Nach 16 Monaten russischer Haft ist der Korrespondent der US-Zeitung "Wall Street Journal" wieder frei. Eine letzte Frage an Putin konnte er sich einem Bericht zufolge aber nicht verkneifen.
Der im Rahmen eines Gefangenenaustausches aus Russland freigekommene US-Journalist Evan Gershkovich hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin einem Bericht zufolge kurz vor seiner Entlassung um ein Interview gebeten. Der 32-Jährige habe im Gefängnis ein offizielles Gnadengesuch an Putin ausfüllen müssen, berichtete das "Wall Street Journal", für das Gershkovich arbeitet.
Das Formular habe auch ein leeres Feld für eigene Bemerkungen enthalten. Dieses habe Gershkovich nicht wie erwartet leer gelassen, sondern "in dem förmlichen Hochrussisch, das er sich in 16 Monaten Haft angeeignet hatte" ausgefüllt. In der letzten Zeile habe er Putin dann einen Vorschlag gemacht: Wäre er nach seiner Freilassung bereit, sich für ein Interview zusammenzusetzen? Über eine Antwort des russischen Präsidenten war zunächst nichts bekannt.
Evan Gershkovich wurde zu 16 Jahren Straflager verurteilt
Der Russland-Korrespondent des "Wall Street Journal" war Ende 2023 auf einer Reportage-Reise in Jekaterinburg am Ural vom russischen Geheimdienst FSB festgenommen worden. Mitte Juli wurde er in einem umstrittenen Prozess wegen angeblicher Spionage zu 16 Jahren strenger Lagerhaft verurteilt. Das "Wall Street Journal" wies die Anschuldigungen gegen Gershkovich zurück. Die US-Regierung forderte über Monate seine Freilassung.
Am Donnerstag hatten Russland, Belarus und mehrere westliche Länder in einer beispiellosen Aktion unter Beteiligung des türkischen Geheimdienstes MIT auf dem Flughafen von Ankara insgesamt 26 Gefangene ausgetauscht. Im Gegenzug für die Freilassung politischer Gefangener und Kremlkritiker ließen Deutschland, die USA und Partnerländer einen verurteilten Mörder und unter Spionageverdacht stehende Häftlinge aus Russland gehen. Gershkovich, der ehemalige US-Soldat Paul Whelan und die US-amerikanische Journalistin Alsu Kurmasheva kamen in der Nacht zu Freitag in den USA an, zuvor waren bereits 13 Personen in Köln gelandet.
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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
kns/roj/news.de
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