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Wagenknecht vs. Weidel: Konfrontation statt Kuschelkurs - so lief das TV-Duell

Am 9. Oktober diskutierten Sahra Wagenknecht und Alice Weidel im TV miteinander. Die BSW-Politikerin und die AfD-Politikerin sind bekannt für ihre extremen Aussagen. Wie das TV-Duell verlief, wird hier verraten.

Sahra Wagenknecht (BSW) und Alice Weidel (AfD) treffen bei einem TV-Duell am 9. Oktober aufeinander. (Foto) Suche
Sahra Wagenknecht (BSW) und Alice Weidel (AfD) treffen bei einem TV-Duell am 9. Oktober aufeinander. Bild: picture alliance/dpa | J. Penschek/B. von Jutrczenka
  • TV-Duell zwischen Alice Weidel und Sahra Wagenknecht am 9. Oktober 2024
  • BSW- und AfD-Chefin treffen bei Welt TV aufeinander
  • Wofür stehen die umstrittenen Politikerinnen?
  • Alles Infos zur TV-Ausstrahlung, Live-Stream und Moderatoren

Zwei der umstrittensten Politikerinnen Deutschlands treffen am 9. Oktober 2024 im Fernsehen aufeinander. BSW-Chefin Sahra Wagenknecht und die Co-Vorsitzende der AfD, Alice Weidel, stellen sich dem Rededuell. Beide Politikerinnen könnten unterschiedlicher nicht sein, doch es gibt auch Gemeinsamkeiten, zumindest politisch. Das werden Zuschauer im Fernsehen sehen. Was es noch zum TV-Duell zu wissen gibt, erklären wir in der folgenden Übersicht.

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TV-Duell zwischen Alice Weidel und Sahra Wagenknecht im TV und Live-Stream sehen

Der Nachrichtensender Welt TV überträgt das TV-Duell zwischen Alice Weidel und Sahra Wagenknecht ab 18.00 Uhr live. Im Anschluss analysieren für den Sender unter anderem die Journalistinnen Mariam Lau ("Zeit"), Anna Schneider ("Welt") und die stellvertretende Chefredakteurin des "Spiegel"Melanie Amann. Durch das Duell wird Jan Philipp Burgard, Chefredakteur des Senders, führen. Er moderierte bereits die Diskussion zwischen Björn Höcke (AfD) und Mario Voigt (CDU). Wer die Diskussion verpasst hat oder noch einmal sehen will, findet sie in der Mediathek des Senders.

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Sahra Wagenknecht und Alice Weidel im TV-Duell - alle Fakten auf einen Blick

BSW- und AfD-Chefin im TV-Duell: Diese Themen stehen auf dem Programm

Die politischen Richtungen von Sahra Wagenknecht und Alice Weidel haben beide bereits deutlich gemacht. Umso spannender ist, worüber sie sprechen werden. Themen sollen nach Angaben des Senders Migration, Wirtschafts- und Sozialpolitik sowie Ukraine-Krieg und Nahostkonflikt sein.

TV-Duell zwischen Alice Weidel und Sahra Wagenknecht: Konfrontation statt Kuscheln

 

Es begann mit einer kleinen Höflichkeitspause. Auf die erste Frage von Moderator Jan Philipp Burgard im TV-Duell zögerten Alice Weidel und Sahra Wagenknecht eine Sekunde lang freundlich und ließen sich gegenseitig den Vortritt. Dann legten die AfD-Chefin und die Gründerin des Bündnisses Sahra Wagenknecht aber doch noch los im Studio von Welt TV. Und je länger es dauerte, desto streitiger wurde das Ganze.

Das Duell der beiden Spitzenfrauen war auch ein Warmlaufen für die Bundestagswahl im kommenden Jahr. In Umfragen steht die AfD bundesweit bei 17 bis 20 Prozent, das BSW bei 7 bis 9 Prozent. Zwar hat keine der beiden aktuell Aussicht, im Bund mitzuregieren. Aber nach den Landtagswahlen in Ostdeutschland sehen sich beide Parteien gerade auf einer Erfolgswelle.

