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Wladimir Putin: Russen scheitern an Sommer-Offensive - Zermürbungstaktik frisst Ressourcen auf

Wladimir Putin kann keine großanlegte Sommer-Offensive in der Ukraine durchführen. Der Zermürbungskrieg belastet die russische Reserve. Laut Experten könne der Kremlchef lediglich kleinere Operationen durchführen.

Wladimir Putin kann offenbar keine großangelegte Sommeroffensive durchführen. (Foto) Suche
Wladimir Putin kann offenbar keine großangelegte Sommeroffensive durchführen. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Vyacheslav Prokofyev

Wladimir Putin ist offenbar mit seinen Plänen im Ukraine-Krieg gescheitert. Laut Experten kann Russland in diesem Jahr keine Sommeroffensive durchführen. "Eine Wiederholung einer breit angelegten Offensive entlang der gesamten Frontlinie wie im Februar 2022 ist vorerst ausgeschlossen", erklärte Andriy Yusov, ein Sprecher des ukrainischen Militärgeheimdienstes GUR, gegenüber "Newsweek".

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Wladimir Putin scheitert an Sommer-Offensive - Situation "sehr unberechenbar"

Seit 2014 hält Russland die ukrainische Halbinsel Krim besetzt. Im Februar 2022 startete Wladimir Putin schließlich eine großangelegte Invasion in der Ukraine und marschierte in Richtung Kiew. Doch die ukrainischen Truppen leisteten erbitterten Widerstand und drängten die russischen Truppen zurück. In einer Gegenoffensive im Herbst 2022 eroberte die Ukraine besetzte Gebiete zurück. Mittlerweile rückt Russland jedoch wieder vor und besetzt weiteres Territorium.

Anfang Mai startete Russland eine grenzüberschreitende Offensive in der Region Charkiw. Die Ukraine befürchtete, dass die Eröffnung einer neuen Frontlinie dazu dienen solle, wichtige Ressourcen von der Ostfront abzuziehen. Das Institut for Study of War (ISW) erklärte Ende Juni jedoch, dass die russischen Streitkräfte aufgrund von Material- und Personalengpässen wahrscheinlich nicht in der Lage seien, eine neue Sommeroffensive durchzuführen.Moskau habe Ende des Monats einen "lokalisierten" Vorstoß im Westen der ukrainischen Region Donezk unternommen, verfüge aber "wahrscheinlich nicht über die breiteren operativen Kapazitäten, um in diesem Sommer eine separate neue Offensivoperation im Gebiet Donezk oder anderswo an der Front durchzuführen", so die Einschätzung des ISW.

Experte sicher: Kremlchef setzt auf kleine Operationen im Ukraine-Krieg

Auch Nick Reynolds vom Royal United Services Institute (RUSI) schließt sich dieser Einschätzung an. Die Situation sei "für beide Seiten fragil" und "sehr unberechenbar", sagte er gegenüber "Newsweek". Experten gehen davon aus, dass Wladimir Putin einen Zermürbungskrieg in der Hoffnung führt, die ukrainischen Truppen und Reserven zu zermürben, bevor dem Kreml die eigenen Ressourcen ausgehen. Laut Reynolds könnte eine groß angelegte russische Offensive im nächsten Jahr jedoch wahrscheinlicher werden. Bis dahin werde der Kreml vermutlich weitere kleinere Operationen versuchen.

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/fka/news.de

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