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Krieg gegen Wladimir Putin: Lage "extrem beunruhigend" - zweifelt die Bundeswehr am Sieg der Ukraine?

Die Ukraine will bald ihren Sieg über die russische Invasionsarmee feiern. Doch ist dies in kurzer Zeit wirklich realistisch? Laut einem aktuellen Medienbericht soll die Bundeswehr in einer internen Analyse zum Krieg daran zweifeln.

Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj (l.) will den Krieg gegen Russland so schnell wie möglich gewinnen. Hinter den Kulissen von Boris Pistorius' (r.) Verteidigungsministerium soll es Zweifel geben, dass dies möglich ist. (Foto) Suche
Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj (l.) will den Krieg gegen Russland so schnell wie möglich gewinnen. Hinter den Kulissen von Boris Pistorius' (r.) Verteidigungsministerium soll es Zweifel geben, dass dies möglich ist. Bild: picture alliance/dpa | Jens Büttner
  • Interne Lageeinschätzung des Bundesverteidigungsministeriums zum Ukraine-Krieg enthüllt
  • Bundeswehr soll aktuell an möglichen Sieg über Russland zweifeln
  • Lage wird als "extrem beunruhigend" eingeschätzt laut Bericht

Die Bundesregierung wünscht sich einen ukrainischen Sieg im Krieg gegen Russland. Die Unterstützung für das von Wladimir Putin ist immer noch groß. Erst vor wenigen Tagen hat Kanzler Olaf Scholz (66, SPD) der Ukraine weitere Militärhilfe der westlichen Partner im Wert von 1,4 Milliarden Euro zugesagt. Präsident Wolodymyr Selenskyj reist momentan durch Europa, um seinen Siegesplan vorzustellen, will den Krieg nächstes Jahr beenden. Doch ist der Glaube an einen kurz bevorstehenden Erfolg über Moskau in Deutschland wirklich noch sehr groß?

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Ein aktueller Medienbericht lässt daran Zweifel aufkommen. Die "Bild" will Einblicke in eine aktuelle Lageeinschätzung des Bundesverteidigungsministeriums zum Ukraine-Krieg erhalten haben. Dort habe es geheißen: "Eine Offensive zur Befreiung des eigenen Territoriums ist zurzeit für die Ukraine nicht machbar". Das erfuhr das Boulevardblatt laut eigenen Angaben von mit der Sitzung vertrauten Quellen. Während bei Kiews Truppen eine "große Erschöpfung" erkennbar wäre, arbeite sich die russische Armee "unter hohen Verlusten systematisch nach vorn". Russlands Konzentration auf die Fortsetzung der Feindseligkeiten sei alles in allem "extrem beunruhigend".

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Laut "Bild" haben die deutschen Militärs keine genaue Idee, wie das Vorrücken von Putins Truppen gestoppt werden könnte. Sie hoffen lediglich auf die bevorstehende Schlammperiode, damit Russland nicht mehr so schnell vorankommt. Die Bundeswehr wolle der Ukraine trotzdem weiter Waffen liefern, aber kein "Großgerät" mehr abgeben. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums verwies nach "Bild"-Anfrage lediglich darauf, dass Details aus der Lageeinschätzung "eingestuft und nicht öffentlich" seien. Er sagte der Ukraine ebenfalls weitere Unterstützung zu. Auch Verteidigungsminister Boris Pistorius würde immer noch zu seiner Aussage stehen, dass die Ukraine den Krieg gewinnen müsse.

Warum das wichtig ist:

  • Wolodymyr Selenskyj drängte nach seinem Besuch in Berlin am vergangenen Freitag und in anderen europäischen Ländern auf weitere Hilfe seiner Partner im Kampf gegen den russischen Angriffskrieg. "Es darf keine Zeit verschwendet werden - ein klares Signal muss gesendet werden", schrieb er auf X (vormals Twitter) und forderten unter anderem mehr Luftverteidigungssysteme.
  • Russland vermeldete zuletzt weitere Geländegewinne an der Ukraine-Front. Analysen zufolge sind solche Vorstöße aber häufig mit hohen Verlusten verbunden.
  • Die Bundesregierung hat laut eigenen Angaben schon Militärhilfen in Höhe von etwa 28 Milliarden Euro für der Ukraine zur Verfügung beziehungsweise für die kommenden Jahre bereitgestellt.

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/bua/news.de/dpa

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