Wladimir Putin soll Raketen aus dem Iran bekommen haben. Laut einem früheren britischen Geheimdienstoffizier zeigt sich, dass sich die Beziehung der Länder intensiviert. Auch in anderen Ländern sucht der Kremlchef Unterstützung. Dahinter steckt Putins angebliche militärische Misere.
- Wladimir Putins verbündet sich mit Ländern, weil er Waffen braucht
- Philip Ingram analysiert Putins Streben nach Bündnissen
- Kremlchef bleibt wegen knapper Militärressourcen nicht mehr viel Zeit im Ukraine-Krieg
- Ex-Geheimdienstchef warnt Länder vor Beziehung mit Putin
Der russische Angriffskrieg in der Ukraine hat sich stark auf die wirtschaftlichen und politischen Verbindungen zum Westen ausgewirkt. Der Westen verhängte Sanktionen gegen Russland. Auch militärisch gesehen, verzeichnet Russland immer wieder starke Verluste - vor allem in Bezug auf Waffen. Deshalb soll der Kremlchef Verbindungen zu anderen Nationen wie Iran oder Nordkorea aufbauen, um weiterhin an militärisches Material zu kommen. Dennoch soll ihm das keine Vorteile verschaffen - im Gegenteil: Putins derzeitige Verteidigungsgrundlage sei "endlich" und ihm bleibe nicht mehr viel Zeit, analysiert der frühere britische Armee- und Geheimdienstoffizier Philip Ingram Putins Bestrebungen, sich Hilfe von außen zu suchen.
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Philip Ingram analysiert Gründe für Putins Nähe zu Kim Jong-Un und Co.
Zuletzt warnten europäische Politiker eingehend davor, dass Wladimir Putins teure Finanzierung seiner Kriegswirtschaft schwere Konsequenzen für Russland hat. Auch die von Putin zuletzt angeblich angekurbelte Militärproduktion, sei nicht ausreichend, für seine Handlungen im Ukraine-Krieg, weswegen er sich mit anderen Ländern verbündet, erklärt Philip Ingram:
- "Das Interessante an Russland ist meiner Meinung nach, dass Wladimir Putin in den Iran, nach Nordkorea und andere Länder gehen muss. Das zeigt, wie knapp er mit seinen heimischen Verteidigungsproduktionskapazitäten und seiner Verteidigungsbasis ist, weil er woanders hin muss", erklärt Philip Ingram gegenüber "Times Radio".
Putins knappe Verteidigungskapazitäten: Im Ukraine-Krieg bleibt ihm nicht mehr lange Zeit
Er könne mit den Ausgaben nicht mithalten. "Ihm bleibt nur noch eine begrenzte Zeit, um die Aktivitäten auszuführen, die er gerade ausführt", prognostiziert Ingram. Ihm würden dafür nur noch "ein Jahr oder wenige Jahre" bleiben. Es sei eine endliche Zeit, so der frühere britische Armee- und Geheimdienstoffizier. Darin leide er momentan, fügte er hinzu.
Von diesem Leid profitiert offenbar China. Laut Ingram nutze Xi Jinping die Verbindung, um Öl-Lieferungen von Russland zu bekommen und Zugang zur nationalen Infrastruktur zu erhalten. Der chinesische Präsident wolle aber keineswegs die Beziehung zum Westen zerstören. Anders sieht es bei Nordkorea und dem Iran aus. Beide Länder sollen Russland Waffen geliefert haben, der iranische Staat bereits 2022. Wladimir Putin strebte vor kurzem erst ein militärisches Bündnis mit Kim Jong-Un an.
Raketenlieferungen aus dem Iran: Warnung vor neuen Waffen für Wladimir Putin
Auch der Iran sucht die Nähe zu Russland. Das bedeutet: Der Iran intensiviert seine militärischen Beziehungen ebenfalls. Diese habe sich "intensiviert", erklärt Ingram. Der Iran soll Russland ballistische Raketen geliefert haben. Das sagte US-Außenminister Anthony Blinken bei einer Pressekonferenz anlässlich eines Treffens mit dem britischen Außenminister David Lamy in London. Der Iran dementierte die Berichte.
Ex-Geheimdienstoffizier warnt Putin-Verbündete vor Beziehung mit Russland
Dass Russland sich mit China, dem Iran oder Nordkorea verbündet stelle ein "größeres globales Risiko" dar, sagt Ingram. Er spricht auch Konflikte an, in die diese Länder involviert seien. Deshalb denke er, dass es für diese Länder ratsam sei, nicht diesen Schritt in Richtung Russland zu gehen.
Harte Konsequenzen für den Iran: Deutschland und weitere Länder verhängen Sanktionen
Welche Konsequenzen das haben kann, zeigen die jüngsten Berichte über angebliche iranische Raketen-Lieferungen. Die Lieferungen haben Folgen für den Iran.Deutschland, Frankreich und Großbritannien neue Sanktionen gegen den Iran. "Dies ist eine weitere Eskalation der militärischen Unterstützung Irans für Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine, teilten die drei Länder in einer gemeinsamen Erklärung mit. Es handele sich um eine direkte Bedrohung für die europäische Sicherheit. Deshalb kam die Frage auf, inwieweit der Westen der Ukraine erlaubt von ihren Verbündeten gelieferte Waffen gegen militärische Ziele in Russland einzusetzen. Bislang erlaubte sie nur den Einsatz ihrer Waffen in Charkiw, um Russland abzuwehren. Die Ukraine forderte zuletzt den Einsatz. Blinken und Lamy reisen am Mittwoch (11. September) nach Kiew. Mit diesem Besuch könnte die Erlaubnis näherrücken, dass die bedrängte Ukraine mit westlichen Waffen militärische Ziele auch tief auf russischem Gebiet angreifen darf.
Blinken sagte vor der Reise in London, sein Kollege und er wollten erkunden, wie die Ukraine in der gegenwärtigen Lage am besten unterstützt werden kann. Dies wollten sie ihren Chefs für deren Treffen am Freitag berichten. US-Präsident Joe Biden empfängt dann in Washington den britischen Premierminister Keir Starmer. Im Kern geht es um den Einsatz von ATACMS-Artillerieraketen aus US-Produktion und britischen Storm-Shadow-Raketen.
Weitere Quellen: NBC News
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bos/bua/news.de/dpa
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