Die Kursk-Offensive der Ukraine hat Russland ins Mark getroffen. Ein Kreml-Kritiker legt nun ausführlich dar, wie tief die Schmach bei Wladimir Putin sitzt und weshalb der ukrainische Vormarsch sämtliche Kreml-Pläne ins Wanken bringt.
- Russland von Kursk-Offensive der Ukraine überrumpelt
- Kreml-Kritiker ordnet ein: Vormarsch ukrainischer Truppen ist für Wladimir Putin der Gipfel der Demütigung
- Putin-Gegner Bill Browder erklärt Bedeutung von ukrainischer Kursk-Offensive
Mit einer nicht absehbaren Offensive jenseits der russischen Grenze sorgte die ukrainische Armee am 6. August für eine überraschenden Wendung im Ukraine-Krieg.
Ukraine prescht in russischem Grenzgebiet vor und verbucht Landgewinne in Region Kursk
Nach dem Einfall ukrainischer Streitkräfte in der russischen Region Kursk verlegte Russland zwar zusätzliche Truppen und Technik in das umkämpfte Gebiet und holte zu einem Vergeltungsschlag aus, bei dem in der ukrainischen Stadt Kostjantyniwka ein Supermarkt im Bombenhagel dem Erdboden gleich gemacht wurde, doch die Schmach sitzt bei Kreml-Chef Wladimir Putin und seinen Vertrauten dennoch tief - das behauptet zumindest Bill Browder, der die aktuelle Situation im Ukraine-Krieg gegenüber "Times Radio" eingeordnet hat.
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Putin-Kritiker Bill Browder ordnet Bedeutung von Kursk-Offensive ein
Bill Browder, der sein Geld im Finanzsektor verdient und sich als Menschenrechtsaktivist einen Namen gemacht hat, bezeichnet sich selbst als "Putins größten Feind" und kritisiert immer wieder öffentlich die Machenschaften im Kreml. Nun nahm der britisch-amerikanische Geschäftsmann Stellung zur Kursk-Offensive in Russland und ordnete ein, welcher Erniedrigung Wladimir Putins das Szenario gleichkommt.
"Lässt Putin schwach aussehen": Ukrainischer Vormarsch in Kursk kratzt Image von Kreml-Chef nachhaltig an
Wie Browder in dem am 8. August 2024 veröffentlichten Interview mit "Times Radio" ausführte, sei die Eroberung von etwa 430 Quadratkilometern russischen Territoriums durch die Ukraine für Wladimir Putin eine Schmach sondergleichen. Nicht minder blamabel für Wladimir Putins Truppen sei der Umstand, dass die Ukraine schier mühelos binnen 24 Stunden Festungsanlagen überrennen konnte, die Russland zweieinhalb Jahre lang und für mehr als 170 Millionen US-Dollar in mühsamer Kleinstarbeit aufbaute. Die Dramatik der Geschehnisse sei Bill Browder zufolge nicht zu unterschätzen:
- "Ich glaube, dass dies eine dramatische Entwicklung und etwas ist, das sowohl symbolisch als auch militärisch eine tiefgreifende Bedeutung hat."
- "Symbolisch betrachtet lässt es Wladimir Putin schwach erscheinen."
- "Putin braucht diesen Krieg, um an der Macht zu bleiben und um jedem zu zeigen, wie stark er ist."
- "Ursprünglich hatte Putin seinen Ukraine-Krieg als 'militärische Spezialoperation' deklariert, um der Bevölkerung zu suggerieren, dass es etwas weit Entferntes sei, was die Menschen in Russland nicht direkt betrifft. Und nun ist plötzlich ein Stück Russland von der Ukraine annektiert worden. Ich möchte nicht über's Ziel hinausschießen, aber es scheint, als sei der Vormarsch der Ukraine in Kursk extrem. Schon allein, wie es Putin jetzt dastehen lässt."
- "Dieser Krieg, den er begonnen hat, hat Russland jetzt ein Stück Land gekostet. Und je nachdem, wie es sich weiter entwickelt und wie lange die Ukraine das Gebiet festhalten kann, könnten sie auch weitere Gebiet einnehmen. Das wäre dann noch demütigender für Putin."
Analyse von Bill Browder: "Entwicklungen sind ermutigend"
Aus seiner Bewunderung für das ukrainische Militär machte Bill Browder ebenfalls keinen Hehl und betonte die Durchschlagskraft der ukrainischen Strategie:
- "Ich finde die neuen Entwicklungen sehr ermutigend, denn es zeigt den Erfindungsreichtum und die Kreativität der ukrainischen Militärbefehlshaber."
- "Die Ukraine ist ein echter Underdog, aber dafür ein sehr effektiver."
- "Sie haben die ihnen zur Verfügung stehenden geringen Mittel so genutzt, dass es ihnen zu maximalem Vorteil gereicht und Russland und Putin schadet. Jeder dachte, dieser Krieg wäre binnen drei Tagen vorbei, doch jetzt sind zweieinhalb Jahre vergangen und Russland leidet."
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loc/news.de