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Sergej Mardan: Putin-Sprachrohr erwägt Nuklearschlag auf eigenem Gebiet

Die Ukraine hat Wladimir Putins Truppen offenbar mit Angriffen in der russischen Region Kursk überrascht. Eine harte Reaktion des Kremls ist zu erwarten. Will ein russischer Propagandist dafür sogar Atomwaffen auf eigenem Gebiet einsetzen?

Wladimir Putin (r.) berät sich nach ukrainischen Angriffen mit seinen Verbündeten über die Situation in Kursk. Würde der Kreml das eigene Gebiet sogar mit Atomwaffen beschießen? (Foto) Suche
Wladimir Putin (r.) berät sich nach ukrainischen Angriffen mit seinen Verbündeten über die Situation in Kursk. Würde der Kreml das eigene Gebiet sogar mit Atomwaffen beschießen? Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Gavriil Grigorov
  • Russischer Moderator Sergej Mardan spricht über Kämpfe in Kursk
  • Putin-Sprachrohr betont historische Bedeutung von Region
  • Bringt er einen Angriff auf das russische Gebiet mit Atomwaffen ins Spiel?

Es ist eine weitere Wende im Ukraine-Krieg: Ukrainische Truppen sollen kilometerweit in die russische Region Kursk vorgedrungen sein. In dem Gebiet wurde ein Ausnahmezustand ausgerufen. Kremlchef Wladimir Putin warf Kiew eine "groß angelegte Provokation" vor. Die Ukraine selbst äußerte sich zunächst nicht näher zur Situation hinter der eigenen Grenze. Doch für Russland scheint bereits festzustehen, dass es Rache für die Angriffe geben soll. Bringt ein Verbündeter von Präsident Putin dafür jetzt sogar den Einsatz von Atomwaffen auf eigenem Gebiet ins Spiel?

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Putin-Sprachrohr Sergej Mardan spricht über möglichen Atomwaffeneinsatz in Kursk

Der russische Rundfunkmoderator Sergej Mardan sprach in seiner Sendung über die Kämpfe in Kursk. Er sagte dabei, dass ein Szenario, in dem "ein Angriff auf militärische Einrichtungen der ukrainischen Streitkräfte mit Atomsprengköpfen" gestartet wird, "nicht mehr theoretisch, nicht mehr unwahrscheinlich" sei. Sergej Mardan betonte in diesem Zusammenhang auch die Bedeutung der Region Kursk, die er als "ursprünglich historischen russischen Kern" bezeichnete.

Müssen ukrainische Soldaten einen taktischen Atomschlag Russlands befürchten?

Anton Geraschenko, ehemaliger Berater des ukrainischen Innenministers, teilte einen Ausschnitt mit Sergej Mardans Äußerungen auf X (vormals Twitter) und interpretierte diese wie folgt: "Der russische Propagandist Mardan droht mit einem taktischen Atomschlag auf ukrainische Soldaten in der Region Kursk." Andere X-Nutzer reagieren verwundert, schreiben dazu:

  • "Sie wollen ihr eigenes Territorium in die Luft jagen? Ist das nicht ein bisschen so, als würde man sein Haus niederbrennen, um die Ratten loszuwerden?"
  • "Dass Russland russisches Territorium bombardiert, stand nicht auf meiner Bingokarte, zumindest nicht in diesem Jahr."
  • "Seltsames Konzept, mein 'Kerngebiet' zu vernichten und es für Jahrhunderte unbewohnbar zu machen..."
  • "Ich glaube nicht, dass er einen Angriff auf Kursk meint, sondern einen Angriff in der Ukraine, wenn er von ukrainischen Militäreinrichtungen spricht. Er sagt, dass dies die Antwort auf das Eindringen der Ukraine in 'russisches Kerngebiet' sein sollte."

Was Sergej Mardan genau meinte, bleibt vorerst wohl sein Geheimnis. Im russischen Staatsmedien wurde während des Ukraine-Kriegs schon häufiger mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht. Bislang hat Wladimir Putin zum Glück noch nicht zu diesem Mittel gegriffen.

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