Was für eine Sicherheitspanne. Mit einer Sport-App ließen sich angeblich die exakten Standorte von Joe Biden, Wladimir Putin und Donald Trump bestimmen. Ihre Personenschützer sollen für das besondere Risiko gesorgt haben.
- Standorte von Joe Biden, Donald Trump und Wladimir Putin bekannt
- Emmanuel Macron: So einfach wurde sein geheimes Hotel gefunden
- So reagiert der US-Geheimdienst auf die Enthüllungen
So war die Nutzung sicherlich nicht gedacht. Nach einem Bericht der Zeitung "Le Monde" zufolge bringen Leibwächter des französischen PräsidentenEmmanuel Macron dessen Sicherheit in Gefahr. Doch nicht nur Macron soll betroffen sein. AuchJoe Biden, Donald Trump und Wladimir Putin hätten dadurch angeblich zur Zielscheibe werden können. Der Grund soll in einer öffentlich einsehbaren Lauf-App zu finden sein.
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Der Vorwurf an die Personenschützer wiegt schwer: Durch das Benutzen der Lauf-App würden sie die Aufenthaltsorte der Präsidenten bekanntmachen. Die Zeitung identifizierte zwölf Leibwächter von Macron, die die Sport-App Strava nutzen sollen und darüber auch während dienstlicher Einsätze absolvierte Jogging-Runden mit Start- und Zielpunkt sowie Streckenverlauf öffentlich nachvollziehbar machten.
Emmanuel Macron: So einfach wurde sein geheimes Hotel gefunden
Da die Sicherheitskräfte vor einer Auslandsreise oft schon einige Tage vorher vor Ort seien, sei es in zehn Fällen vorab gelungen, das eigentlich geheim gehaltene Hotel zu identifizieren, in dem Macron einquartiert wurde. Die Sicherheitsleute brachen demnach vom entsprechenden Nobelhotel aus zu einer Jogging-Runde auf. Dies legte den Rückschluss nahe, dass Macron dort einquartiert wird, wie es weiter hieß. Insgesamt 100 Reisen der Präsidenten François Hollande und Macron zwischen 2016 und 2024 will die Zeitung auf diesem Wege nachvollzogen haben.
- Als ein zusätzliches Sicherheitsrisiko bezeichnete "Le Monde" den Umstand, dass Leibwächter teils mit vollem Namen und Fotos auch von Familienangehörigen in dem sozialen Sportnetzwerk zu finden sind. Dies mache sie und das Sicherheitsnetz um den Präsidenten angreifbar.
Auch Aufenthaltsorte von Trump, Biden und Putin bekannt
Die Standorte der ehemaligen First Lady Melania Trump und der Ehefrau des US-Präsidenten, Jill Biden, konnten durch die Überwachung der Strava-Profile ihrer Sicherheitsleute ebenfalls ermittelt werden. "Le Monde" war auch in der Lage, auf das Strava-Profil eines Agenten zuzugreifen und das Hotel ausfindig machen, in dem Joe Biden für die Gespräche mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping im Jahr 2023 in San Francisco wohnte. Die Zeitung konnte demnach sehen, dass der Agent nur wenige Stunden vor Bidens Ankunft vom Hotel aus joggen ging und Strava nutzte, um seine Route zu verfolgen.
- 26 US-Agenten sollen auf diese Weise identifiziert worden sein.
- Auch sechs Mitglieder des russischen Sicherheitsdienstes von Wladimir Putin habe man identifizieren können, heißt es weiter.
So reagieren die Geheimdienste auf die Sicherheitspanne
Der US-Geheimdienst zeigte sich von den Vorwürfen unbeeindruckt und erklärte gegenüber der Zeitung, er glaube nicht, dass der von ihm gebotene Schutz in irgendeiner Weise gefährdet sei. Der Élyséepalast teilte der Zeitung mit, die Nutzung der Sport-App durch einige Leibwächter habe nur geringe Auswirkungen und gefährde die Sicherheit des Präsidenten in keiner Weise.
Die Bewegungen der Leibwächter seien im Ausland nicht nur mittels der App nachvollziehbar, auch örtliche Behörden, Botschaften und Ministerien würden über alle Schritte und Abläufe informiert. Zudem kontrolliere man die Nutzung der sozialen Medien der Leibwächter.
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rut/news.de/dpa