Die Wahlen in Sachsen und Thüringen rücken näher. Kaum gegründet, könnte das Bündnis Sahra Wagenknecht theoretisch schon an die Macht kommen. Doch Wagenknecht treibt den Preis dafür extrem hoch.
BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht will Medienberichten zufolge auf mögliche Koalitionsverhandlungen nach den Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen persönlich Einfluss nehmen. Sie werde nach den Wahlen mit am Tisch sitzen, kündigte Wagenknecht demnach im Gespräch mit dem
"Spiegel"
während ihrer laufenden Wahlkampftour an. "Wenn in Sachsen und Thüringen verhandelt wird, werden wir diese Gespräche in enger Abstimmung mit unseren Spitzenkandidatinnen und Spitzenkandidaten führen, und natürlich werde ich mich auch persönlich einbringen", sagte die BSW-Gründerin.
"Werde mich persönlich einbringen"
Ähnlich wird sie in einem Bericht auf
tagesschau.de
zitiert: "Ich werde mich sehr persönlich einbringen." Demnach schließt Wagenknecht ausdrücklich nicht aus, persönlich an möglichen Gesprächen in Erfurt und Dresden teilzunehmen. "Das erwarten die Leute." Am Wahlabend will Wagenknecht in der Landeshauptstadt Erfurt sein, wie ihre Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur bestätigte.
Die Frage, wie sehr die Parteigründerin bei einer möglichen Regierungsbildung Einfluss nehmen könnte, beschäftigt nicht nur die Landespolitiker in Thüringen und Sachsen seit Wochen. Wagenknecht hatte die Haltung anderer Parteien zur deutschen Politik gegenüber der Ukraine zu einer Bedingung für mögliche Koalitionsvereinbarungen nach den Landtagswahlen gemacht. Das wird teils als Erpressung kritisiert.
Thüringens CDU-Chef lehnt "Ansagen aus dem Saarland" ab
Thüringens CDU-Chef und Spitzenkandidat Mario Voigt hatte im
Interview
mit ntv.de gesagt: "Solange Sahra Wagenknecht aus dem Saarland heraus die Ansagen für Thüringen macht, haben wir mit dem BSW keine Gesprächsgrundlage." Er setze sich aber gerne mit Thüringens BSW-Spitzenkandidatin Katja Wolf an den Tisch, um über die Thüringer Themen und die Lösungen dafür zu diskutieren. Er bekräftigte dies am Donnerstag auf dpa-Anfrage.
Wagenknecht reagierte darauf bei X mit den Worten: "Das BSW Thüringen bekommt keine Ansagen aus dem Saarland, ich komme immer gern nach Erfurt,Thüringen ist meine Heimat, hier bin ich aufgewachsen, hier habe ich Familie, hier bin ich immer gern." Wagenknecht ist in Jena geboren, hat einen Teil ihrer Kindheit in der Region verbracht und dort auch studiert. Am Montag ist ein Wahlkampfauftritt in ihrer Geburtsstadt geplant.
Wagenknecht bekräftigt Bedingungen für Regierungsbeteiligung
Auf ihren Social-Media-Kanälen hatte die BSW-Gründerin kurz zuvor aber auch noch einmal Bedingungen für eine mögliche Regierungsbeteiligung bekräftigt. Sie postete einen Interviewausschnitt mit dem Sender "Welt", in dem sie sagt: Die Mehrheit der Thüringer wünsche sich ein Ende der Waffenlieferungen an die Ukraine, mehr diplomatische Initiativen der Bundesregierung und dass die Stationierung von US-Raketen nicht komme, sagt Wagenknecht dort. "Und wenn Mehrheiten das wollen, sollte eine Landesregierung diesen Mehrheitswillen auch zum Ausdruck bringen. Das ist tatsächlich für uns eine Bedingung für die Bildung einer Landesregierung."
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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
kns/roj/news.de
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