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Wladimir Solowjow: Kreml-Propagandist fordert Putin-Rücktritt in Live-TV

Wladimir Solowjow ist für wüste Drohungen in Russlands TV bekannt. Nun aber hat Wladimir Putins oberster Propaganda-Chef heftig gegen den Kremlchef ausgeteilt. In seiner Live-Sendung forderte Solowjow Putins Rücktritt.

Wladimir Solowjow gibt dem syrischen Volk die Schuld an Assads Sturz. (Foto) Suche
Wladimir Solowjow gibt dem syrischen Volk die Schuld an Assads Sturz. Bild: picture alliance / dpa | Alexander Shcherbak/Tass/Host Ph
  • Wladimir Solowjow sorgt für Entsetzen in TV-Show
  • Kreml-Propagandist teilt öffentlich gegen Wladimir Putin aus
  • Solowjow fordert Putin-Rücktritt in Live-Sendung

Ziehen da etwa dunkle Wolken über Wladimir Putins und Wladimir Solowjows "Beziehung" auf? Bislang zählte Solowjow zu Putins engsten Verbündeten. Seit Monaten ruft Solowjow von seinem sicheren TV-Studio dazu auf, den Westen mit nuklearen Erstschlägen zu zerstören. Seit Jahren variiert Solowjow Putins Propaganda im Staatsfernsehen. Und das vollkommen freiwillig. Nun aber wurde Russlands Kremlchef von seinem Top-Propagandist regelrecht vorgeführt.

Putin-Propagandist Wladimir Solowjow kritisiert Wladimir Putin während Live-Sendung

In seiner seit 2012 ausgestrahlten Talkshow wetterte Solowjow öffentlich gegen den russischen Präsidenten, erklärte dabei unter anderem, dass Putins "Rücktritt notwendig" sei. Es scheint, als hätte sich Solowjow plötzlich gegen seinen einstigen Kumpel gewandt. Der beliebte russische Fernsehmoderator war live auf Sendung, als er plötzlich erklärte, dass Putins 25-jährige "katastrophale" Herrschaft in Russland beendet werden sollte.

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Solowjow fordert Putin-Rücktritt live in Russen-TV

Dabei kam Solowjow auch auf die "peinliche" Kursk-Belagerung zu sprechen und deutete einen Regimewechsel in Russland an, wobei er sagte, es reiche nicht aus, die Verantwortlichen für den Einmarsch zu bestrafen. Er fügte hinzu: "Es ist notwendig, diejenigen zu ernennen, die wissen, wie man das effektiv, schnell und klar durchführt. Selbst, wenn dies den Rücktritt des Oberbefehlshabers erfordert."

Solowjows Studiogäste sind schockiert

Anton Gerashchenko, ehemaliger stellvertretender Innenminister der Ukraine, teilte einen Ausschnitt der brisanten Szenen auf seiner X-Plattform (ehemals Twitter). Dazu schrieb er: "Der russische Propagandist Solowjow schlägt Putins Rücktritt vor." Es ist zwar unklar, ob Solowjow sich auf Putins Rücktritt oder auf die Militärs in der Nähe der Grenze bezog, aber seine Gäste auf der Bühne - darunter das Staatsduma-Mitglied Andrej Guruljow - schienen sich bei dieser Bemerkung sichtlich unwohl zu fühlen.

Russische Nachrichtenagentur spricht von einem Missverständnis - doch Netz-User sind anderer Meinung

Eine russische Nachrichtenagentur behauptete, es habe sich um ein Missverständnis gehandelt, weil die Gäste Solowjow "Otstawka" sagen hörten, was auf Russisch "Rücktritt" bedeutet. Stattdessen habe Solowjow höchstwahrscheinlich "Stawka" gesagt - ein militärischer Außenposten aus dem Zweiten Weltkrieg - und die Einrichtung eines "Hauptquartiers des Oberbefehlshabers" gefordert. Zahlreiche Netz-User scheinen das anders zu sehen. Sie fragen sich bereits, wie lange Solowjow nach seinen mutmaßlichen Putin-Attacken wohl noch zu leben hat.

  • "Wie lange wird Solowjow noch leben?", fragt ein User bei X.
  • "In einer schockierenden Kehrtwende schlug der russische Propagandist Wladimir Solowjow, ein langjähriger überzeugter Anhänger von Wladimir Putin, den Rücktritt des Präsidenten vor und löste damit weitverbreitete Spekulationen und Debatten aus. Solowjows unerwartete Aussage angesichts seiner Vergangenheit, in der er vom Kreml genehmigte Desinformation und nationalistische Rhetorik verbreitete, wirft Fragen auf, ob es in Putins innerem Zirkel möglicherweise abweichende Meinungen gibt oder ob es sich um einen taktischen Schachzug handelt, um die öffentliche Stimmung auszuloten", heißt es in einem anderen Post.
  • "Ich würdeSolowjow empfehlen, in den nächsten fünf Jahren kein Flugzeug zu nehmen", erklärt ein anderer, der sich damit auf Jewgeni Prigoschin vermeintlichen Flugzeugabsturz bezieht.

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