozentpunkte zum Jahreswechsel verschafft ihnen zunächst Luft. Doch es ist wahrscheinlich, dass selbst diese Rekordbeiträge sie finanziell nicht stabilisieren können." Der Experte ist sicher, dass es 2025 "eine Reihe von Kassen geben (wird), die einen Beitragssatz von mehr als 18 Prozent erheben".
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fka/news.de