Die Ukraine will die Krim zurückerobern. In letzter Zeit verzeichnete das Land strategische Erfolge, während Putin die Halbinsel nicht verteidigen kann. Laut einem Bericht könnten ukrainische Streitkräfte sogar den Verlauf des Krieges verändern.
- Ein neuer Bericht deckt Erfolge der Ukraine im Süden der Krim auf
- Putins Truppen wurden von Halbinsel und asowschen Meer verdrängt
- Ex-Nato-General prognostiziert weiteren Sieg für ukrainische Streitkräfte
Die annektierte Krim steht im Zentrum des russischen Angriffskriegs. Mit ihr begann ein Konflikt der in Putins Invasion mündete. Über zwei Jahre nach Beginn des Ukraine-Kriegs sieht es auf der Halbinsel für den Kreml-Chef alles andere nach einem Erfolg aus. Während er die Annexion noch als Sieg verbuchte, kann er laut einem aktuellen Bericht das Eiland kaum noch verteidigen.
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Niederlage für Wladimir Putin: Ukraine verzeichnet strategische Erfolge auf der Krim
Die Spezialoperationen der ukrainischen Streitkräfte gehen auf der Krim in die Offensive. Dort sind sie aus militärischer Sicht äußerst erfolgreich. Das geht aus einem am Donnerstag, 3. Oktober 2024,vom Atlantic Council veröffentlichten Bericht hervor. Damit könnten die Ukraine die Dynamik im Ukraine-Krieg verändern. "Im Laufe des Jahres 2024 hat die Ukraine eine Reihe strategischer Erfolge in und um die von Russland besetzte Halbinsel erzielt, die eine genauere Betrachtung verdienen und den endgültigen Ausgang des Krieges beeinflussen könnten", schreibt Serhii Kuzan, der Vorsitzende des ukrainischen Zentrums für Sicherheit und Zusammenarbeit und ehemaliger Berater des ukrainischen Verteidigungsministeriums.
Neuer Bericht: Wladimir Putin ist unfähig die Krim zu verteidigen
Ihre Errungenschaften umfassen drei wichtige Punkte. Durch zahlreiche Angriffe mittels Raketen oder Unterwasserdrohnen dezimierten sie beinahe ein Drittel der russischen Schwarzmeerflotte. Zudem drängten ukrainische Streitkräfte mit Langstreckenraketen Russlands Luftabwehrsysteme im Westen der Krim zurück. Dadurch waren in diesem Gebiet mehr Angriffe möglich. Auch die Versorgung der Truppen mit materiellen Ressourcen blockierten sie, indem sie logistische Routen und Zentren beschossen haben. Dadurch verdrängten sie Putins Marine aus dem Asowschen Meer und hinderten russische Streitkräfte an Angriffen aus dem Süden. Für Wladimir Putin stellt der ukrainische Vorstoß auf der Krim eine weitere Niederlage dar. "Putins derzeitige Unfähigkeit, die Krim zu verteidigen, wird daher weithin als persönliche Demütigung empfunden."
Hintergrund zur Annexion der Krim:
- Seit 1992 gehört die Krim zur Ukraine.
- Die Ukraine strebte lange nach Autonomie von Russland. Als der damalige ukrainischePräsident Viktor Janukowitsch das Assoziierungsabkommen mit der EU im November 2013 nicht unterzeichnen wollte kam es zu Protesten auf dem Maidan, dem Friedensplatz in Kiew. Die Demonstrationen endeten Monate später in gewaltsamen Ausschreitungen. Janukowitsch verließ am 22. Februar 2014 Kiew. Auch auf der Krim gab es Proteste.
- Am 27. Februar 2014 besetzten russische Truppen die Krim. 27. Februar 2014. Sergej Aksjonow von der Partei "Russische Einheit" wurde ohne Zustimmung des ukrainischen Präsidenten zum neuen Regierungschef gewählt.
- Russland beschloss am 6. März 2014 die Krim als Teil seines Landes zu beschließen. Bei dem Referendum wurde die Halbinsel völkerrechtswidrig von Russland annektiert. Experten sahen Unstimmigkeiten bei der Wahl. Der Anschluss wurde mit einem fragwürdigen Beitrittsvertrag besiegelt. Russland sieht die Krim seit 21. März 2014 als sein Staatsgebiet an.
(Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung)
Kampf um die Krim: US-General Hodges prognostiziert weiteren Fortschritt der Ukraine noch in diesem Jahr
Die Ukraine kämpft weiterhin für die Unabhängigkeit der Halbinsel im Schwarzen Meer. Der US-General und früherer Nato-Beamte Ben Hodges rechnet mit einem weiteren Vorstoß der Ukraine. "Die Krim [...] ist eine souveräne Ukraine, und die USA werden nicht auf die Bremse treten, wenn sie die Kertsch-Brücke abreißen - was meiner Meinung nach noch in diesem Jahr geschehen wird", sagt Hodges gegenüber Al Jazeera. Die Brücke sieht der Navy Seal Chuck Pfarrer als wichtig an, um die Krim zurückzugewinnen. Zusätzlich müssten auch die Straßen M17 und M18 und die Zugstrecke nach Norden zerstört werden.
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