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Donald Trumps bizarre Ukraine-Behauptung: Mit mir als Präsident hätte es keine "eine Million Tote" gegeben

Einmal mehr behauptet Donald Trump, dass es den Ukraine-Krieg nicht gegeben hätte, wäre er 2020 Präsident geworden. Gleichzeitig erklärte er, dass der von Putin entfachte Krieg bislang eine Million Menschenleben gefordert habe.

Donald Trump sorgt einmal mehr mit seinen teils absurden Aussagen zum Ukraine-Krieg für Schlagzeilen. (Foto) Suche
Donald Trump sorgt einmal mehr mit seinen teils absurden Aussagen zum Ukraine-Krieg für Schlagzeilen. Bild: picture alliance/dpa/AP | Alex Brandon
  • Donald Trump sorgt mit fragwürdigen Ukraine-Behauptungen für Schlagzeilen
  • Ex-US-Präsident hätte Ukraine-Krieg verhindert
  • Trump behauptet: Putin-Krieg forderte bereit eine Million Menschenleben
  • So steht es wirklich um die Todeszahlen im Ukraine-Krieg

Donald Trump will mit aller Macht zurück ins Weiße Haus. Dabei trifft er jedoch nicht immer den richtigen Ton. Eines seiner Lieblingsthemen im Wahlkampf ist der Ukraine-Krieg. In einem neuen Interview behauptet der republikanische Präsidentschaftskandidat einmal mehr, dass er den Ukraine-Krieg verhindert hätte. Außerdem behauptete er, dass, wenn er 2020 gewählt worden wäre, "eine Million Menschen" noch am Leben wären. Zuerst hatte das Nachrichtenportal "Newsweek" über die jüngsten Trump-Behauptungen berichtet.

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Donald Trump verbreitet fragwürdige Behauptungen über den Ukraine-Krieg

In einem Interview mit Dr. Phil kehrte Trump zu seiner oft verwendeten Aussage zurück, dass der Krieg zwischen der Ukraine und Russland nie stattgefunden hätte, wenn er 2020 gewählt worden wäre. Allerdings verfälschte Trump diese Aussage, indem er behauptete, wenn er gewählt worden wäre, "wären jetzt eine Million Menschen noch leben".

Trump behauptet: Er hätte den Tod von "eine Million Menschen" verhindert

Trump hatte gerade angedeutet, dass ein Sieg im November ein Zeichen einer "unglaublichen Macht da oben sein könnte, die will, dass ich mich engagiere... vielleicht rettet sie die Welt", bevor er erneut auf den Ukraine-Krieg zu sprechen kam. "Ich komme mit all diesen harten Jungs aus und Russland wäre nicht in die Ukraine eingedrungen", sagte Trump. "Dann würden jetzt eine Million Menschen dort leben. Ihr hättet Städte in der ganzen Ukraine, ich meine diese prächtigen Städte mit den goldenen Kuppeln und Türmen, die wären alle noch da. Jetzt sind sie abgerissen", so Trumps Behauptung.

Das Problem an der Sache: Aktuellen Schätzungen zufolge entspricht Trumps Behauptung, der Ukraine-Krieg hätte bereits "eine Million" Menschenleben gefordert, jedoch nicht der Wahrheit. Jüngsten Untersuchungen zufolge seien zwar Hunderttausende Menschen im Ukraine-Krieg ums Leben gekommen - jedoch nicht eine Million, wie von Trump behauptet.

Wie werden die Todeszahlen im Ukraine-Krieg gemessen?

Die Zahl der militärischen Opfer auf beiden Seiten des Krieges ist schwer zu schätzen. Eine Untersuchung in den "Proceedings of the National Academy of Sciences" aus dem Jahr 2023, in der 4.609 Berichte über militärische und zivile Verluste auf beiden Seiten ausgewertet wurden, ergab, dass die Ukraine und Russland "die personellen Verluste des Gegners wahrscheinlich überschätzen und die russischen Quellen ihre eigenen personellen Verluste unterschätzen".

Nichita Gurcow, ein regionaler Spezialist für Europa und Zentralasien beim Armed Conflict Location & Event Data Project (ACLED), erklärte gegenüber "Newsweek", dass 87.000 Todesopfer bei nicht zivilen Anschlägen in der Ukraine registriert wurden, einschließlich russischer und ukrainischer militärischer Todesopfer, zu denen auch zivile Todesopfer gehören können, die in Kämpfe verwickelt wurden. "Wir gehen davon aus, dass die Zahl der militärischen Todesopfer auf beiden Seiten vergleichbar ist", sagte Gurcow.

Wie hoch sind die möglichen Kampfverluste der Ukraine?

  • Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj räumte im Februar ein, dass etwa 31.000 Soldaten im Kampf gegen Russland gefallen sind. "Jede Person ist ein sehr großer Verlust für uns", sagte er in einer seltenen Erklärung zu den Verlusten Kiews und fügte hinzu: "31.000 ukrainische Soldaten sind in diesem Krieg gefallen. Das ist sehr schmerzlich für uns."
  • In einem Bericht der "New York Times" vom August 2023, der sich auf ungenannte US-Beamte stützte, hieß es, dass 70.000 ukrainische Soldaten getötet worden seien.

Wie hoch sind die potenziellen Kampfverluste Russlands?

  • Nach der letzten Aktualisierung sind insgesamt 61.831 Namen erfasst. Nach Schätzungen des Nachlassregisters, die auf den Zahlen der öffentlichen Datenbank beruhen, in der die Notare Erbschaftsfälle erfassen, gab es bis zum 5. Juli etwa 120.000 Todesfälle auf russischer Seite. Die NATO schätzte Anfang des Jahres, dass 350.000 russische Soldaten in der Ukraine gefallen sind, darunter sowohl Verletzte als auch Tote.

Anmerkung der Redaktion: Ob die hier angeführten Zahlen tatsächlich der Wahrheit entsprechen, lässt sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.

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