Der überraschende ukrainische Vorstoß in die russische Grenzregion Kursk sorgt im Kreml für Empörung. Nach Wladimir Putin tobte nun auch dessen Vertrauter Dmitri Medwedew drauflos und hielt sich mit offenen Drohungen nicht zurück.
- Ukraine dringt in Russland vor - Region Kursk im Ausnahmezustand
- Putin-Verbündeter Dmitri Medwedew will die Ukraine "gnadenlos besiegen und vernichten"
Wladimir Putin mag aktuell im dritten Sommer des Ukraine-Kriegs mit einer Vielzahl von Festnahmen im Kreml konfrontiert sein, die aufgrund eines ausgewachsenen Korruptionsskandals in der Führungsriege des Russen-Militärs für Schlagzeilen sorgen, doch in seinem inneren Zirkel kann sich der Kreml-Chef weiter auf treue Gefolgsmänner wie Dmitri Medwedew verlassen, die Putin die Stange halten.
Dmitri Medwedew poltert nach Kursk-Offensive der Ukraine drauflos
Medwedew, der einst das heute von Wladimir Putin bekleidete Amt als russischer Präsident innehatte und heute stellvertretender Vorsitzender des russischen Sicherheitsrates ist, holte nun in einem Telegram-Beitrag aus und reagierte mit scharfen Worten auf den ukrainischen Vorstoß jenseits der Grenze in der russischen Region Kursk.
Ukraine attackiert russische Grenzregion Kursk - das muss man wissen
- Die ukrainische Armee hat Anfang August 2024 ihre überraschende Offensive über die Grenze ins russische Gebiet Kursk vorangetrieben und dabei Geländegewinne erzielt.
- Berichten zufolge rücken ukrainische Truppen mit Panzern, Artillerie und Flugabwehr auf russischem Gebiet vor.
- Über das Gebiet Kursk, in dem Tausende auf der Flucht sind, wurde infolge der ukrainischen Angriffe der Ausnahmezustand verhängt.
- Die Bahnhöfe der grenznahen Städte Sudscha, Korenowo und Psel wurden für den Passagierverkehr geschlossen.
- Verletzte aus dem Gebiet Kursk, vor allem Kinder, wurden in Krankenhäuser in der Hauptstadt gebracht.
In seinem ausführlichen, am 8. August 2024 bei Telegram veröffentlichten Hetz-Post schrieb Medwedew von der Notwendigkeit, "ernsthafte Lehren aus dem Geschehen zu ziehen und das zu erfüllen, was Generalstabschef Waleri Gerassimow dem Oberbefehlshaber versprochen hat - nämlich, den Feind gnadenlos zu besiegen und zu vernichten". Gerassimow habe, so schreibt die "Newsweek" unter Bezugnahme auf Angaben der russischen staatlichen Nachrichtenagentur Tass, Wladimir Putin gegenüber, die angreifenden ukrainischen Streitkräfte in der Grenzregion zeitnah zu bezwingen.
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In seinem Post fuhr Medwedew wie folgt mit drohenden Worten fort und forderte:
- "Es gibt noch eine weitere wichtige politische und rechtliche Konsequenz des Geschehens. Von diesem Moment an muss die militärische Spezialoperation einen offen exterritorialen Charakter bekommen."
- "Dies ist nicht mehr nur eine Operation zur Rückgabe unserer offiziellen Gebiete und zur Bestrafung der ukrainischen Nazis. Es ist möglich und notwendig, in die Gebiete der noch existierenden Ukraine vorzudringen."
- "Nach Odessa, nach Charkiw, nach Dnipro, nach Mykolajiw. Nach Kiew und darüber hinaus. Es darf keine Beschränkungen im Sinne bestimmter anerkannter Grenzen des Ukrainischen Reiches geben."
- "Wir werden erst dann aufhören, wenn wir es für akzeptabel und für uns selbst gewinnbringend erachten."
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loc/news.de/dpa
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