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Nach Putins Kriegsdrohung: Verteidigungsexperte warnt - U-Boot-Raketen könnten Moskau "zerstören"

Aufgrund der Diskussionen über den Einsatz von Langstrecken Waffen gegen russische Ziele durch ukrainische Truppen, warnte Russland erneut vor seinen Atomwaffen. Doch ein nuklearer Schlag könnte schwere Folgen für Putin haben, erklärt ein Verteidigungsexperte.

Wladimir Putin richtete eine Kriegsdrohung an die Nato. (Foto) Suche
Wladimir Putin richtete eine Kriegsdrohung an die Nato. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin | Alexander Kazakov
  • Russland droht Nato mit Atomaffeneinsatz
  • Verteidigungsexperte rechnet mit Moskaus Zerstörung, wenn der Kreml seine nuklearen Waffen einsetzt
  • Putins Warnungen an den Westen seien Panikmache

Die Ukraine fordert von den USA und Großbritannien,weitreichende westliche Präzisionswaffenim Kampf gegen Russland einsetzen zu dürfen, die Ziele tief in russischem Territorium angreifen können. Russland reagierte auf die Diskussionen mit seiner gewohnten Rhetorik.Unter Verweis auf seine Atomwaffen warnt Russland die Vereinigten Staaten und die Nato vor einem möglichen Einsatz. Auch Wladimir Putin äußerte, drohte aber nicht mit seinen nuklearen Waffen. Er warnte davor, dies wäre eine direkte Beteiligung der Nato am Krieg. Der Kreml verbreitet somit weiter sein Märchen vom angeblichen nuklearen Albtraum. Doch der Kreml wisse genau, was ihnen im hypothetischen Fall passiert, wenn sie ihre Atomwaffen einsetzen sollten, erklärt der britische Verteidigungsexperte Michael Clarke: Die Nato schlägt zurück.

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Verteidigungsexperte erklärt: Wenn Russland Atomwaffen einsetzt, könnte Moskau zerstört werden

Im Gespräch mit "Radio Times" äußerte sich der frühereGeneraldirektor des Royal United Services Institute zu der Debatte um die Waffennutzung und Putins Drohungen. An den Kreml gerichtet sagte er: Die Menschen dort wüssten, dass Großbritannien eine "unabhängige nukleare Abschreckung" besitze. Dazu gehöre ein im Atlantik stationiertes U-Boot, dass nach einem Befehl vom Britischen Premierminister Keir Starmer oder anderen Personen Raketen abschießen könnte. Das hätte schwere Folgen für Russland. "Moskau wird völlig zerstört", denkt Clarke über das mutmaßliche Szenario.

Michael Clarke hält Putins Warnungen für "Panikmache"

Die ständige Russland-Propaganda über ihren Atomwaffeneinsatz, sei es von Putin selbst oder seinen treuen Anhängern im russischen Staatsfernsehen, sei typisch. Er sehe die Warnungen des Kremlchefs auch sehr entspannt. Denn Putin würde immer in derartigen Momenten, wie der Waffen-Diskussion drohen. Das sei "Panikmache". Doch ihm fehle die "Kraft, die er denkt zu haben", mutmaßt Clarke. Der Verteidigungsexperte denke nicht, dass Putin einen nuklearen Angriff bedingt, weil es auf dem Schlachtfeld nichts verändern würde. Das weiß er, auch weil er somit ein Tabu brechen würde. Zudem gefährde er die Unterstützung von China und dem Iran. 

USA äußert sich nach Russlands Atomwaffen-Drohung

Die USA meldete sich nach den Drohungen aus Russland zu Wort. "Ich habe nie gesagt, und wir würden auch nie sagen, dass wir die Drohungen von Herrn Putin nicht ernst nehmen», sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats im Weißen Haus, John Kirby. Dass Putin mit Atomwaffen drohe, nehme man ernst. Putin habe bewiesen, dass er zu Eskalation und Aggression fähig sei. "Wir nehmen diese Äußerungen also ernst, aber das ist nichts, was wir nicht schon einmal gehört hätten. Wir nehmen sie also zur Kenntnis." Generell beobachten USA und andere Länder die Aktivitäten in Russland und im Ukraine-Krieg genau.

Die USA beschränken den Einsatz ihrer Waffen gegen Russland nach offizieller Darstellung auf die Abwehr der russischen Offensive gegen die ostukrainische Stadt Charkiw. Die britische Regierung äußert sich bislang nicht konkret zur Frage, was sie der Ukraine mit den von ihr zur Verfügung gestellten Waffen genau erlaubt. US-Medien spekulieren darüber, dass US-Präsident Joe Biden kurz davor stehen könnte, den Weg für die Ukraine für entsprechende Angriffe freizumachen. Er traf den britischen Premier Keir Starmer am Freitag im Weißen Haus.

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/news.de/dpa

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