Bei diesen Themen lieferten sich Wagenknecht und Weidel einen Schlagabtausch

Wirtschaft, Bildung, Nahost, Ukraine: Bei vielem schienen sich Weidel und Wagenknecht erstmal ziemlich einig. "Da hat Frau Wagenknecht völlig recht", sagte Weidel etwa zur Kritik an hohen Energiekosten und maroder Infrastruktur. Wagenknecht revanchierte sich mit einem "Da bin ich d'accord", als es um Einsparmöglichkeiten im Haushalt ging.

Wagenknecht plädierte für die Nutzung von russischem Gas und nannte die Russland-Sanktionen ein Eigentor. Beim Thema Ukraine betonte Wagenknecht, man müsse dringend versuchen, einen Verhandlungsfrieden herbeizuführen. "Die Ukraine wird diesen Krieg nicht gewinnen können, sondern man muss verhandeln." Weidel sagte: "Das sind AfD-Positionen, wie wir sie von Anfang an vortragen." Das finde sie jetzt "ein bisschen billig", entgegnete Wagenknecht.

Moderator Burgard versuchte immer wieder, auch die Unterschiede herauszuarbeiten - und fand sie unter anderem beim Thema Schulden. Wagenknecht sprach sich für Kredite für Investitionen in die Infrastruktur aus. Weidel pochte auf die Schuldenbremse. Beim Krieg in Nahost stelle sich die AfD einseitig an die Seite der israelischen Regierung, sagte Wagenknecht. Weidel betonte, jedes Land habe ein Recht auf Selbstverteidigung. Einig waren sich beide, dass Deutschland keine Waffen an Israel liefern solle.

Migrationszoff beim TV-Duell - plötzlich ging's um AFD-Mann Höcke

Beim Thema Migration allerdings gerieten die beiden dann richtig aneinander. Zwar stimmen AfD und BSW in der Migrationspolitik eigentlich in der Forderung nach einem härteren Kurs überein. Wagenknecht warf Weidel aber vor, bei dem Thema Ressentiments zu schüren und sich von Rechtsextremisten in ihrer Partei einspannen zu lassen.

Sie nannte dabei immer wieder Thüringens AfD-Landeschef Björn Höcke. Minutenlang las Wagenknecht aus einem Buch Höckes vor, wo er unter anderem von "wohltemperierten Grausamkeiten" spreche. Die BSW-Chefin kam zu dem Schluss: "Ich finde es so gruselig." Auf Nachfragen des Moderators schloss sie "natürlich" eine Koalition mit Leuten aus, die im "Neonazi-Sumpf" steckten.

Weidel teilte daraufhin ihrerseits gegen Wagenknecht aus und meinte, diese sitze beim Thema Extremismus im Glashaus. Weidel warf Wagenknecht in dem Zusammenhang vor, in der kommunistischen Plattform der Linken gewesen zu sein. Wagenknecht tat dies als eine Art Jugendsünde ab und betonte, sie vertrete jetzt ganz andere Positionen und Weidel möge doch bitte richtig zitieren.

Weidel vs. Wagenknecht: Reaktionen auf das TV-Duell

Das TV-Duell spaltete die Zuschauer, viele populistische Aussagen von Weidel und Wagenknecht wurden kritisiert, während treue Anhänger genau das positiv sahen. Über den Moderator wurde ebenfalls gesprochen. Er musste sich viel Kritik anhören. 

  • "TV-Duell ohne -Live-Faktencheck macht NULL Sinn", heißt es in einem Kommentar auf X.
  • "Ja, als Moderator muss man auch mal eingreifen. Aber er ist ja gefühlt nur am unterbrechen", schreibt ein weiterer Account.
  • "Hat das TV-Duell so viel neues gebracht? AfD & BSW liegen nah beieinander mit ihrer Russlandfreundlichkeit & dem kritischen Blick auf die aktuellen Migrationsprobleme und unterscheiden sich beim Thema Wirtschaft und (laut Weidel angeblich) Israel. Jetzt die Analyse", fasst eine Nutzerin zusammen.

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/loc/news.de/dpa

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