Mit aus den USA gelieferten ATACMS-Raketen kann die Ukraine nur von eigenem Grund und Boden aus agieren - aktuellen Satelliten-Aufnahmen zufolge sind dennoch Hunderte militärische Einrichtungen in Russland schutzlose Angriffsziele.
- Satelliten-Aufnahmen zeigen: Ukraine kann Putin-Armee mit US-Raketen empfindlich schwächen
- 250 potenzielle Ziele in Reichweite von ATACMS-Raketen aus den USA enthüllt
- Wladimir Putin kann Hunderte Ziele nicht vor Raketen-Angriffen aus der Ukraine schützen
Seit Herbst 2023 kann die kriegsgebeutelte Ukraine auf die Lieferung ballistischer Kurzstreckenraketen aus den USA zählen: Nach der Lieferung der ersten als ATACMS bezeichneten Raketen in die Ukraine lockerten die Vereinigten Staaten Anfang 2024 ihr bis dato geltendes inoffizielles Verbot für den gegen russische Territorien gerichteten Einsatz von US-Waffen.
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USA liefert ATACMS-Kurzstreckenraketen in die Ukraine und stellt Bedingungen für Einsatz
Die seitens der USA gestellte Bedingung besagt jedoch, dass die ATACMS-Kurzstreckenraketen ausschließlich von ukrainischem Grund und Boden und auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim zum Einsatz kommen dürfen.
Was sind ATACMS-Raketen?
- Mit dem Akronym ATACMS, das für "Army Tactical Missile System" steht, werden ballistische Kurzstreckenraketen aus US-amerikanischer Produktion bezeichnet
- Die vier Meter langen Raketen können mit Streumunition bestückt werden
- ATACMS-Raketen haben eine Einsatzreichweite von bis zu 300 Kilometern und wiegen zwischen rund 1.200 und rund 1.600 Kilogramm
Wladimir Putin ist machtlos: Hunderte militärische Ziele im Grenzgebiet sind wehrlos gegen Raketen-Angriffe
Nun veranschaulichen aktuelle Satelliten-Aufnahmen aus dem ukrainischen Kriegsgebiet, welche militärischen und paramilitärischen Einrichtungen Russlands die Ukraine mit ATACMS-Raketen in Schutt und Asche legen könnte. Die Bilder zeigen deutlich: Auch wenn die Ukraine mit den Geschossen keine Ziele im Zentrum Russlands attackieren kann, so wäre der Schäden, würden von den USA in die Ukraine geschickte Raketen im erlaubten Radius jenseits der russisch-ukrainischen Grenze einschlagen, dennoch ein empfindlicher Schlag für Wladimir Putins Kriegsmaschinerie - und das, obwohl ein namentlich nicht genannter Sicherheitsbeamter der US-Regierung unter Joe Biden erst kürzlich gegenüber "Politico" zu bedenken gab, dass Russland eine Reihe von Luftwaffenstützpunkten in Grenznähe geräumt und so vor Angriffen aus der Ukraine in Sicherheit gebracht habe.
NEW: Ukrainian long-range strikes against Russian military targets within Russia’s rear are crucial for degrading Russian military capabilities throughout the theater, and the lifting of restrictions on Ukraine's use of Western-provided weapons would allow Ukrainian forces to… pic.twitter.com/nUhbKEzejl
— Institute for the Study of War (@TheStudyofWar) August 25, 2024
Satelliten-Aufnahmen veranschaulichen, welche Ziele Wladimir Putin nicht vor Raketenangriffen aus der Ukraine schützen kann
Mitglieder der US-Denkfabrik namens "Institute for Study of War", kurz ISW, kamen jedoch zu einem anderen Schluss: In ihrer jüngsten, am 24. August 2024 veröffentlichten Analyse zum derzeitigen Stand des Ukraine-Krieges kamen die Fachleute zu dem Fazit, dass sich allen Räumungsaktionen zum Trotz nach wie vor 250 taktische Ziele auf russischem Grund und Boden weiterhin in Reichweite der ATACMS-Raketen befänden.
Leichte Beute für die Ukraine: Diese Militärziele könnten von ATACMS-Raketen in Schutt und Asche gelegt werden
Unter den Einrichtungen der Putin-Armee seien demnach Logistik-Zentren, Kommunikationsstützpunkte, Militärlager, Munitionslager, Reparatureinrichtungen, Öl- und Kraftstofflager sowie dauerhafte Stützpunkte der russischen Armee. Für Raketenangriffe aus der Ukraine seien diese Ziele leichte Beute und Wladimir Putins Armee praktisch Freiwild, denn der ISW-Einschätzung zufolge dürfte es "extrem schwierig oder sogar unmöglich für Russland sein, die Einrichtungen zügig an andere Orte zu verlegen".
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Russen-Armee räumt grenznahe Luftwaffenstützpunkte, doch andere Ziele bleiben ungeschützt
Die Angaben zu seitens Russland evakuierten Luftwaffenstützpunkten in Grenznähe seien dabei in Betracht gezogen worden, doch bei den für Raketenangriffe in Frage kommenden Zielen handele es sich nur bei 17 von 250 Einrichtungen um militärisch genutzte Flugplätze, was einem verschwindend geringen Teil gleichkäme. Dass Wladimir Putins Truppen die restlichen 233 Einrichtungen ebenso zügig wie die Luftwaffenstützpunkte räumen könne, erscheine deshalb utopisch. Ergänzend hieß es:
- "Die ukrainischen Streitkräfte müssen nicht zwingend jedes einzelne militärische und paramilitärische Ziel in Russland angreifen, das sich in Reichweite der vom Westen zur Verfügung gestellten Waffe befindet, um signifikanten Druck auf das russische Militär ausüben zu können.
5/ ISW presents satellite imagery of some of these facilities below to illustrate the intrinsic difficulty in either adequately protecting or redeploying assets away from such facilities at scale. pic.twitter.com/vcgCT6e7Vk
— Institute for the Study of War (@TheStudyofWar) August 25, 2024
Bislang hätten sich die Betrachtungen von Kriegsbeobachtern lediglich auf jene Ziele in Russland konzentriert, die die Ukraine mit ebenfalls von den USA zur Verfügung gestellten HIMARS-Systemen zerstören könnten. Damit darf die Ukraine zwar explizit militärische Einrichtungen in Russland angreifen, allerdings verfügen HIMARS-System über eine deutlich geringere Reichweite als ATACMS-Raketen.
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