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Ricarda Lang und Omid Nouripour: "Ewiggestrige werden jubeln!" So reagiert das Netz auf den Rücktritt der Grünen-Spitze

Nach den schlechten Wahlergebnissen in den vergangenen Wochen tritt die Spitze der Partei Die Grünen zurück. Das verkündeten die Co-Vorsitzenden Ricarda Lang und Omid Nouripour am Mittwoch. Wird damit der freie Fall der Partei gestoppt?

Der Grünen-Vorstand um Omid Nouripour und Ricarda Lang gab den Rücktritt von seinen Parteiämtern bekannt. (Foto) Suche
Der Grünen-Vorstand um Omid Nouripour und Ricarda Lang gab den Rücktritt von seinen Parteiämtern bekannt. Bild: picture alliance/dpa | Fabian Sommer
  • Grünen-Spitze verkündet Rücktritt
  • Co-Vorsitzende Ricarda Lang und Omid Nouripour übernehmen Verantwortung für schlechte Wahlergebnisse
  • Positive und negative Reaktionen auf Entscheidung

Nur 4,1 Prozent holten die Grünen bei der Wahl am vergangenen Sonntag in Brandenburg, verpassten damit den Einzug in den Landtag. Es war ein weiterer Misserfolg für die Partei in den vergangenen Wochen. Das Wahlergebnis hat jetzt auch personelle Konsequenzen. Am Mittwochmorgen gab der gesamte Parteivorstand seinen Rücktritt im November bekannt.

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Ricarda Lang tritt als Grünen-Chefin zurück

Die Co-Vorsitzenden Ricarda Lang (30) und Omid Nouripour (49) verkündeten diese Entscheidung vor der Presse in Berlin. Zuvor hatte das Nachrichtenportal "Table Media" berichtet. Zudem teilte Ricarda Lang ein Statement auf X (vormals Twitter), schrieb dazu: "Unsere Partei hat uns das Vertrauen ausgesprochen, sie als Vorsitzende zu führen – das ist Ehre, Privileg und Verpflichtung zur Verantwortung zugleich. Die Verantwortung, im besten Sinne der Partei zu handeln, übernehmen wir. Deswegen lege ich zum Parteitag mein Amt nieder."

Ricarda Lang und Omid Nouripour wollen Veränderung bei ihrer Partei vor Bundestagswahl 2025

Im Hinblick auf die jüngsten Wahlergebnisse sprach die Grünen-Spitze von der "tiefsten Krise unserer Partei seit einer Dekade". Ricarda Lang sagte außerdem: "Es braucht neue Gesichter, um die Partei aus dieser Krise zu führen. Jetzt ist nicht die Zeit, am eigenen Stuhl zu kleben. Jetzt ist die Zeit, Verantwortung zu übernehmen und wir übernehmen diese Verantwortung, indem wir einen Neustart ermöglichen", fügte sie hinzu. Omid Nouripour ergänzte: "Es braucht einen Neustart." Auf dem Bundesparteitag Mitte November soll ein neuer Vorstand gewählt werden. Die Grünen erhoffen sich dadurch auch bessere Chancen für die Bundestagswahl im kommenden Jahr.

Hintergrund:

  • Die Grünen erlitten sowohl bei der Europawahl (Juni) als auch den Landtagswahlen im Osten (September) drastische Verluste erlitten. Sie flogen in Thüringen und Brandenburg aus dem Parlament, in Sachsen kamen sie nur knapp über die Fünf-Prozent-Hürde.
  • Ricarda Lang und Omid Nouripour waren seit Ende Januar 2022 Co-Vorsitzende, innerhalb der Partei relativ beliebt. Der aktuelle Bundesvorstand war im November 2023 eigentlich für zwei Jahre gewählt worden.

Ricarda Lang wird Respekt für Rücktrittsentscheidung gezollt

Die Reaktionen auf die Rücktrittsankündigungen fallen geteilt aus. Auf X (ehemals Twitter) hätten sich einige Nutzer vor allem einen Verbleib von Ricarda Lang an der Parteispitze gewünscht, sie zollen der Grünen-Politikerin aber auch Respekt für ihre Entscheidung:

  • "Ein großer Verlust nicht nur für die Partei, sondern auch für das Land. Die, deren Hass hierzu geführt hat wissen (so hoffe ich für sie) nicht, welchen Schaden sie anrichten. Ich habe großen Respekt davor, wie diese tolle Frau aus Pflichtgefühl all die Beleidigungen ertragen hat", heißt es in einem Kommentar.
  • "Danke für die tolle Arbeit! Bei so viel Hass und Zerstörungswut, unter der ihr leiden musstet, verstehe ich die Entscheidung. Mache mir aber große Sorgen um die Zukunft. Die Ewiggestrigen und Rückständigen werden jubeln. Das ist bitter.", lautet eine weitere Meinung.
  • "Egal, was man inhaltlich von ihnen hält: Der Schritt verdient Respekt! Verantwortung zu übernehmen, Konsequenzen zu ziehen & den Weg für einen Neuanfang frei zu machen sollte generell mehr Schule machen, um für frischen Wind in der #Politik zu sorgen. @Ricarda_Lang", so ein anderer Nutzer.

Tatsächlich gibt es auch wieder einige Hasskommentare und negative Reaktionen zu der Rücktrittsankündigung von Ricarda Lang wie beispielsweise:

  • "Viel zu Spät. Totalversagerin", so dieser Nutzer.
  • "Die Rücktritte bringen wenig, wie wäre es mit einer anderen Politik. Vielleicht mit Tempolimit statt ein überbürokratisches Heizungsgesetz. Die Bürger sind ja nicht dumm", heißt es in diesem Kommentar.
  • "Der Rücktritt des Vorstandes ist angemessen und richtig. Aber bitte nehmen Sie Herrn Habeck und Frau Baerbock gleich mit. Danke", so noch ein Nutzer.

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/bua/news.de/dpa

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