Auf eine Anfrage der Linken im Bundestag hat die Regierung neue Zahlen dazu veröffentlicht, wie viele Geflüchtete 2024 in Deutschland leben. Dabei wird zwar ein neuer Rekordwert erreicht. Doch der Anteil von Flüchtlingen an der Gesamtbevölkerung bleibt gering.
- Knapp 3,5 Millionen Geflüchtete leben 2024 in Deutschland
- Das ist ein neuer Rekordwert seit den 50er-Jahren
- Anteil der Flüchtlinge an der Gesamtbevölkerung bleibt unter 5 Prozent
Populistische und rechtsextreme Kräfte sind in Deutschland im Aufwind. Die Alternative für Deutschland könnte aktuellen Umfragen zufolge am kommenden Sonntag, 22. September, bei der Landtagswahl in Brandenburg einen weiteren großen Erfolg feiern. Bei vielen Bürgerinnen und Bürgern punktet die AfD insbesondere beim Thema Migrationspolitik. Unter anderem fordert die Partei, die Asylzahlen deutlich zu reduzieren. Doch wie viele Geflüchtete leben aktuell überhaupt in Deutschland?
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Zahl der Geflüchteten in Deutschland erreicht 2024 neuen Rekordwert
Laut einem aktuellen Bericht der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) hat die Zahl der in Deutschland lebenden Geflüchteten einen neuen Rekordwert seit den 1950er-Jahren erreicht. Zum Ende des ersten Halbjahres 2024 wurden insgesamt rund 3,48 Millionen Geflüchtete im Ausländerzentralregister erfasst. Ende 2023 seien es noch rund 60.000 Menschen weniger gewesen. Das gehe aus einer Antwort der Bundesregierung auf Kleine Anfrage der Linken im Bundestag hervor.
Anteil von Flüchtlingen an der Gesamtbevölkerung weiter unter 5 Prozent
Bei den knapp 3,5 Millionen in Deutschland registrierten Geflüchteten handele es sich sowohl um Asylsuchende als auch anerkannte Flüchtlinge oder Geduldete (Personen, bei denen eine Abschiebung vorübergehend ausgesetzt ist). 1,18 Millionen von ihnen kommen allein aus der Ukraine. Zum Vergleich: Laut statischem Bundesamt leben in Deutschland insgesamt 83,4 Millionen Menschen. Der Anteil von Geflüchteten an der Gesamtbevölkerung liegt nur bei etwa 4 Prozent. Clara Bünger, fluchtpolitische Sprecherin kritisierte deshalb gegenüber der NOZ: "Trotzdem wollen Politiker von Ampel, CDU und AfD den Menschen weismachen, diese kleine Minderheit sei für all ihre Probleme verantwortlich. Das ist gefährlicher Unsinn, der allein die extreme Rechte stärkt."
Weniger Ausreisepflichtige in Deutschland
Den Angaben der Bundesregierung zufolge sei zudem die Zahl der Ausreisepflichtigen in Deutschland weiter rückläufig. Mitte 2024 hätten 226.882 Personen ausreisen oder abgeschoben werden müssen. Das sind 15.760 weniger als Ende 2023. Eine große Mehrzahl (80,5 Prozent) der Ausreisepflichtigen besitzt zudem einen Duldungsstatus.
Warum das wichtig ist:
- Die Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP wollten sich zuletzt gemeinsam mit der Union auf schärfere Regeln in der Migrationspolitik einigen. CDU und CSU verließen den Asyl-Gipfel jedoch vorzeitig, weil ihnen die Pläne der Bundesregierung nicht weit genug gingen. Die Ampel-Parteien gaben hingegen an, dass sie die Vorschläge der Union umsetzen wollten.
- Unter anderem waren Zurückweisungen von Asylbewerbern direkt an der deutschen Grenze im Gespräch. Diese sind allerdings rechtlich umstritten.
- SPD-Innenministerin Nancy Faser hat zudem wieder vorübergehende Grenzkontrollen veranlasst, um illegale Migration zu bekämpfen.
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gom/ife/news.de
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