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Propaganda von Wladimir Putin: Spionen-Kinder im russischen TV vorgeführt

Nach dem spektakulären Gefangenenaustausch zwischen Russland und dem Westen nutzt der Kreml seine freigelassenen Staatsbürger nun offenbar für Propagandazwecke aus. Für besonderes Aufsehen soll der Fall eines Spionagepaars und dessen zwei Kindern sorgen.

Nach dem Gefangenenaustausch mit dem Westen empfing Präsident Wladimir Putin (r.) auch ein russisches Spionage-Paar mit seinen Kindern am Flughafen Wnukowo. (Foto) Suche
Nach dem Gefangenenaustausch mit dem Westen empfing Präsident Wladimir Putin (r.) auch ein russisches Spionage-Paar mit seinen Kindern am Flughafen Wnukowo. Bild: picture alliance/dpa/Pool AP | Kirill Zykov
  • Russisches Spionage-Paar kommt bei Gefangenenaustausch aus Haft in Slowenien frei
  • Artem Dultsew und Anna Dultsewa verrieten ihren Kindern erst dabei ihre eigentliche Herkunft
  • Familie wird im russischen Staats-TV vorgeführt

Ein großer Gefangenenaustausch zwischen dem Westen und Russland sorgte in der vergangenen Woche für Schlagzeilen. Unter den zehn Personen, die an Moskau übergeben wurden, befand sich auch das Spionen-Paar Artem Dultsew und Anna Dultsewa. Sie kamen zusammen mit ihren beiden Kindern aus der Haft in Slowenien frei. Die Familie nutzt der Kreml nun offenbar für seine Propaganda-Zwecke aus.

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Wie CNN und die "Bild"-Zeitung schreiben, lebten Artem Dultsew und Anna Dultsewa unter falscher Identität als IT-Unternehmer und Kunsthändlerin in Slowenien. Dabei gaben sie an, aus Argentinien zu kommen. Von einem Gericht in Ljubljana wurden sie der Spionage schuldig gesprochen und sollten abgeschoben werden. Nicht einmal ihren Kindern hatten Artem Dultsew und Anna Dultsewa ihre wahre Identität verraten. Sie sprachen mit dem Nachwuchs nur Spanisch. Und so erfuhren Tochter (11) und Sohn (9) erst beim Gefangenenaustausch davon, dass sie eigentlich Russen sind.

Wladimir Putin führt Spionen-Kinder im russischen Staats-TV vor

Wenige Tage nach dem Flug nach Moskau wurde die Familie vom russischen Staatsfernsehen auf dem Gelände des Auslandsgeheimdiensts SVR interviewt, wie die "Bild" berichtet. Der Reporter stellte in einem Park unter anderem Fragen nach den Haftbedingungen in Slowenien und schenkte dem Sohn, der gerade seinen neunten Geburtstag feierte, Kuscheltiere. Artem Dultsew sprach davon, dass ihm der russische Auslandsgeheimdienst bei Besuchen in Slowenien während seiner Haft "Grüße von Wladimir Wladimirowitsch (Putin) übermittelte". Es sei zudem versprochen worden, dass alles getan werde, um der Familie zu helfen. Die Eltern verrieten zudem, dass sie ihren Kindern auf dem Flug von Ankara (Türkei) nach Moskau gesagt hätten, dass sie Russen sind. Ihr Mädchen habe "ein bisschen geweint", der Junge sei "eher ruhig, aber sehr positiv" gewesen. Aktuell würde sich die Familie laut dem russischen Reporter im Urlaub befinden. Die Tochter habe bereits Interesse bekundet, ebenfalls eine Spionin zu werden.

Hintergrund:

  • Bei dem Gefangenenaustausch waren am vergangenen Donnerstag von Russland und Belarus 16 Menschen freigelassen worden, die unter anderem wegen ihrer Tätigkeiten als Journalisten, Künstler, Oppositionelle oder Aktivisten in Gefangenschaft geraten waren.
  • Im Gegenzug wurden zehn Personen an Moskau übergeben, darunter der verurteilte "Tiergartenmörder" Wadim Krassikow und Spione. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte am Flughafen Köln/Bonn einen Teil der Freigelassenen empfangen.

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/bua/news.de/dpa

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