Bis vor wenigen Monaten war Robert Crumbach noch in der SPD. Nun ist er Landes- und Fraktionschef des BSW in Brandenburg und spricht mit der SPD über eine mögliche Koalition.
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Er ist der starke Mann beim Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) in Brandenburg: Robert Crumbach. Ausgerechnet ein früherer Genosse stellt nun die SPD - Siegerin der Landtagswahl - bei der Regierungsbildung vor große Herausforderungen. Crumbach ist, wie er sagt, seit diesem Jahr nicht mehr SPD-Mitglied. Auch in seiner Mitverantwortung liegt es, ob eine Koalition aus SPD und BSW zustande kommt. Heute heißt es für beide Parteien, erstmals zu sondieren.
Robert Crumbach ist keiner, der gleich drauflos redet. Er wählt seine Worte. "Es wird erstmal ein sehr offenes Gespräch, um festzustellen, ob es grundsätzlich geht oder nicht", sagt er auf die Frage, wie er in das erste Treffen geht. Crumbach war lange in der SPD, hatte aber nach eigenen Worten zuletzt Zweifel in der Partei. Den Sozialdemokraten ist er kein Unbekannter. Er war Ortsvereinsvorsitzender in Potsdam, Referent in der Landtagsfraktion und Landeschef der Arbeitsgemeinschaft der Juristen. Zudem ist er Arbeitsrichter in Brandenburg.
Vor zehn Jahren wollte Crumbach für die SPD Landrat im niedersächsischen Stade werden, das blieb aber ohne Erfolg. In diesem Jahr zählte er zu den Gründungsmitgliedern des BSW in Brandenburg und wurde Landeschef. In den Runden der Spitzenkandidaten der Parteien zeigte er sich meist gelassen und brachte die Forderungen seiner Partei kurz auf den Punkt. Angriffslustig zeigte er sich gegenüber SPD-Ministerpräsident Dietmar Woidke.
Crumbach stellt Bedingungen für eine mögliche rot-lila Koalition von SPD und BSW. Er fordert ein deutliches Signal gegen die Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in Deutschland. "Wir sind nicht ein billiger Mehrheitsbeschaffer, der von dem anderen mangels Erfahrung über den Tisch gezogen wird", sagt er der Deutschen Presse-Agentur. "Wir wollen Sachen anders machen - und das muss sich dann da auch finden."
Crumbach wurde 1962 im niederländischen Heerlen geboren. Seit 2018 ist er verwitwet und hat zwei erwachsene Kinder. Privat wandert der BSW-Politiker gern: Sein Traum ist es, wie er sagt, noch einmal von München nach Venedig zu laufen. Erstmal hat er jedoch einen anderen schwierigen Weg vor sich: die Regierungsbildung - falls es mit seiner Partei dazu kommt. "Beitragen werden wir in jedem Fall", sagte er. "Es ist nur die Frage, in welcher Rolle."
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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
kns/roj/news.de