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Donald Trump: Putin-Propaganda im Wahlkampf - Republikaner gibt USA Schuld am Ukraine-Krieg

Für Wladimir Putin ist klar, dass die USA und ihre Verbündeten die Hauptschuld am Ukraine-Krieg tragen. Diese Propaganda-These verbreitete jetzt ausgerechnet auch Ex-US-Präsident Donald Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung.

Donald Trump macht vor allem die amtierende amerikanische Regierung um Präsident Joe Biden für den Ukraine-Krieg verantwortlich. (Foto) Suche
Donald Trump macht vor allem die amtierende amerikanische Regierung um Präsident Joe Biden für den Ukraine-Krieg verantwortlich. Bild: picture alliance/dpa/AP | Rebecca Droke
  • Donald Trump gibt den USA die Schuld am Ukraine-Krieg
  • Bei Wahlkampfveranstaltung in Indiana, Pennsylvania, verbreitet Trump Kreml-Propaganda
  • Ex-Präsident will für Gespräche zwischen Putin und Selenskyj sorgen

Donald Trump ist davon überzeugt, dass er den Ukraine-Krieg innerhalb von nur wenigen Stunden beenden könnte. Der Republikaner wolle sofort für Friedensverhandlungen zwischen Kremlchef Wladimir Putin und Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskykj sorgen, sollte er im November erneut ins Weiße Haus gewählt werden. Doch ob er bei seinen Vermittlungsversuchen auf den sofortigen Rückzug aller russischen Truppen aus der Ukraine bestehen würde, ist mehr als fraglich. Schließlich trägt Putin für ihn offenbar nicht die Hauptschuld an dem Krieg.

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Das machte Donald Trump am Montagabend bei einer Wahlkampfveranstaltung in der Stadt Indiana, Pennsylvania, deutlich. Zunächst nannte der 78-Jährige es eine "furchtbare Sache", dass sowohl junge als auch alte Männer aktuell in der Ukraine sterben. Doch dafür machte Trump an allererster Stelle nicht Wladimir Putin verantwortlich. Er suchte die Schuld lieber bei seinen politischen Gegnern in Amerika. "Es ist unsere Schuld. Weil es ein Krieg ist, der niemals hätte stattfinden dürfen. Und wir hätten die Macht dazu gehabt, ihn niemals stattfinden zu lassen." In diesem Zusammenhang griff er den amtierenden US-Präsidenten Joe Biden (81) an, bezeichnete ihn als "inkompetenten Führer". Zudem holte er zu seinem Seitenhieb gegen Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj aus. "Jedes Mal, wenn er das Land (die USA) betritt, nimmt er 60 Milliarden Dollar mit." Aufgrund der militärischen Hilfen für sein Land würde Selenskyj auf einen Sieg der Demokraten bei der US-Wahl 2024 hoffen.

Republikaner sorgt mit Kreml-Propaganda bei Wahlkampfveranstaltung für Aufsehen

Mit seinen neuen Aussagen zum Ukraine-Krieg gibt Donald Trump im Prinzip Kreml-Propaganda wieder. Auch Wladimir Putin und seine Verbündeten behaupteten in den vergangenen Monaten bereits häufiger, dass vor allem die Nato für eine Eskalation in dem Konflikt gesorgt hätte. Der Kreml verwies auf angebliche Bedrohungen durch das westliche Militärbündnis, lieferte dafür aber nie irgendwelche stichhaltigen Beweise. Konkretere Angaben dazu, wie er für aussichtsreiche Friedensgespräche zwischen Putin und Selenskyj sorgen will, hat auch Trump noch nicht gemacht. Mit einem Anruf bei beiden wird es wohl nicht getan sein - auch wenn der Ex-US-Präsident dies öffentlich so darstellt.

Hintergrund:

  • Donald Trump soll 2016 auch dank russischer Einflussnahme auf den Wahlkampf zum US-Präsidenten gewählt worden sein. Ihm wird zu große Nähe zu Kremlchef Wladimir Putin unterstellt.
  • Wladimir Putin behauptete vor wenigen Wochen, er würde in diesem Jahr Trumps demokratische Konkurrentin Kamala Harris im US-Wahlkampf unterstützen. Vermutlich flunkerte der russische Präsident, denn Kreml-nahe Trolle haben im Internet eine Kampagne mit Falschinformationen über Kamala Harris gestartet.
  • Friedensverhandlungen zwischen Moskau und Kiew scheitern momentan vor allem weil Russland die Abtretung ukrainischer Gebiete verlangt. Wolodymyr Selenskyj ist dazu nicht bereit.

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