Die Sorge vor einem russischen Atomwaffeneinsatz bleibt im Westen groß. Schließlich wird von Kreml-Verbündeten offen über diese Option gesprochen. Bei einer nuklearen Abschreckung soll es für einen Propagandisten nicht bleiben.
- Neue Atomwaffendrohung im russischen Staats-TV
- Talkshow-Gast bei Wladimir Solowjow will "nukleare Einschüchterung" des Westens
- Moderator spricht über möglichen Atombomben-Einsatz
Unverhohlene Drohungen mit den eigenen Nuklearwaffen gehören mittlerweile zum Standardprogramm im russischen Staatsfernsehen. In nahezu jeder Sendung wird der mögliche Einsatz von Atombomben diskutiert. Besonders beliebt ist das Thema in der Talkshow von Top-Propagandist Wladimir Solowjow. Einer seiner Gäste forderte in diesem Zusammenhang jetzt eine weitere Eskalationsstufe.
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Atomdrohung im Russen-TV: Bei Wladimir Solowjow wird über "nukleare Einschüchterung" des Westens gesprochen
"Wir müssen weg vom Begriff der nuklearen Abschreckung und hin zur nuklearen Einschüchterung", sagte der Kreml-Unterstützer, wie in einem Clip zu sehen ist, den der ehemalige Berater des ukrainischen Innenministers - Anton Geraschtschenko - auf X (vormals Twitter) teilte. "Was sind Atomwaffen für uns? Es ist die Schaffung einer realen Bedrohung für den Feind in dem Sinne, dass die Reaktion auf einen Schlag für ihn inakzeptabel oder sogar katastrophal wäre", führte der Propagandist weiter aus. Würde man diesen Rahmen ändern und zur nuklearen Einschüchterung übergehen, könnten sofort "bestimmte Maßnahmen" ergriffen werden. Was er konkret damit meint, verriet er nicht. "Der erste Schritt ist bereits getan: Der stellvertretende Außenminister sagt, dass eine Kommission daran arbeitet, die Nukleardoktrin zu ändern." Die Änderung der Nukleardoktrin soll Berichten zufolge die Schwelle für einen russischen Atomwaffeneinsatz weiter senken.
Putin-Propagandist droht erneut mit Atomangriff
Moderator Wladimir Solowjow mischte sich in den Monolog seines Talkshow-Gastes ein und behauptete: "Der Westen denkt, dass wir keine funktionierenden Atomwaffen haben. Sie überzeugen sich selbst davon, dass wir das alles nicht haben, dass das alles Märchen sind. Sie verhalten sich wie Idioten, Sie haben es richtig gesagt." Er endete mit den Worten: "Deshalb werden wir nicht nur sie (die Ukraine) angreifen müssen, sondern auch den ganzen schwatzenden Nazi-Abschaum, der sich jetzt als Staat ausgibt." Andere X-Nutzer glauben, dass es sich nur um leere Drohungen handelt. In den Kommentaren machen sie darauf aufmerksam, dass der Westen auf einen russischen Atomangriff wohl eine entsprechende Gegenreaktion folgen lassen würde. Dass Kremlchef Wladimir Putin ein solches Risiko eingeht, halten auch viele Experten für unwahrscheinlich. Zu welchen Mitteln der russische Präsident aber letztendlich noch greifen wird, um im Krieg gegen die Ukraine erfolgreich zu sein, bleibt unklar.
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— Anton Gerashchenko (@Gerashchenko_en) September 4, 2024
"We need to move away from the term nuclear deterrence to nuclear intimidation. The West thinks we don't have working nuclear weapons. They convince themselves that we don't have all this, that it's all fairy tales. That is why we will have to strike not… pic.twitter.com/VMHLwQAs7T
gom/news.de
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