Berichte über angeblich in der Ukraine angekommene Kampfjets des Typs F-16 sorgen für Schlagzeilen. In Russland reagierte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow damit, dass die Jets abgeschossen werden.
- Laut Medienberichten sollen angeblich F-16 Jets in der Ukraine angekommen sein
- Bilder zeigen angeblich amerikanische Kampfjets in der Ukraine
- Kreml-SprecherDmitri Peskow droht mit Abschuss
In seiner letzten Videoansprache betonte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, dass die Flugabwehr des Landes ausgebaut werden müsse. Schon lange hoffte er auf Lieferungen von amerikanischen Kampfjets des Typs F-16. Diese blieben aber bislang aus. Laut Medienberichten sollen die ersten Jets in der Ukraine bereits eingetroffen sein. Auf die unbestätigte Meldung reagierte der Kreml mit einer Drohung.
Bild von F-16 Kampfjet in der Ukraine: Peskow droht mit Abschuss
Über die angebliche Lieferung berichten mehrere Medien. Sie folgen auf ein Bild des F-16 Jets über dem Himmel der Ukraine, das Dumska veröffentlichte. Das Medium bezeichnete das Bild als "exklusiv" und schrieb noch dazu: "Die ersten F-16-Kampfflugzeuge wurden bereits am Himmel über der Ukraine gesichtet". Bilder davon wurden unter anderem auf X, früher Twitter, geteilt. In der Ukraine wird über die Berichte bereits spekuliert. Auch in Russland sorgte das Thema für Aufsehen. Der Sprecher des Kreml, Dmitri Peskow, drohte mit einer militärischen Aktion "Ihre Zahl wird allmählich abnehmen, sie werden abgeschossen... Aber natürlich werden diese Lieferungen keinen nennenswerten Einfluss auf die Entwicklung der Ereignisse an der Front haben", schreibt die Nachrichtenagentur AFP. Für den Abschuss oder die Zerstörung jedes Kampfjets soll Russland sogar eine Belohnung von 135.000 Pfund ausgesetzt haben, schreibt der britische "Express". Putin soll über die Zerstörung gesagt haben, dass die "Jets wie andere viel gepriesene westliche militärische Ausrüstung verbrennen würden."
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⚡️The photo shows the first recorded F-16 fighter in the Ukrainian sky , claims the publication "Dumska".
— BLYSKAVKA (@blyskavka_ua) July 31, 2024
*Information needs confirmation.
???? @blyskavka_ua pic.twitter.com/53SxeXMVWc
Berichte über Kampfjets F-16 im Ukraine-Krieg: keine offizielle Bestätigung
Allerdings blieb eine offizielle Bestätigung aus Kiew bislang aus. Auch die Verteidigungsministerien in den Niederlanden und Dänemark, deren Regierungen sich bereit erklärt hatten, der Ukraine die Jets zur Verfügung zu stellen, wollten sich vorerst nicht offiziell äußern. Ukrainische Piloten waren in den vergangenen Monaten in beiden Ländern an den Maschinen ausgebildet worden.
Auch die US-Regierung, die selbst keine F-16 an die Ukraine liefert, wollte sich nicht äußern und verwies auf die Zuständigkeit Kiews. Beim Nato-Gipfel sei bekräftigt worden, dass der Prozess der Lieferung der F-16 voranschreite, sagte John Kirby, der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates in den USA. "Wir sagten, dass sie bis Ende des Sommers einsatzbereit sind, und wir haben keinen Grund, dies anzuzweifeln." Neben Dänemark und den Niederlanden haben auch Belgien und Norwegen dem ukrainischen Militär Kampfflugzeuge vom Typ F-16 zugesagt. Insgesamt soll Kiew knapp 60 Maschinen erhalten. Selenskyj sagte aber im Mai 2024 in einem Interview mit AFP, dass die Ukraine 130 F-16-Flugzeuge benötigt. Die Partner sagten aber erst 100 zu. Bevor sie eintreffen, müssen Piloten ausgebildet werden. Das kann noch einige Jahre dauern.
Experte erklärt: F-16-Jets können die Kriegsdynamik beeinflussen
Die Kampfjets könnten auch das Kriegsgeschehen verändern. "Sie werden in der Lage sein, einen Teil der Dynamik des Krieges zu beeinflussen", sagt Federico Borsari vom Center for European Policy Analysis in Washington laut dem britischen "Express". Unklar ist, wie die F-16-Jets eingesetzt werden. Sie können den Luftraum von Raketen und Drohnen befreien, Depots abschießen oder Luftabwehrsysteme des Gegners treffen. Denn sie können Langstrecken-Luft-Luft-Raketen oder sogar britische Storm Shadow Marschflugkörper mit sich führen. Außerdem bietet das Radarsytem Piloten beste Bedingungen um Ziele in weitere Entfernung zu erkennen.
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bos/news.de/dpa