Im russischen Staatsfernsehen sprach Wladimir Solowjow mit seinen Gästen über den Gefangenenaustausch zwischen Russland und dem Westen. Dabei warnte Margarita Simonjan vor einer "Ära blutiger Kriege".
- Wladimir Solowjow spricht im russischen Staatsfernsehen über Gefangenenaustausch
- Freigelassene seien ausländische Kriminelle, Abschaum und Verräter
- Margarita Simonjan träumt von "russischem Imperium"
Bei einem historischen Deal zwischen Russland und dem Westen waren in der vergangenen Woche acht politische Häftlinge aus russischen Gefängnissen freigelassen und ausgeflogen worden. Moskau erhielt dafür im Gegenzug unter anderem den in Deutschland wegen Mordes verurteilten Geheimdienstler Wadim Krassikow zurück. Im russischen Staatsfernsehen sprach Propagandist Wladimir Solowjow von "Helden".
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"Ausländischen Kriminelle, Abschaum und Verräter!" Wladimir Solowjow schimpft über freigelassene Gefangene
"Russland lässt seine Leute nicht zurück. Diese Woche fand ein einzigartiger Gefangenenaustausch statt. Sieben Länder haben daran teilgenommen. Acht unserer Bürger kehrten in ihr Heimatland zurück. Sie wurden wie Helden empfangen, mit einer Ehrengarde. Wladimir Putin kam persönlich zum Flughafen, um jeden einzelnen von ihnen zu begrüßen", sagte Solowjow in die Kamera. "Wir haben unsere Helden im Austausch gegen eine Reihe von Spionen, ausländischen Kriminellen, Abschaum und Verrätern zurückgebracht." Auch RT-Chefredakteurin Margarita Simonjan war an diesem Abend in der Gesprächsrunde zu Gast. "Echte Menschen sind zu uns zurückgekehrt. [...] Diejenigen, die gegangen sind, sind Tiere. Gut, dass wir sie los sind", sagte sie.
Doch damit nicht genug: "Ich denke, es ist ein historischer Zeitraum und das ist unsere Chance. Wir können die Crème de la Crème der normalen Menschen aus der ganzen Welt versammeln, um uns aus diesem demografischen Loch zu befreien und noch einmal in unserer Geschichte eine große, starke Nation und ein russisches Imperium zu werden", polterte Simonjan. "Sie werden alle sterben und wir werden in den Himmel kommen. Vielleicht wird der Himmel auf Erden in unseren Breitengraden wieder auftauchen."
"Die ganze Welt ist dabei, in eine Ära blutiger Scharmützel und Kriege abzurutschen"
Donald Trump beglückwünschte Wladimir Putin zu seinem Deal mit dem Westen. Dafür hatte Solowjow im russischen Staatsfernsehen nur spöttische Worte übrig. "Für uns war es wichtig, unsere Helden zurückzubringen. [...] Wir brauchen keine Beurteilungen von Amerikanern", sagte der Moderator. "Wir haben es mit einem Land zu tun, das sich anschickt, uns und den Rest der Welt anzugreifen. Eine Eskalation an allen Fronten. Sie arbeiten an einem neuen Konzept des totalen Krieges. Die ganze Welt ist dabei, in eine Ära blutiger Scharmützel und Kriege abzurutschen."
Kreml-Kritikerin Julia Davis übersetzte die Sendung und stellte sie mit englischen Untertiteln auf YouTube zur Verfügung.
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bua/fka/news.de