Russland braucht nach dem Zusammenbruch der Beziehungen zum Westen im Zuge seines Angriffskrieges gegen die Ukraine neue enge Partner. Nun empfängt Kremlchef Putin hohen Besuch aus Indonesien.
Kremlchef Wladimir Putin hat in Moskau den gewählten indonesischen Präsidenten Prabowo Subianto zu Gesprächen über einen Ausbau der Beziehungen beider Länder empfangen. Trotz der Sanktionen des Westens gegen Russland habe sich der Handel zwischen beiden Ländern verdoppelt, sagte Putin. Durch ein im Grunde unterschriftsreifes Freihandelsabkommen zwischen Indonesien und der von Russland angeführten Eurasischen Wirtschaftsunion bestehe Hoffnung auf einen weiteren Zuwachs.
Prabowo begrüßte laut Übersetzung, dass die staatliche Fluggesellschaft Aeroflot Direktflüge auf die bei Russen beliebte Ferieninsel Bali plane. Er zeigte auch Interesse an einer Zusammenarbeit mit dem russischen Atomkonzern Rosatom. "Wir haben über kleine Module und auch über große Reaktoren gesprochen", sagte er.
Der frühere General und indonesische Verteidigungsminister Prabowo, Ex-Schwiegersohn des früheren Diktators Suharto, war im Februar gewählt worden und soll im Oktober das Amt antreten. Der designierte Staatschef hatte sich auch mit dem russischen Verteidigungsminister Andrej Beloussow getroffen, um über die militärische Zusammenarbeit beider Länder zu sprechen. Schon jetzt gibt es gemeinsame Manöver und Ausbildung. Beloussow bezeichnete Indonesien als einen der wichtigsten Partner Russlands im asiatisch-pazifischen Raum.
Russland lud Indonesien zur nächsten Marineparade im Juli kommenden Jahres nach St. Petersburg ein. Indonesien wiederum erwartet russische Rüstungskonzerne bei einer Waffenmesse im November. Der noch amtierende Präsident Joko Widodo, genannt Jokowi, war im Juni 2022 wenige Monate nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine zu Gast bei Putin. Für Indonesien ist Russland ein wichtiger Getreidelieferant.
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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
kns/roj/news.de
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