Der Kreml verfolgt seine Kritiker konsequent. Auch Pawel Kuschnir wurde vom Regime für seine Kritik am Ukraine-Krieg bestraft und inhaftiert. Nun ist der russische Pianist in Untersuchungshaft gestorben.
- Russischer Pianist Pawel Kuschnir ist mit 39 Jahren in Haft gestorben
- Kuschnir galt als harter Kritiker gegen den Ukraine-Krieg
- Pianist starb nach Hungerstreik
Putins Gegner leben gefährlich. Sich gegen das Regime zu stellen oder den Krieg in der Ukraine zu kritisieren, bedeutet für sie Konsequenzen. Sie werden mit aller Macht verfolgt und für ihre Ansichten inhaftiert. So auch der festgenommene russische Pianist und KriegsgegnerPawel Kuschnir. Nun starb der 39-Jährige nach Angaben von Menschenrechtlern in einem Untersuchungsgefängnis in Birobidschan im Fernen Osten des Landes.
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Pawel Kuschnir ist tot: inhaftierter Kremlgegner nach Hungerstreik gestorben
Der 39-Jährige sei den Folgen eines Hungerstreiks erlegen, berichtete das russische Bürgerrechtsportal OVD-Info. In Deutschland bestätigte die Pianistin Olga Shkrygunova, eine langjährige Bekannte, auf Facebook Kuschnirs Tod. Sie bezeichnete ihn als "Kämpfer bis zum letzten Atemzug."
Pawel Kuschnir übte Kritik am Ukraine-Krieg
Der Künstler arbeitete an der Philharmonie in Birbidschan und war den Angaben nach Ende Mai unter dem Vorwurf von Extremismus festgenommen worden. Kuschnir hatte aus seiner Haltung gegen den russischen Angriff auf das Nachbarland Ukraine keinen Hehl gemacht, ein Buch gegen den Krieg geschrieben und einen kleinen Youtube-Kanal mit antifaschistischen Manifesten betrieben. Kuschnir habe bei seinem Hungerstreik auch das Trinken verweigert, berichtete die Journalistin und Menschenrechtsaktivistin Olga Romanowa. Es gab keine Angaben, warum er den Hungerstreik begonnen hatte.
Tausend Verfahren: Putin knallhart gegen Kriegsgegner
OVD-Info verzeichnete in einer aktuellen Statistik knapp 1000 Verfahren gegen Kriegsgegner in Russland. Fast 300 Menschen seien in U-Haft, in Straflagern oder Kliniken eingesperrt. Am Donnerstag hatten Russland und der Westen in einer Großaktion Gefangene ausgetauscht. Ilja Jaschin, einer freigelassenen russischen Oppositionellen, sagte am Freitag in Bonn, er habe Russland eigentlich nicht verlassen wollen. Es gebe andere schwer kranke politische Häftlinge, deren Rettung dringender gewesen wäre. Das Vorgehen des Kreml gegen Kritiker, ist nicht neu. Der Fall des verstorbenen Alexej Nawalny zeigte, wie Wladimir Putins Regime mit seinen Gegnern umgeht. Sie werden in Nawanys Fall vergiftet, inhaftiert und sterben unter unmenschlichen Bedingungen in einem russischen Straflager.
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bos/news.de/dpa