Im Landkreis Rotenburg (Wümme) hat Landrat Marco Pietz das generische Femininum eingeführt. Dadurch sollen unnötige Dopplungen und Gendersternchen vermieden werden. Im Netz löst die Regelung eine wilde Debatte aus.
- CDU-Landrat führt in internem Papier generisches Femininum ein
- Verwaltung lehnt Gendern mit Gendersternchen und Co. ab
- Generisches Femininum sorgt im Netz für Aufregung
Viele Menschen halten rein gar nichts vom Gendern. Angeblich mache es die deutsche Sprache kaputt. Wegen des generischen Maskulinums bedarf es keines Gendersterns, so die einhellige Meinung. Schließlich seien damit alle Geschlechter neben dem Männlichen mit gemeint. Nun dreht ausgerechnet ein CDU-Landrat den Spieß um und ersetzt in einer Verwaltungsvorschrift das generische Maskulinum durch das generische Femininum. Aus männlichen Sachbearbeitern werden somit Sachbearbeiterinnen. Im Netz löst dieser Umstand für eine kuriose Debatte.
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CDU-Landrat lehnt Gendern ab und führt generisches Femininum ein
"Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird bei Personenbezeichnungen in dieser Dienstanweisung die weibliche Form verwendet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung für alle Geschlechter", heißt es in der neuen Fassung der Allgemeinen Dienst- und Geschäftsanweisung des Landkreises Rotenburg (Wümme). Landrat Marco Pietz erklärt dazu in einem Facebook-Beitrag, dass man für die Neufassung ausführlich übers Gendern gesprochen habe. Dabei ging es um mehrere Varianten. Gendern, beide Geschlechter ausschreiben oder neutrale Formulierungen. Schließlich entschied man sich dafür für eine "unkonventionelle Lösung".
Man entschied sich für die ausschließliche Verwendung eines Geschlechts. "Da die Mehrzahl unserer Beschäftigten weiblich ist, habe ich mich jedoch für das weibliche Geschlecht entschieden. So ist nun also auch von der Landrätin die Rede und nicht vom Landrat", schreibt Prietz weiter. "Natürlich klingt das auch für mich zunächst komisch. Aber ganz ehrlich: warum müssen immer nur die Frauen mit der Erklärung zurechtkommen, dass mit männlichen Bezeichnungen auch sie umfasst sind? Wir Männer können das andersrum auch mal über uns ergehen lassen ohne dass es uns in irgendeiner Art und Weise herabsetzen würde." Dadurch verzichte man auf unzählige Doppelpunkte, Sternchen, Schrägstriche oder Wiederholungen. Dadurch blieben die Sätze lesbar.
"Lächerlich und krank" oder "zeitgemäße Entscheidung"? Aufregung um generisches Femininum
Im Netz sorgt die Entscheidung für reichlich Reaktionen. Während einige die Regelung durchaus sinnvoll finden, halten andere rein gar nichts davon:
- "Selten so einen Blödsinn gelesen. Kennen der Landrat und seine Gefolgschaft die deutsche Sprache oder nur den grassierenden ideologischen Gender- und Woke-Faschismus?", fragt ein Facebook-Nutzer.
- "Gute Lösung! Gerade vor dem Hintergrund, dass in den Verwaltungen viele Frauen arbeiten", ist in einem anderen Kommentar zur lesen.
- "Finde ich ganz gut, die Lösung. Wobei ich persönlich immer noch einfach *innen am besten finde. Daran hab ich mich total gewöhnt, und es kostet kaum mehr Platz", meint eine Facebook-Nutzerin.
- "Für mich eine logische, gerechte und gut begründete Entscheidung. Und liebe Leute, bleibt ganz entspannt. Niemand wird zum Gendern gezwungen und kann es individuell handhaben", heißt es in einem Kommentar.
- "Lächerlich und krank", bezeichnet ein anderer Facebook-Nutzer die Regelung.
- "Marco Prietz Ehrenfrau", schreibt eine Instagram-Nutzerin.
- "Zeitgemäße Entscheidung. Jahrzehntelang mussten sich Frauen mit der männlichen Form angesprochen fühlen, jetzt ist es eben mal andersrum", heißt es in einem weiteren Kommentar.
- "Ich finde es richtig gut und vielleicht auch überfällig", meint ein anderer Instagram-Nutzer.
- "OMG.. Echt keine anderen Probleme zu lösen? Wieviel Geld wird jetzt wieder dafür verbraten?? Echt nicht zu glauben, für den Mist zahlen wir Steuern?!?", heißt es in einem Kommentar.
- "Haben die ganzen Gender Gegner endlich, was sie wollen, ein leicht lesbares Schriftdeutsch, das ein pauschales Genus für Alle meint... und sind dann trotzdem pissed", amüsiert sich ein anderer Instagram-Nutzer.
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