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"Frauen sterben, weil du deinen Job nicht machst!": Christian Lindner wird mit blanken Tatsachen überrascht

Finanzminister Christian Lindner wurde auf einer Bürgerdialog-Veranstaltung mit blanken Tatsachen überrascht. Der Grund: ein Protest der etwas anderen Art. Warum der FDP-Mann selbst bei diesen harten Anschuldigungen ziemlich lässig reagierte.

Christian Lindner wird bei einer Bürgerdialogs-Veranstaltung von Protestlerinnen überrascht. (Foto) Suche
Christian Lindner wird bei einer Bürgerdialogs-Veranstaltung von Protestlerinnen überrascht. Bild: dpa/Heiko Rebsch
  • Finanzminister bei Bürgerdialog überrascht
  • Blanke Protest-Aktion zum Thema "Gewalt gegen Frauen"
  • So reagiert der Finanzminister auf die Anschuldigungen

Es ist keine leichte Zeit für die FDP. Die Umfrage-Werte liegen im Keller. Und Finanzminister Christian Lindner erfreut sich in der breiten Bevölkerung immer weniger Beliebtheit. Laut eines im September erhobenen Deutschlandtrends zeigen sich aktuell rund 68 Prozent der rund 1.300 Befragten mit der Arbeit des Finanzministers unzufrieden. Unbeliebter sei aktuell nur Bundeskanzler Olaf Scholz.

Christian Lindner: Oben-ohne-Protest bei Bürgerdialog

Wie unzufrieden einige mit der Arbeit Christian Lindners sind, zeigte sich am vergangenen Wochenende bei einer Bürgerdialogs-Veranstaltung im Finanzministerium in Berlin. Wie unter anderem die "Bild"-Zeitung berichtet, stürmten bei dieser mindestens zwei Frauen obenrum völlig unverhüllt und mit klarer Message die Bühne.

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"Frauen sterben, weil du deinen Job nicht machst!"

Die Protestlerinnen verkündeten laut Medienberichten: "Frauen sterben, weil du deinen Job nicht machst!". Eine herbe Anschuldigung, die Finanzminister Christian Lindner jedoch nicht so schnell aus der Fassung bringt. Auf die Nachfrage nach konkreten Argumenten erklärten die Protestlerinnen: "Zu wenig Schutz von Frauen!"

Linder: Finanzministerium nicht der richtige Ort für solche Forderungen

Obwohl der Christian Lindner von so viel entblößter und aufgeheizter Stimmung an diesem Tag sichtlich überrascht schien, ging der Finanzminister mit den Protestlerinnen in den Dialog. So erklärte er, dass das Bundesfinanzministerium nicht der richtige Ort für solche Forderungen sei. Manche würden den Austausch, der so ein wichtiges Thema sicherlich nötig macht, nicht suchen, sondern lieber Szenen für Social Media" inszenieren. "Wenn man mich als Ratgeber bemühen würde, dann würde ich denen andere Tipps geben", gibt sich Lindner selbstsicher.

Wesentliche Fragen wie die Finanzierung von Frauenhäusern und der Gewaltprävention würden zudem ohnehin von Ländern und Gemeinden gemeinsam geregelt und man habe hier gar keine direkte Zuständigkeit.

Social-Media-Inszenierung ohne Bekenner-Gruppe? Das steckt hinter dem Protest

Interessant ist jedoch, dass so eine Art von "blanker" Protest eigentlich bisher nur von Anhängern der sogenannten "Femen"-Bewegung durchgeführt wurde. Aktuell ist jedoch noch unklar, wer hinter der Protest-Aktion steckt. Bei Social Media sind keine Bilder oder Statements dazu zu finden, auch wenn Finanzminister Christian Lindner den protestierenden Frauen eine mediale Inszenierung vorwarf. Video-Aufnahmen des Bürgerdialogs zeigen ebenfalls keine Bild-Sequenzen der ungewöhnlichen Protestaktion. Die Kamera schwenkte weg. Wie lässig der Finanzminister jedoch auf die Anschuldigungen reagierte, zeigt sich hier zumindest in Ton-Sequenz.

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/gom/news.de

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