Telegram-Kanäle und russische Medien berichten von einem angeblichen Grenzübertritt ukrainischer Truppen in die Region Belgorod. Die Soldaten sollen sogar Drohnen eingesetzt haben. Das sagt die Ukraine über den mutmaßlichen Vorstoß.
- Die Ukraine soll angeblich in Belgorod vorgestoßen sein
- keine offizielle Bestätigung über weitere Offensive ukrainischer Streitkräfte auf russischem Gebiet
Der Ukraine ist mit dem Vorstoß in der russischen Region Kursk ein wichtiger Schritt gelungen. Bislang konnten die ukrainischen Streitkräfte mehrere Orte einnehmen, darunter diestrategisch wichtige Stadt Sudscha. Angeblich weitet die Ukraine seine Offensive weiter aus. Laut pro-russischen Kanälen hätten ukrainische Soldaten eine weitere Region in Russland gestürmt.
Lesen Sie auch:
- Experte sieht Siegchance für die Ukraine - bröckelt Putins Macht?
- Neue Drohnenrakete im Einsatz nach Explosion in Putins-Munitionslager
- Kursk-Soldaten packen aus - Putin-Kommandeure laufen reihenweise davon
Berichte über Vorstoß in Belgorod: Selenskyjs Truppen stürmen angeblich nächste Region
Russische Behörden im Gebiet Belgorod melden versuchte ukrainische Vorstöße über die Grenze. Die Situation vor Ort bleibe schwierig, sei aber unter Kontrolle, schrieb der Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow, auf seinem Telegram-Kanal. Später postete er eine Nachricht, in der es hieß, die Ukraine habe mindestens drei Dörfer in der Region mit Granaten und Drohnen angegriffen, ohne sich weiter zu dem gemeldeten Überfall zu äußern. Nach unbestätigten russischen Medienberichten gab es Gefechte bei dem Übergang Nechotejewka sowie bei Schebekino. Dort sollen mehrere Hundert ukrainische Soldaten zum Teil mit Panzern im Einsatz sein.
Widersprüchliche Berichte über Ukraine-Offensive in Belgorod
Pro-russische Militärkanälen berichteten ebenfalls über den mutmaßlichen Vorstoß. Dabei verstricken sie sich in Widersprüche. Laut dem Kreml-nahen Telegram-Account Shot seien etwa 60 ukrainische Soldaten und acht gepanzerte Fahrzeuge in der Nähe des Dorfes Nechotejewka gewesen. Der Kanal Mash sprach aber von 200 Soldaten. Der Telegram-Kanal Romanov Light hingegen bezweifelt die Echtheit der Berichte. Für ihn gebe es "keine bestätigten Versuche, Nechotejewka oder den Kontrollpunkt Schebekino zu stürmen."
Eine offizielle Bestätigung über die Berichte gibt es nicht. Die ukrainische Seite äußerte sich nicht zu angeblichen Angriffen. Bei Schebekino wäre ein ukrainischer Vorstoß schwierig, weil die russische Armee seit ihrer Offensive vom Mai ukrainisches Gebiet vor der Grenze besetzt hält und in der umkämpften Stadt Wowtschansk steht.
Erst Kursk, dann Belgorod: So wichtig ist die Region für Putins Truppen
In der mit Belgorod benachbarten Region Kursk läuft seit Anfang August eine ukrainische Offensive. Dabei sind erstmals seit Kriegsbeginn ukrainische Bodentruppen auf russisches Gebiet vorgerückt. Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als zweieinhalb Jahren gegen die russische Invasion. Das Grenzgebiet Belgorod dient den russischen Truppen als Aufmarschgebiet und Logistikstützpunkt. Von dort wird auch die ostukrainische Großstadt Charkiw beschossen. Immer wieder gibt es dort ukrainische Gegenangriffe. Derweil kündigte Russlands Verteidigungsminister Andrej Beloussow mehr Truppen und Mittel für die an der Grenze zur Ukraine gelegenen Regionen Kursk, Belgorod und Brjansk an.
Folgen Sie News.de schon bei WhatsApp, Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.
bos/news.de/dpa
Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.