Erstellt von - Uhr

Ukraine-Krieg aktuell: Nach schlagkräftiger Kursk-Offensive: Russland-Armee in der Falle

Nach der erfolgreichen Offensive in der russischen Region Kursk muss sich Putins Armee geschlagen geben und zieht sich weiter zurück. Grund dafür sind unter anderem mehrere Brückensprengungen, die die Versorgungswege der Russen kappten.

Ukrainische Soldaten fahren nach ihrer Rückkehr auf einem Panzer nahe der russisch-ukrainischen Grenze. (Foto) Suche
Ukrainische Soldaten fahren nach ihrer Rückkehr auf einem Panzer nahe der russisch-ukrainischen Grenze. Bild: dpa/AP/Evgeniy Maloletka
  • Ukraine Krieg aktuell: Russland unter Zugzwang
  • Erfolgreiche Kursk-Offensive der Ukraine: Landgewinnung in Russland wächst
  • Drohender 3. Weltkrieg - Russland macht Westen verantwortlich

Kursk-Offensive der Ukrainer dreht Kriegsverlauf

Die ukrainische Armee ist vor rund zwei Wochen in der russischen Region Kursk einmarschiert und hat mit ihrem Grenzübertritt Russland empfindlich getroffen. Und nicht nur das: Selenskis Truppen schreiten weiter voran und zwingen die russische Armee auf eigenem Gebiet zum Rückzug.

Lesen Sie auch:

Ukraine-Krieg aktuell: Brückensprengung in Kursk-Region - Versorgungswege unterbrochen

Besonders an den vergangenen drei Tagen konnte die Ukraine in Kursk taktische Erfolge durch mehrere Brückensprengungen verbuchen. Bereits am Freitag ist eine erste wichtige Brücke in der russischen Region Kursk beschossen worden - zwei weitere Brücken-Einstürze folgten. Besonders prekär: Dadurch wurden die Versorgungswege der russischen Armee unterbrochen. Videos auf Social Media - unter anderem auch auf der Plattform X - zeigen die schlagkräftige Offensive der Ukrainer.

Enorme Verluste auf russischer Seite nach Kursk-Offensive

Wie schwer Russland getroffen wurde, bestätigen unter anderem russische Medien. Darin heißt es, dass mehr als 30 Ortschaften in der Region Kursk an der Grenze zur Ukraine durch die Brückensprengung vom restlichen Gebiet abgeschnitten seien. Die Ukraine spricht bereits von 82 Ortschaften aktuell.

Karte zeigt Region rund um Kursk. (Foto) Suche
Karte zeigt Region rund um Kursk. Bild: picture alliance/dpa/dpa Grafik/dpa-infografik GmbH

Russland-Rückzug unvermeidbar?

Wie unter anderem die "Bild"-Zeitung berichtet, seien sich Experten bereits sicher, dass ein russischer Rückzug auf eigenem Gebiet rund um Kursk unvermeidbar sei. So erklärte Militärbeobachter Jan Matwejew unlängst das Dilemma, in dem Russland stecke: "Wenn die russischen Soldaten nicht abrücken, dann werden sie umzingelt. Wenn sie abrücken, dann lassen sie ein großes Gebiet ohne Schutz."

Aus dem Telegram-Kanal "Colonelcassad", der insgesamt 850.000 Abonnenten erfasst, heißt es sogar, dass russische Soldaten sich bereits auf dem Rückzug befinden. "Die russische Armee hat sich geordnet auf das Ostufer des Flusses Seim bei Tyotkino zurückgezogen. Die Ortschaften wurden evakuiert, zwei Brücken – in Tyotkino und Popovo-Lezhachi – wurden beim Herannahen des Feindes gesprengt."

Ukraine nimmt hunderte russische Kriegsgefangene in Gewahrsam

Die Grenzüberschreitung in der Region Kursk kam für Russland überraschend. Viele der Soldaten seien nicht ausgebildet und bestand aus nur leicht bewaffneten Wehrpflichtigen, so heißt es. Im Zuge der Angriffe habe die Ukraine hunderte Kriegsgefangene gemacht, wie unter anderem der ukrainische PräsidentWolodymyr Selenskyj bestätigte. Diese werden nun dem sogenannten "Austauschfond" zugeführt. Zum Hintergrund: Russland und die Ukraine tauschen immer wieder Kriegsgefangene aus.

Kursk-Offensive der Ukraine soll "Pufferzone" schaffen

In einer Videoansprache erklärte der ukrainische Präsident Selenskyj das Ziel der Offensive auf russischem Boden. Ziel sei es demnach, eine sogenannte "Pufferzone" zu schaffen, um weitere grenzüberschreitenden Angriffe Moskaus auf die Ukraine zu verhindern. Selenskyj sprach davon,"so viel russisches Kriegspotenzial wie möglich zu zerstören und maximale Gegenoffensiven durchzuführen."

Nach Ukraine-Vorstoß: Droht jetzt ein globaler Krieg?

Wie sehr Russland unter Druck steht, zeigt auch die Reaktion auf die Ukraine-Offensive. So erklärte der russische Abgeordnete Michail Schermet bereits, dass man sich am Rande eines globalen Krieges befinde. Er macht den Westen dafür verantwortlich, die Ukraine bei ihrem Einmarsch in Russland zu unterstützen. Gegenüber der russischen Nachrichtenagentur RIA erklärte Schermet, dass man zu dem Schluss gelangen könnte, die Welt stehe am Rande eines dritten Weltkriegs.

Quellenlage nicht eindeutig

Wie sehr Russland wirklich unter Druck steht und wie eskalierend die aktuelle Lage ist, sei aufgrund der schwierigen Quellenlage jedoch schwer zu sagen. Russische Medien sind bekannterweise vom Staat gesteuert, Informationen via Social Media sind schwer zu verifizieren. Dass Russlands Reaktion auf die Kursk-Offensive jedoch so eindeutig ausfällt, zeigt dennoch deutlich, dass der Verlauf des Ukraine-Kriegs aktuell nicht zu Russlands Gunsten verläuft.

Folgen Sie News.de schon bei WhatsApp, Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.

/bua/news.de

Themen: