Wladimir Putin wirkte zuletzt sichtlich angespannt. Die Journalistin Natalia Wassiljewa hat Putins Verhaltensmuster genauer analysiert und festgestellt, dass der Kreml-Chef verzweifelt versucht, Bestätigung zu bekommen.
- Wladimir Putin zunehmend verunsichert nach Kursk-Offensive
- Verhaltensweise offenbart, wie nervös Putin ist
- Kreml-Chef sucht dringend nach Bestätigung
Wird Wladimir Putin etwa doch langsam nervös? Der plötzliche und für Putin schockierende Einmarsch der Ukraine in die russische Grenzregion Kursk hat den Kreml offenbar tief erschüttert. Das zumindest behauptet die erfahrene Journalistin Natalia Wassiljewa.
Wladimir Putin zunehmend nervös - Kreml-Chef braucht zunehmend Bestätigung
In der "Times" erklärt sie, dass der 71-jährige Kreml-Chef dazu neigt, sich nur dann spontan mit seinen Anhängern und Unterstützern zu treffen, wenn er "dringend" politische Bestätigung braucht. Damit spielt die in Istanbul lebende Autorin auch auf den jüngsten Besuch Putins in Tschetschenien an. Dort hatte sich Putin Anfang der Woche mit seinem Verbündeten Ramsan Kadyrow getroffen, der versprach, ihm weitere Männer für den Ukraine-Krieg zur Verfügung zu stellen.
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Kreml-Chef unter Druck: Putin sucht verzweifelt nach Aufmerksamkeit
Putin, ein ehemaliger KGB-Offizier, wird oft als ein zurückgezogener und zurückhaltender Politiker charakterisiert, der nur selten mit der russischen Öffentlichkeit in Kontakt tritt - es sei denn, er steht unter ernsthaftem innenpolitischen Druck, so die langjährige Russland-Korrespondentin. Schon früher habe Putin ein solches Verhaltensmuster aufgewiesen, behauptet Wassiljewa. Gleichzeitig verwies sie auf Putins choreografierte Reaktion auf den gescheiterten Putsch des ehemaligen Chefs der Söldner-Gruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, der Moskau am 23. Juni 2023 erschütterte.
Journalistin Natalia Wassiljewa sicher: Bestimmtes Verhaltensmuster offenbart Putins Verzweiflung
Trotz der strengen Covid-Protokolle, die Putin zu dieser Zeit angeblich durchsetzte, tauchte er nur vier Tage später zu einem öffentlichen Rundgang in der abgelegenen südrussischen Kaukasusregion auf, posierte für Selfies und küsste ein junges Mädchen. Bei einem ähnlichen Auftritt hielt Putin seine Autokolonne mitten in der kleinen Stadt Torschok nordwestlich von Moskau an, um sich mit einer Gruppe von Anhängern zu treffen. Vier Tage zuvor hatten bewaffnete Terroristen ein Blutbad in einer Konzerthalle in der Hauptstadt angerichtet und am 22. März 145 Menschen getötet.
Putin will schnellstmöglich die Kontrolle zurückzubekommen
Wassiljewa erklärt weiter, dass Putins Tschetschenien-Reise am Dienstag ein ähnlicher Versuch gewesen sei, um seine Kontrolle wiederherzustellen, nachdem ukrainische Truppen einen Blitzeinfall in die Region Kursk unternommen und nach Angaben des ukrainischen Oberbefehlshabers Oleksandr Syrskyi die Kontrolle über ein Gebiet von etwa 500 Quadratmeilen übernommen hatten.
Wassiljewa wies darauf hin, dass Putin bei seinen öffentlichen Auftritten stets bemüht sei, den Eindruck zu erwecken, dass nichts Ungewöhnliches passiert sei. Weiter stellt sie fest, dass sich Putin bislang nicht an die Nation gewandt hat, obwohl Berichten zufolge nach dem ukrainischen Kurs-Einmarsch fast 200.000 Menschen aus den Regionen Kursk und Belgorod in Russland evakuiert werden mussten.
Darum startete Wolodymyr Selenskyj einen Angriff auf Kursk
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte währenddessen, der Kursk-Angriff sei erfolgt, um eine permanente Pufferzone zu schaffen und weitere Angriffe der Armee von Wladimir Putin auf der anderen Seite der Grenze zu verhindern. Zudem wird vermutet, dass der Angriff auch darauf abzielte, die russischen Truppen von den Frontlinien in Donezk abzulenken, wo sie weiterhin beträchtliche Gewinne erzielen.
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sba/ife/news.de