Seit mehr als einer Woche rücken ukrainische Truppen in russisches Grenzgebiet vor. Wolodymyr Selenskyj sprach bereits davon, mit dem Angriff den Druck auf Wladimir Putin zu erhöhen. Doch welche Ziele verfolgt die Ukraine wirklich?
- Ukrainische Truppen rücken in russische Grenzgebiete vor
- Welche Ziele verfolgt die Ukraine mit Kursk-Offensive?
- Experten offenbaren Selenskyjs Geheimplan
In der vergangenen Woche marschierte die ukrainische Armee in die russische Region Kursk ein. Mittlerweile soll die Ukraine die Kontrolle über 82 Ortschaften und 1.150 Quadratkilometer haben. Für den russischen Präsidenten Wladimir Putin ein absolutes Debakel. Der Kremlchef schwor bittere Rache. Doch was ist das Ziel des ukrainischen Überraschungsangriffs?
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Experten analysieren Kursk-Offensive: Welche Ziele verfolgt die Ukraine?
Laut Roman Sheremeta, Professor an der Case Western Reserve University (Ohio), gibt es mehrere strategische Gründe für den Angriff der Ukraine auf Kursk. "Geografisch gesehen ist Russland das größte Land der Welt, aber offenbar mit einer mittelmäßigen Armee, die es verteidigt. Der Angriff auf Kursk hat gezeigt, wie verwundbar Russland wirklich ist", schreibt der Experte in einem Tweet. Zudem könne sich die Ukraine durch den Angriff in eine "vorteilhaftere Position" bringen. "Die Ukraine hat die Frontlinie durch die Einnahme von Teilen von Kursk erheblich verkürzt", schreibt Sheremeta. "Die Russen begreifen endlich, dass sie von ihren Behörden belogen werden. Der Krieg läuft nicht 'wie geplant'", ist sich der Experte sicher. "Schließlich ist die Einnahme von Teilen Russlands eine Vorstufe zu echten Verhandlungen - Russland verlässt die Ukraine und die Ukraine gibt die eroberten russischen Gebiete zurück. Die Ukraine hat in einer Woche mehr Gebiete unter ihre Kontrolle gebracht als die Russen in einem Jahr." KriegsforscherPatrick Bury von der University of Bath glaubt sogar, dass die Kursk-Operation darauf ausgelegt sei, das Gebiet sowie das Kernkraftwerk zu erobern und gegen das Atomkraftwerk Saporischschja einzutauschen.
Wolodymyr Selenskyj spricht von "Austauschfonds" für Friedensverhandlungen
Die Spekulationen um die Hintergründe der Kursk-Offensive werden zumindest teilweise vonWolodymyr Selenskyj bestätigt. Der ukrainische Präsident sagt, das die Offensive den Druck auf den Kriegsgegner erhöhen sollen, die Kämpfe zu beenden und Friedensverhandlungen zu beginnen. Er bezeichnete die besetzten russischen Gebiete als "Austauschfonds".
Wie die "Bild"-Zeitung schreibt, gehen Insider außerdem davon aus, dass sich die Ukraine mit der Kursk-Offensive auf eine mögliche Präsidentschaft von Donald Trump vorbereitet. Der Republikaner hat mehrfach betont, dass er innerhalb von 48 Stunden einen Friedensdeal abschließen wolle, sobald er erneut ins Weiße Haus einzieht.
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bua/ife/news.de
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